Morbid Angel, Hatesphere, Live Arena, Münster

Münster-Breitefeld, Live Arena 09.04.2005

Morbid Angel, Necrophagist und Hatesphere, was für ein Powerpackage! Doch leider mussten Necrophagist aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen….da waren`s nur noch zwei. Und um dem ganzen noch ein i-Tüpfelchen aufzusetzen: Einen Ersatz gab es natürlich nicht, aber der Preis für die Eintrittskarte wurde, wie zu erwarten war, nicht verringert. Schon ganz schön arm, denn ein lokaler Support hätte bestimmt gerne und für lau gespielt. Ein herzliches Dankeschön an die Bookingfirma. So, nachdem wir dann unseren Ärger mit einem kalten Bierchen runtergespült hatten, ging es auch schon los.

Das war das erst mal, dass ich HATESPHERE live gesehen habe und es war das totale Brett! Als ersten Song spielten HATESPHERE „The Beginning And The End“, den Opener ihres geilen Albums „Ballet of the Brute“. So richtig in Fahrt kam das Publikum beim nächsten Song „Deathtrip“, der auch auf „Ballet of the Brute“ gleich an zweiter Stelle kommt. Überall flogen Haare. Hass und Wut in konzentrierter Form. Hatesphere wurden gefeiert und man kann schon sagen, dass diese Show ein wahrer Erfolg war. Aufgrund der Absage von NECROFARGIST hatten HATESPHERE eine Stunde Spielzeit. Geil! Mit „You’re The Enemy“, „500 Dead People“ und dem Coversong „Caught in a Mosh“ von Anthrax (!!!), nur um die besten zu nennen, ging so richtig die Post ab. Meiner Meinung nach könnte der Trommler hier und da vielleicht auch mal ein wenig knüppeln, denn schnell und aggressiv sind HATESPHERE auf jeden Fall und dieses ständige umpa-umpa-Gehacke kommt auf Dauer schon ein wenig eintönig. Aber sonst kann man Anders Gyldenøhr nicht vorwerfen, dass er ein langweiliger Drumer ist. Im Gegenteil, die vielen Breaks und Spielereien auf dem Toms kommen sehr souverän. Richtig fett war auch Shouter Jacob Bredahl, der eine Energie an den Tag legte, die man selten zu sehen bekommt. Meistens kreischend und hin und wieder grunzend zeigte er wo der Hammer hängt. Die Band versprühte eine solche Spielfreude, die jeden im Saal mitriss. Der Sound war natürlich, wie (fast … siehe weiter unten) immer in der Live Arena, super fett.

So, jetzt war es soweit…MORBID ANGEL in Originalbesetzung, und das nicht auf CD sondern live. Unglaublich, nur wenige hätten wohl damit gerechnet. Natürlich ließen MORBID ANGEL erst mal auf sich warten, so wie es sich für wahre Rockstars gehört. Endlich ging es dann los. Die Zeit bei Genitorturers (die, wie mir eben aufgefallen ist, die identische Schriftart wie HATESPHERE für ihren Schriftzug genommen haben. Was für ein Zufall) hat bei Herrn Vincent wohl offensichtlich bleibende Schäden hinterlassen. Ein schniekes, hautenges Lackoberteil im rustikalen Fleischwurststil mit einem schiefen Pentagramm und einer engen Kunstlederhose, passend zu den schwarz gefärbten Haaren. Fast hätte ich ihn garnicht erkannt. Aber gesanglich war dafür alles bestens. Zwar kam Herr Vincent nicht mehr so tief wie früher….vielleicht wollte er es auch garnicht….aber geil klang es trotzdem. Wenn auf Dauer doch schon ein wenig die Akzente fehlten. Bei der Auswahl der Songs fühlte man sich wieder in alte Zeiten zurück versetzt, es wurden nämlich nur Songs aus der Schaffensphase mit David Vincent gespielt. Leider war der Sound alles andere als gut und kam sehr hohl und kratzig aus den Boxen gedonnert. Teilweise war garnicht zu erkennen, was die Gitarren eigentlich spielten. Wer MORBID ANGEL schon mal früher live gesehen hat, weiß, dass diese Jungs eigentlich immer sehr viel Wert auf einen dicken Sound gelegt hatten. Ich denke mir, dass dies vielleicht sogar beabsichtigt war, um die alten Songs so authentisch wie möglich zu präsentieren. Wie schade. Aber die Auswahl der Songs machte das dafür wieder mehr als gut. Von „Unholy Blasphemies“ über „Maze Of Torment“ bis hin zu „Domination“ war alles dabei was das Herz begehrt. Die Live Arena war bis unter die Decke voll und die Stimmung war am Höhepunkt. Nach dem der letzte Song gespielt wurde und MORBID ANGEL sich erneut von der Menge feiern ließen, gab es dann natürlich noch eine dicke Zugabe. Um so trauriger, als dann alles vorbei war. Dieses Konzert war auf jeden Fall eine Reise in das schöne Münster-Breitefeld wert.

Mehr Infos: www.livearena-muenster.de

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