BMG
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0
Etwas melodischer sind sie auf ihrem 4. Album geworden, die Krachfanatiker aus Frankfurt. Wobei die Betonung auf ‘etwas’ liegt, denn natürlich ist auch Wromantic ein lupenreines Stück Noise/Metalcore, halt eben nur mit ‘etwas’ Melodie und Eingängigkeit. Der Werdegang und die Entwicklung Harmfuls läßt sich sehr gut mit Voivod vergleichen. Genauso wie die Kanadier ist man eigentlich nicht im Heavy Metal zuhause, sondern bewegt sich irgendwo in nicht näher zu spezifizierenden Grenzbereichen extremer Musik. Genauso, wie sich Voivod vom chaotischen Krach der Anfangstage von Album zu Album mehr entfernten, zunehmend Struktur in ihren Sound brachten, ihre Musik quasi domestizierten, so haben auch Harmful dem gnadenlosen und kompromißlosen Noise, wie er etwa auf dem 1. Album zelebriert wurde, längst abgeschworen, indem sie mehr und mehr melodische Versatzstücke in die abgedrehte Struktur ihrer Songs einbrachten. Und genauso wie Voivod machen sie das sehr gut. Man höre sich nur mal das wuchtige und trotzdem fast balladesk anmutende ‘ephemeral’ oder das bizzare ‘refuse to shine’ an! Insgesamt ist ‘Wromantic’ eine bärenstarke Scheibe geworden.
Als Rezensent einer Metal-Publikation steht man dann aber doch etwas hilflos da und weiß nicht so recht, wem man das Album eigentlich empfehlen soll. Puristen und Anhängern der reinen Lehre? Sicher nicht. Aufgeschlossenen Thrashern? Schon eher. Im Prinzip sollten aber alle Metalheads, die auf die härtere Schiene abfahren, andererseits aber auch ein gewisses Maß an Neugier und Toleranz gegenüber abgedrehten Noise/Metalcore/Crossover-Sounds mitbringen, hier unbedingt mal reinhören. Lohnt sich!
Kommentar hinterlassen