Satanath Records/More Hate Productions
Bewertung: 3/6 → Okay!
Songs: 4
Spielzeit: 36:01
Die Spanier von Moribundo, welche sich 2014 gründeten, haben sich Death-Doom auf die Fahnen geschrieben. Ihr Debüt „Raíz Amarga“, zu Deutsch Bitterwurzel, sollte eigentlich erst als EP erscheinen. Im Laufe der Zeit wurden die vier Songs jedoch länger als eine halbe Stunde, sodass man beschloss, es gleich als Album (limitiert auf 500 Kopien) zu veröffentlichen. Auf geht’s ins „Universum unendlicher Qualen“.
Der erste Blick bleibt an diesem wunderbar tiefgründigen Cover haften, das sehr detailverliebt den Betrachter in die tiefsten Abgründe runterzieht, je mehr man sich darauf einlässt. Es zeigt die Hand eines Mannes, der Selbstmord begannen hat. Das Artwork spielt tatsächlich eine große Rolle und hat wahrscheinlich nicht wenig Einfluss auf die Vertonung der Lyrics, zumal es ziemlich früh entstanden ist und nach und nach Gestalt annahm. César Valladares, der auch für Asphyx und Grave zeichnete, gestaltete das Cover und die Shirts mit dem Artwork waren schon vor dem Erscheinen des Albums ausverkauft!
Moribundo war ursprünglich ein Projekt, dass zustande kam, als es die Lyrics von Mortvus Vyrr schon gab. Die Scheibe ist nichts für nebenher! Gleich von Anfang an nimmt sie einen in tiefe Schluchten hinab: Tiefe Growls manifestieren Schmerz und wütende Verzweiflung, dunkelschwere Riffs tönen tief aus der Hölle und liegen schwer im Magen.
Der hohe, wehmütige Frauengesang bleibt gekonnt im Hintergrund und harmoniert wunderbar mit den dunkelrauen Vocals von Luis Miguel Merino. Dieses Duett könnte glatt aus die Schöne und das Biest sein, dazu passt die sanfte Klavierbegleitung und schafft somit eine wunderbar dichte Atmosphäre voller Schwermut. Im dritten Song werden die Vocals noch schmerzerfüllter, ein tiefes seufzendes Kreischen und Wehklagen. Hier kommen auch Chöre zum tragen, die sich mit der Klavierbegleitung und dem wehleidigen Frauengesang zu einem gelungenen Zusammenspiel verbinden. Die musikalischen Einflüsse werden unter anderem bei Dissection oder auch Crematory ausgemacht.
Für Liebhaber des wehmütigen und funeralen Doom ist das eine Scheibe mit leichten Melodien und tiefster Schwermut verfeinert mit Klavier und klarem Hintergrundgesängen, jedoch mit nur wenig Wiedererkennungswert.
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