MORBID ANGEL „Illud Divinum Insanus“

Season of Mist
Bewertung: ohne Bewertung
Spielzeit: 56:06
Songs: 11

Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde bereits viel über die zahlreichen Experimente auf „Illud Divinum Insanus“ debattiert. Ich als stockkonservativer Metal-Purist habe natürlich das Schlimmste befürchtet, als Begriffe wie „Industrial“ und „Electro“ im Zusammenhang mit MORBID ANGEL fielen. Ähnlich einfach gestrickte Gemüter können aufatmen: „Illud Divinmum Insanus“ bietet trotz unmetallischer Ausreißer wie „Too Extreme!“ (ich werde mit Sicherheit `ne Weile brauchen, um mit dieser Industrial-Stampf-Nummer warm zu werden…) jede Menge hochklassigen Banger-Stoff der alten MORBID ANGEL-Schule. Zwischen den traditionellen Songs und den Experimenten liegen einige Stücke mit einem für MORBID ANGEL-Verhältnisse enorm hohem Wiedererkennungswert, die all jenen gefallen dürften, denen Trey und Co. bisher zu kompliziert und sperrig waren.

Genau genommen hat die „I“-Scheibe sogar das Potential, den morbiden Engelchen zahllose neue Fans zu bescheren, ohne die harte Basis zu verprellen.

Hier die Songs im Einzelnen:

„Omni Potens“:
Ein eher nichtssagendes Intro. Hat man in besserer Form schon tausend Mal gehört…

„Too Extreme!“:
MORBID ANGEL goes Industrial – Love it or hate it!! An dieser Nummer werden sich die Gemüter todsicher spalten. Ich find’s momentan ziemlich anstrengend…

„Existo Vulgoré“:
Und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Diese Nummer bietet alles, was der eingefleischte Altfan von MORBID ANGEL erwartet. Großartiges Drumming und phantastisches Gitarrensolo.

„Blades For Baal“:
Geiler Todeshammer, der ungezügelte Raserei und brachiales Midtempo gekonnt verbindet.

Florida Death Metal in Reinkultur!!

„I Am Morbid“:
Supereingängige Midtemponummer, die zum Mitbrüllen einlädt. Wird live sicher gut funktionieren.

„10 More Dead“:
Erinnert von der Atmosphäre her an „Where The Slime Live“ und „God Of Emptiness“, allerdings wird der zähe Lavafluss durch einen sich geschickt steigernden Speed-Part unterbrochen. Diese Nummer hätte auch auf „Domination“ stehen können.

„Destructos VS. The Earth“:
Au Backe, schon wieder Industrial-Stampf. Der Refrain erinnert an diverse Electro-Goth-Truppen.

Witzigerweise gefällt mir dieser Song mit jedem Durchlauf besser.

„Nevermore“:
Ein klassischer MORBID ANGEL-Song. Ziemlich eingängig.

„Beauty Meets Beast“:
Ein typischer MORBID ANGEL-Lavabrocken, angereichert mit einigen frischen Ideen. Die geschickt eingestreuten „Aaaahs!“-geben dem Song ein erhabenes Feeling.

„Radikult“:
Flotter, sehr rhythmischer, fast schon tanzbarer Düster-Rocker, den ich bei einem Blindtest niemals MORBID ANGEL zugeordnet hätte. Hat mit Death Metal absolut gar nichts zu tun. Das „atmosphärische“ Outro des Songs ist ziemlich langweilig und zieht „Radikult“ nur unnötig in die Länge.

„Profundis – Mea Culpa“:
Harte Düster-Tanzmusik trifft wuchtige Metal-Gitarren. Ist gar nicht übel, dürfte den meisten konservativen Todesmetallern aber die Galle hochtreiben.


Fazit:
Eine gewagte Scheibe, die den Horizont der Band stark erweitert. Eine Punktewertung spare ich mir, da ich die experimentellen Nummern mangels Fachkompetenz einfach nicht vernünftig bewerten kann. Die „herkömmlichen“ Death Metal-Songs sind auf jeden Fall sehr stark.

http://www.morbidangel.com
http://www.myspace.com/morbidangelofficial

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