Eigenproduktion
Bewertung: 3/6 → Okay!
Songs: 5
Spieldauer: 29:51
Progressive Metal wendet sich zurzeit ja gerne mal abgehackten Rhythmen und mathematischer Präzision zu. Diese als Djent gelabelten Einflüsse zeigen auch Nonsense aus Lyon, Frankreich – und das überdeutlich. Ihre EP „On Earth“ bietet fünf Tracks, die ein klangliches Auf und Ab bieten. In den Songs findet sich viel auf den Punkt gespieltes Chaos und Angst vor langen Notenwerten.
Der Opener „Virtual Addiction“ startet eben mit diesem rhythmisch vertracktem Durcheinander. Schon hier muss man einiges an Konzentration aufbringen um der Musik folgen zu können und sie angemessen zu würdigen. Für Freunde von straight nach vorne strebenden Brettern ist das nichts.
„Inertia“ bietet dann Parts mit cleanen Gitarren und Drum-Akzenten, die die Palm-Mute-Monotonie endlich durchschlagen und so interessanter daher kommen. Schade ist nur, dass die verschiedenen Teile etwas ungelenk und ohne Dramaturgie zusammengesetzt wirken.
Mit acht Minuten nimmt sich der Titeltrack die meiste Zeit und ist klar der Anspieltipp auf der Mini-Scheibe. Die Extra-Zeit gibt nämlich Raum zum Atmen. Der Song baut sich viel gelassener auf und liefert einen mitreißenden Spannungsbogen. Die anderen Stücke fallen dagegen qualitativ leider zurück. Der cleane Gesang wirkt in „On Earth“ viel besser integriert als bei dem Rest. Die gesangliche Leistung ist ansonsten solide. Wie angedeutet kommen die klaren Vocals (die sehr an Sänger aus dem Post-Hardcore-Bereich erinnern) manchmal an unpassenden Stellen zum Zuge, geben aber auch Fluss.
Komplexe Rhythmen, die das Gehirn überfordern sind zwar die Essenz dieser Musik, schön ist es aber trotzdem, dass Nonsense noch ein bisschen mehr auf Lager haben. Wen jetzt die Scheibe gegen Ende immer noch strapaziert, für den gibt es vor dem Bonus Track „Final Flash“ eine knappe Minute Stille.
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