Liar Of Golgotha „Ancient Wars“ 4/6

Mascot Records
Hölle auch, ist das geil! Der 8-minütige Opener „Ghost Of The Ancient Siberian Wolfcult“ fräst alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Mit einer wahren Urgewalt, aber stets kontrolliert bolzen sich Liar Of Golgotha durch diesen Song, einfach stark nach soviel Durchschnittskost im Blackmetalbereich. Das Drumming erinnert an Dissection, das Riffing ist etwas räudiger und straighter, so könnten Cradle Of Filth klingen, wenn sie weniger Wert auf Theatralik als auf Brutalität legen würden. Leider kann der Rest der Songs mit diesem Meisterwerk nicht ganz mithalten, da die Geschwindigkeit im folgenden gedrosselt wird. Dennoch sind auch diese Lieder durchaus hörenswert, zumal die Produktion (normalerweise werden im Spacelab-Studio meines Wissens eher Progplatten produziert, oder verwechsle ich da was?) überdurchschnittlich gut ist für dieses Genre. Die Texte reduzieren sich nicht nur auf plumpes „Ey, Alter, ich bin sooo evil!“-Gequatsche, man setzt sich dafür lieber u. a. mit Lovecraft auseinander. Eine erfreuliche Überraschung, dieses Album, welches lediglich einen Schwachpunkt in Gestalt einer Anthrax-Coverversion („Piranha“) aufzuweisen hat – bei Anthrax denke ich immer noch an die gutgelaunten Jungens in Bermudashorts, und das paßt nun überhaupt nicht zur Atmosphäre der eigenen Stücke von Liar Of Golgotha. Dennoch empfehlenswert.

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