Satanath Records
Bewertung: 1/6 → Ärgerlich!
Songs: 7
Spieldauer: 39:20 Minuten
Fangen wir mit dem Positiven an: Das erste vollständige Album der Iren Molde, nach einer EP im Jahr 2010 sowie einer Split aus 2017, hat ein wirklich schönes Artwork. Ein imposanter Geier hockt majestätisch auf einem knienden Ritter oder Assassinen mit gesenktem Haupt, der sein Schwert in den Boden rammt.
Kapitulation? Nahender Tod? Ergebung? Schlechte Nachrichten? Passend wäre alles. Denn was „Ollie Ver“, der für alle eingespielten Instrumente sowie Kompositionen verantwortlich zeichnet, sowie Lyriker und Session-Vocalist „Lord Darkstorm“ hier fabriziert haben, müffelt stark nach Mülltonne.
Im Grunde genommen ist mit dem ersten Track schon alles gesagt: Es wird heiserer Krächzgesang geboten, der schon während des ersten Songs anfängt zu nerven. Nach schnellerem, recht traditionellem Black-Metal-Beginn wechselt man in einen schleppend-groovigeren Doom-Part, um danach den schnelleren, etwas vertrackteren Stil wieder aufzunehmen.
Dieses unstimmig komponierte Wechselspielchen wird dann tapfer alle sieben Songs lang durchgehalten, ohne dass größere Inspirationen oder Abwechslungen erkennbar wären. Es entsteht überhaupt keine Art von „Fluss“ in den Songs, der Nervfaktor steigt von Minute zu Minute.
So bleibt das ganze Album ein hektisch-nervöses Stückwerk, bei dem sich eine durch die Einbeziehung der Doom-Elemente beabsichtigte Atmosphäre leider zu keiner Zeit einstellt. Wer auf der Suche nach einer irischen Band ist, die wie Molde die Elemente Black Metal und Doom MIT ebenjener Atmosphäre verbindet, dem sei eher Primordials neuester Output „Exile Amongst The Ruins“ wärmstens ans Herz gelegt! Ist allerdings so, als vergliche man die Sportfreunde Schnöckelingen-Rumsebrenk mit dem BVB.
Sehr schade, wenn man über ein Album sagen muss, dass das Artwork noch das Schönste ist, aber „The Messenger“ stresst, nervt und langweilt abseits dessen nur.
https://satanath.bandcamp.com/album/sat251-molde-the-messenger-2019