Hell-Born „Darkness“ 2/6

Witching Hour Records
Bewertung: 2/6
Spielzeit: 46:05
Songs: 15

Polen scheint ein Eldorado von Sideprojects zu werden und die „Inzest-“ Tendenz nimmt skandinavische Züge an. So sind bei der Band Hell-Born, welche schon seit Mitte der 90iger Jahren Ihr Unwesen treibt auch ehemalige Behemoth Mitglieder wie ein aktuelles Vader-Mitglied involviert (wie anscheinend die diversen (Ex-) Vader Mitglieder bei fast allen Bands aus Polen mitmischen).

Doch solch ein Aufsplittern seiner Energien in diverse Musikprojekte, welche oft auch noch eine ähnliche Klangstruktur aufzuweisen haben, muss nicht immer die beste Lösung darstellen. Auch bei dem Album „Darkness“, welches schon Ende 2008 veröffentlicht wurde, ist das der Fall. Das Album wurde von Witching Hour Records nun als spezielles Digi-Pack Version neu aufgelegt, inklusive sechs Live-Tracks sowie einem neuen Design. Ob sich dieser Aufwand gelohnt hat?

Nach den ersten Klängen des Intro-Liedes „Refuse to serve“ fühlte ich mich an aktuelle Heaven Shall Burn Alben erinnert. Ich war noch nie ein Fan von klassischem Metalcore (außer bei Live-Darbietungen) und so schraubte ich meine Erwartungen nach unten. Und das sollte sich im weiteren Verlauf des Albums bestätigen. Hell-Born präsentieren eine nette Mischung aus melodischen Death-Metal, Hardcore- Elementen wie auch einigen trashigen Parts – aber eben auch nicht mehr als etwas Nettes.

Die Stimme des Sängers ist dabei der stärkste Indikator zum Metalcore Genre. Echte Growls sehen anders auch und so fehlt mir hier auch eindeutig die Wucht in der Stimme. Aber auch die Gitarren und das Schlagzeug wissen mich nicht wirklich zu überzeugen. Erinnerungen an Kataklysm und Hypocrisy werden wach, ohne jedoch auch nur annähernd an deren musikalische Brutalität oder Metal-Gewalt heran zu reichen.

Das Lied „The black to me“ kann hier als klassischer Anspieltip herhalten. Nach einem kurzen Intro aus einem Film wird das Lied mit typischen Metalcore-Riffs eröffnet. Relativ rhythmisch geht es nun weiter, wobei die Stimme kaum Variationen anbietet. Nach knapp zwei Minuten wird es etwas Schwarzmetallischer und die Melodieführung der Leadgitarre ausgebaut. Das Schlagzeug bietet hingegen bis dahin keinerlei Abwechslung, es ist die gesamte Zeit eher ein uninspirierter 4/4 Takt zu vernehmen, kaum Blasts oder Breaks. Auch die Geschwindigkeit wird kaum variiert, pendelt in einem Bereich zwischen Unleashed-Alben und Vader-Beats hin- und her.
Und die Live-Tracks sind eigentlich wirklich nur eine Dreingabe für Fans der Band. Die Soundqualität ist lasch, es hallt und rumpelt ordentlich eine Differenzierung der einzelnen Musikparts ist schwerlich möglich. Das wertet daher das Digi-Pack auch nicht weiter auf.
Fans von deathlastigem Metalcore sollten mal ein Ohr riskieren, ich bleibe lieber bei Bands wie Kataklysm hängen.

http://www.myspace.com/hellbornofficial

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*