Mooncry „Legacy Of Hope“ 4/6

Eigenproduktion
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 43:29
Songs: 7

Ah, Melodic Metal nennt man so was heute. Ich find’s ja ganz schön „sisters-mäßig“ und würde das ganze ja lieber in die Gothik-Ecke stellen wollen, und das nicht nur wegen des Gesanges, der eher dieses Genre bedient. Im Vordergrund stehen auf dieser Eigenproduktion der Süddeutschen, die hiermit ihr erstes Werk dem Publikum zu Füßen legen, jedenfalls getragene Stücke, die man angenehm sanft vorzutragen weiß und die zumeist von viel Melodiearbeit leben. Und abgesehen davon, dass mir manche Zwischenstücke, in denen nicht wirklich was passiert, zu lang sind, gefällt mir das Ganze ziemlich gut. Ich bin nun zwar nicht so bewandert in dem Genre, so dass mir jetzt nicht viele Vergleiche einfallen, find’s für’n Erstling aber auf jeden Fall recht beachtlich. Beginnt man mit dem eröffnenden Titeltrack noch recht verhalten, werden schon beim zweiten Song „Angel of Darkness“ die großen Melodien herausgekramt und eine leichte Melodie ergießt sich in einen sehnsuchtsvollen Refrain und endet in einem verzweifelt-traurigen Ruf. Das folgende „A Sun For You“ lädt dann ein zu einem ruhigen Flug durch die Nacht, flacht aufgrund seiner Gleichtönigkeit aber wieder etwas ab. Dafür entschädigt „Beyond The Waves“ zu Beginn dann wieder durch ein schönes Zusammenspiel zwischen Keys und Gitarre, wird dann aber auch zu lang und Gleichförmig gehalten und lässt die ganz süßen Melodien missen. Auch „Blooding Waters“ zeigt dann wieder, dass die Jungs dann am stärksten sind, wenn sie ihre Keyboardmelodien über gediegene Gitarrenakkorde streuen dürfen oder zu einem herzhaften Solo ansetzen. Das superlange Ende mit dem hintergründigen Frauengesang und dem Sprechgesang sagt mir sehr zu und erinnert mich an etwas, ohne dass ich in den letzten Tagen trotz verzweifelter Blicke auf meine Plattensammlng darauf gekommen wäre, an was. Mit „Curse of the Seeking Ones“ setzt sich der Reigen in gewohnter Manier fort, bevor mit „Carpet of Brown Leaves“ zum Schlussappell geblasen wird. Das Lied kommt schwer in Schwung, aber zum Ende dominiert das Hauptmotiv und schraubt sich in die Gehörgänge. So endet eine wirklich gute Platte, die Ruhe ausstrahlt, ohne je langweilig zu werden. Bloß warum man das sperrigste Stück an den Anfang setzt, ist mir etwas unklar. Aber so muss man sich halt Mühe geben. Abgerundet wird das Werk durch ein schlichtes schönes Cover (der Mond überm Schwarzwald?), und ich glaube alle Freunde ruhiger Gitarrenmusik machen hier keinen Fehler, wenn sie nun 7 € eintüten und an Berthold Miller in der Schöneckstraße 33/4 in 88069 Tettnang senden.
www.mooncry.eu

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