Minas Morgul „Aus Blut gemacht“ 5/6

Heiden Klangwerke
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 47:54
Songs: 11

Der „Eisengott“ steht vor der Tür! Dieser Tage erscheint der brandneue, bereits sechste CD-Release der Brandenburger Minas Morgul. Jedoch auch mit dem Vorgänger „Aus Blut gemacht“ konnten sie bereits ein schlagkräftiges Pagan/Black Metal-Brett abgeliefert haben, so dass ich dem hier einige Zeilen widmen möchte. Ein epischer „Prolog“ bereitet den Weg auf das folgende Schlachtfeld vor. Der Titeltrack durchsetzt mit den thrashigen Einflüssen der Band konfrontiert den Hörer direkt mit der rohen Seite der Band. „Der Sonne entgegen“ legt noch einen Zahn zu und entwickelt sich teilweise zu einem schnellen, zügellosen Black Metal-Speer, der sich dank der durchdringenden Screams tief ins Ohr bohrt. Als Kontrast fungieren schleppend-hymnische Passagen mit klarem oder erhabenen Gesangsparts. Den finde ich übrigens absolut gelungen und treffend eingesetzt . Auch die deutschen, völlig unpeinlichen, wenn gleich auch reichlich pathetischen Texte sind ein ebenfalls ein wichtiger Teil im Gesamtbild und sorgen für einen passenden lyrischen Background beim Minas Morguls Soundtrack zu Schwertergeklirr und Kampfgetümmel. „Aus Blut gemacht“ präsentiert sich als abwechslungsreiches Album, das nicht nur gekonnt mit den verschiedenen Einflüssen aus Black, Pagan, Thrash und auch Death Metal spielt, mit diversen Gesangsstilen jongliert (neben Screams und hymnischen Klargesang auch Sprech- und Flüsterpassagen), sondern es auch mit interessanten Arrangements versteht, den Hörer bei Laune und vor der Anlage zu halten. Bemerkenswert auch die Kraft und die Energie, mit der Minas Morgul an den Ketten ziehen. Ein starkes Album, soundtechnisch auch fett verpackt.
Womit ist nun beim neuen Album „Eisengott“ zu rechnen? Die drei ungemasterten Hörproben „Minas Morgul“, „Sohnes Faden“ und „Rot“ zeigen die Band von verschiedenen Seiten. „Rot“ wirkt ein bisschen ungeschliffenen und hat im Vergleich zu den anderen beiden Tracks das geringste „Hitpotential“, dafür aber die ein oder andere Black Metal Eruption. „Sohnes Faden“ ist für mich ein eher durchschnittlicher, wenig herausragender Midtempo-Stampfer. Das Vorab-Highlight somit ganz klar „Minas Morgul“, ein mächtiges Riffmonster, das fast schon mit Death Metal-artigen Harmonien auf Kurs in Richtung fester Bestandteil beim Minas Morgul-Live-Set ist.
www.heidenklangwerke.com
http://www.myspace.com/minasmorgulorg

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