Minas Morgul – KULT 6/6

Minas MorgulTrollzorn Records

Bewertung:6/6

Songs: 10

Spielzeit: 47:48

„Kult“ ist Old-School-Kult vom Feinsten, das mal gerade vorne weg. Rau, kratzig und ungekämmt, wie es sich für richtige Pagan-Black-Metal-Veteranen gehört. Minas Morgul aus Frankfurt an der Oder sind alte Hasen im Geschäft und das hört man auch. Seit 1997 verleihen Minas Morgul dem Schwarz-Metal eine gewisse eigene Note mit ihren Lyrics, der Atmosphäre und einem Hauch Pagan, was sie alles gekonnt durcheinanderwerfen und das Ergebnis kann sich hören lassen!

Kurz eine Einleitung, wie die Jungs diese selbst betiteln, und dann geht es gleich eisig in hämmernden Riffs über und dem Zuhörer wird gar keine Zeit zum Überlegen gegönnt. „Kult“, der Track nach der Einleitung, rollt wie ein Panzer, der nicht zu stoppen ist, über den Gehörgang zum Gehirn der Audienz und lässt einem gleich zu Beginn das Potenzial dieser Band spüren. Was soll man auch anderes erwarten nach sechs Alben, einer EP, einer Split und zwei Demos und 20 Jahre Boshaftigkeit auf dem Kasten, als ein Jubiläums-Album, dass nicht nur „Kult“ heißt, sondern dem Namen auch alle Ehre macht. Es wird gehämmert, gebrüllt und gekreischt, als ob es kein Morgen mehr gebe und alles mit einer guten Prise lyrischen und nachdenklichen Texten abgeschmeckt, was ein jedem schwarzen Herz nur so auf der Zunge vergeht.

Die Riffs ziehen den ganzen Zug ohne zu stolpern über das Schlachtfeld, gefolgt von Drums, wo so richtig Freude und Zuversicht aufkommt. Auf die Spitze wird dieses Dunkelwerk schlussendlich von den bitterbösen, rauen Vocals und dem dröhnenden Bass getrieben. Minas Morgul bleiben sich auf jeden Fall treu und schaffen es aber dennoch, sich musikalisch weiter zu entwickeln, lassen ihrer Kreativität freien Lauf und liefern hier ein hervorragendes Endprodukt ab. Das Songwriting lässt hier jede Menge Können, Geist und Konzept durchschimmern, was sich vielleicht bei früheren Werken noch nicht so abzeichnete und diesem Album so zusätzlich noch eine spezielle Note verleiht.

Das Album „Kult“ sprüht nur so von Old-School-Energie aus den 90ern und ist sicher nichts für sanfte Gemüter oder Anhänger der sauberen produzierten Klänge, aber eine Wonne in den Lauschern der Leute, die sich nicht einfach mit dem Einheitsbrei zufrieden geben.

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