Lost Belief „Das Tagebuch des Felix Thorndal – 1“ 6/6

CreConCert
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0

Zu der Vergangenheit der Band kann ich leider nichts sagen. Ich weiß nur, daß es vor dieser CD schon zwei andere gab, wobei die erste 1999 veröffentlicht wurde. Zuerst war ich über den Sound einigermaßen verwundert. Die Vocals klingen ein wenig nach Rammstein und es gibt sehr viele Sprechpassagen. Die Musik ist eher eine Begleitung dieser Geschichte. Aufgebaut ist das Werk wirklich wie ein Tagebuch. Es geht den Einfluß der von Menschen geschaffene Ordnung und die verschiedenen Arten damit umzugehen. Die Geschichte beginnt in der Jugend des Felix Thorndal, der zuerst versucht sich an seine Umwelt anzupassen, um nicht ein Opfer der Gesellschaft zu werden. „Auch rythmisches Stampfen kann beruhigend wirken. Und das ist es doch was die meisten wollen. Ist nicht der Wunsch nach Erklärung begründet im Verlangen nach Beruhigung?“ Thorndal lernt die Regeln schnell und erhebt sich selbst zum Priester und damit zum Richter, der selber nicht dazu in der Lage ist zu entscheiden, was falsch und richtig ist. Er durchschaut die Fassade der Gesellschaft und gerät in Konflikte, weil er nun selbst zu einem Teil dieser Fassade geworden ist. Ein großer Teil der Geschichte widmet sich der Inquisition und Hexenverfolgung. Wobei wir auch bei meinem persönlichen Favoriten „Bischofswein“ wären. Hierbei geht es um eine „Hexe“, die verurteilt wird, weil nur der Teufel selbst einen Bischof hat verführen können. Abgesehen von dem gelungenen Text, hat das Lied auch noch einen sehr eingängigen Refrain. Das ganze klingt auch etwas mittelalterlich angehaucht und läd geradezu zum Mitsingen ein. „Längst schon wußte er nicht mehr zu welchen Zeitpunkt es begonnen hatte ihn zu verändern… an welcher Stelle er die vermeindliche Kontrolle verloren hatte.“ Hier endet die Geschichte des Felix Thorndal. Zusammengefaßt wird die ganze Geschichte in „Und“. Insgesamt ist dieses Werk Kritik und gleichzeitig auch ein Beispiel dafür, wie ein Mensch versucht die Kontrolle über sich selbst zu behalten und er nicht einmal bemerkt, zu welchem Zeitpunkt er sie verliert. Zum Schluß gibt es noch den Bonustrack Sansara, der nicht mehr zum Konzept gehört. Obwohl die Musik meiner Meinung nach eher eine Begleitung ist, konnten mich Lost Belief begeistern. Man muß sich nur die Zeit nehmen richtig auf den Text zu hören, was ich nur empfehlen kann.

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