No Mercy Festival 2005, Live Arena

Münster-Breitefeld, Live Arena 25.03.2005

Auch in diesem Jahr wurden wir wieder Zeuge des legendären No Mercy Festivals, welches mittlerweile Kultstatus erlangen konnte und, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, wie immer mit einem Top Billing glänzte. Die Veranstalter waren dieses mal nicht die Live Arena alleine, sondern man arbeitete Hand in Hand mit www.sub-kultur.net und www.musicXtreme.de. Im wunderschönen Münster Breitefeld angekommen bereute ich erst mal, dass ich mich für kurze Hosen entschieden hatte, denn es war arschkalt. Das war auch mit einer der Gründe, warum wir kein Bock hatten uns in der riesen Schlange anzustellen. Wir entschlossen noch eine Weile im Auto zu warten und versüßten uns die Zeit mit ein paar lecker Bierchen.

Als wir dann etwas später die Live Arena betraten, war die erste Band WYKKED WYTCH schon am spielen. Eigentlich klangen diese nicht schlecht. Mit einer Mischung aus Black und Death Metal versuchte man das Publikum für sich zu begeistern, was aber nur teilweise gelang. Die Sängerin erinnert irgendwie ein wenig an eine Klofrau mit Reibeisenstimme. Daddys little Fuckhole stand groß auf ihrem Shirt…der Name ist Programm.

Nach WYKKED WYTCH kam eine Band, auf die ich mich richtig gefreut hatte…CATARACT. Und meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Das Publikum wurde von der ersten Sekunde an mitgerissen und die Energie der Band versprühte sich im ganzen Saal. Überall wurde gepogt und gebangt. Was für eine geile Stimmung. CATARACT wurden ohne Ende gefeiert. Man spielt ein gemischtes Programm, wobei der Schwerpunkt eher auf den neuern Songs lag und bei Killing Tool, As We Speak und Godevil ging so richtig die Post ab. Eigentlich steh ich nicht auf Metalcore, aber CATARACT versprühten eine solche Aggression und Energie; es war unmöglich sich dem ganzen zu entziehen.

So, nach einer kurzen Umbaupause enterten endlich DYING FETUS die Bühne. Es war schon krass, welch ein Unterschied sich in Sachen Bühnenshow zur Vorband bemerkbar machte. Eher statisch und bewegungsfaul spielt man mehr oder weniger sein Programm herunter. Am Anfang kamen DYING FETUS schon sehr fett, nur gegen Ende hin wurden sie meiner Meinung nach etwas anstrengend, denn hier standen die eher älteren und vertrackteren Songs im Vordergrund. Gerockt hat es alle mal, aber ich finde, dass man zu den neueren Stücken einfach besser abgehen kann. Der Sound war wie auch schon bei CATARACT erste Sahne und schleuderte die Songs druckvoll ins Publikum.

Mit DISBELIF erreichte dieser Abend wohl sein Stimmungstief. Irgendwie kamen diese, vom Sänger mal abgesehen, doch sehr lust- und drucklos. Viele im Publikum nutzen diese Gelegenheit um sich mit Bier zu versorgen und schenkten den Deutschen doch eher weniger Beachtung. Mir persönlich haben sie auch nicht so gut gefallen und so gingen wir erst einmal ans Auto, um ein kühles blondes zu köpfen.

Normal hätten jetzt DARK FUNERAL spielen sollen, doch diese sind ersatzlos gestrichen worden. Sehr schade, da ich DARK FUNERAL als sehr geile Live-Band in Erinnerung habe.

Jetzt war es so weit…die Band, weswegen die meisten wohl gekommen waren…NILE. Als wir den doch sehr umfangreichen Bodeneffekte-Park sahen, brauchte das Schild „No Stagediving“ keine weiteren Erklärungen mehr. Das sich Karl Sanders bei dieser Vielzahl an Trampelkisten noch aufs Gitarrespielen konzentrieren kann ist schon fast ein Wunder. Sogar ein Laptop hatte man mit auf der Bühne, aber im Endeffekt haben sich die Mühen gelohnt, denn der Sound wäre ohne die Samples nicht so geil gewesen. NILE ist schon eine fette Band, aber die ganzen Samples machen sehr viel aus und ohne diese kämen ihre Songs bestimmt nicht so düster und atmosphärisch wie auf den Alben. Was soll ich sagen, NILE waren Gänsehaut pur. Das Publikum wurde nicht enttäuscht und bangte was das Zeug hielt. Man präsentierte an diesem Abend auch den neuen Mann am Bass. Joe Payne ist sein Name und für seine 19 Jahre legte er schon einen geilen Gig hin, Hut ab. NILE spielten an diesen Abend auch mehrer Songs von kommenden Album „Annihilation of the Wicked“ und diese machten Lust auf mehr. Ich bin ja echt mal auf das neue Album gespannt.

Als letzte Band standen SIX FEET UNDER auf dem Plan. Nach einer etwas längeren Umbaupause füllte sich die Live Arena wieder. Der Auftritt war perfekt wie immer und man merkte, dass SIX FEET UNDER ein eingespieltes Team sind. Bei mir wollte der Funke nicht ganz überspringen, denn irgendwie langweilte mich die Musik schon nach dem dritten Song, doch der große Teil des Publikums war wohl anderer Meinung. Chris Barnes gab alles und zog die moschende Menge in seinen Bann. SIX FEET UNDER hatten an diesem Abend auch den besten Sound, was aber auch normal ist, denn der Mischer hatte ja genug Zeit alles perfekt einzustellen. Mit etwa einer Stunde Spielzeit rockte man doch sehr kurz und von einem Headliner diesen Kalibers hätte ich ein wenig mehr erwartet. Aber egal, die Band kam gut an und überhaupt war das diesjährige No Mercy Festival mal wieder ein voller Erfolg.

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