Der sympathische Haufen von GRAVEWORM veröffentlicht dieser Tage mit ‘scours of malice’ ihren dritten Longplayer, welcher mich spontan fesseln und begeistern konnte. Da das letzte Interview nach ihrem Debüt in unserer #6 schon über 2 Jahre zurückliegt war es mal wieder an der Zeit sich im Lager der Südtiroler umzuhören, und diesen überragenden Longplayer mit einer Story zu würdigen …
Hallo Stefan, lang ist’s her, dass wir die Ehre hatten. Erinnert ihr euch? Es war zu den Out of the Dark Festivals 1997 als wir euch in Berlin trafen um ein Interview für unsere #6 zu führen… Damals standet ihr kurz vor dem Release eures Debüts ‘when daylightsgone’ mittlerweile steht mit ‘scourge of malice’ euer dritte Longplayer ins Haus, doch ich denke das ist längst nicht alles was sich in der Zwischenzeit so getan hat. Umreiß doch mal kurz eure Entwicklung der letzten 3 Jahre.
Ja, klar erinnere ich mich noch, wenn auch nur ganz dunkel. Es war damals unsere erste Tour, unser erstes Konzert im Ausland und eigentlich auch unser erstes live geführte Interview.
Ich glaube das war auch mein erstes Live geführtes Interview – ähem…
Wir wussten nicht viel zu sagen und haben jede Menge Bloödsinn gelabert. Das Interview war lustig und so weit ich mich noch erinnern kann, bist du ja zum Gig nach Cottbus auch noch aufgetaucht. Und wenn mich mein arg gebeuteltes Gedächtnis immer noch nicht in Stich lässt, warst du da so besoffen, dass du irgendwo in der Ecke rumlagst und dann…
…Ähem nein, das in Cottbus war mein Namensvetter Kai Scheibe, damals noch beim GUC, aber den Teil mit dem ‘in der Ecke liegen’ kannte ich bisher noch nicht… scheint aber eine Spezialität von ihm zu sein hehe, wenngleich er vehement behauptet er war an diesem Abend motorisiert und deshalb nüchtern und jemand von euch wäre derjenige gewesen welcher sturzbesoffen in einer Ecke… wovon es sogar noch fotografisches Beweismaterial gibt hehe.
Ja….ehm…was hat sich danach noch zugetragen…! Wow, das sind drei Jahre! Nun gut. Wir haben auf eben diesen Festivals Sarah Jezebel Diva (C. O. F, Kovenant, Therion) kennengelernt, die damals die weiblichen Vocals bei Therion übernahm. Sie zeigte sich von unserer Musik begeistert. Gerade ‘awake’ hatte es ihr angetan und sie zeigte sich bereit einmal im Studio mit uns zu arbeiten. Dies konnten/wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben ein paar Monate später das Studio geentert um ein orchestrales Remake von ‘awake’ zu machen. Sarah übernahm die weibliche Stimme. Das Teil kam auf die MiniCD ‘underneath the crescent moon’, wo des weiteren noch zwei neue Songs und eine Coverversion von Helloweens ‘how many tears’ vertreten waren. Im Frühjahr 1999 starteten wir die Aufnahmen zu ‘as the angels reach the beauty’, das wir im selben Studio aufnahmen. Im Herbst ginngen wir dann auf Tour mit Mystic Circle und im Winter mit Agathodamion und Siebenbürgen. Da wir nicht ewig mit der selben Scheibe auf Tour gingen konnten (und natürlich weil Serenades Rec. auch mal was zu verkaufen wollte) sind wir diesen Herbst nach Wels um unser neues Album einzuspielen. Die Scheibe müsste bei erscheinen dieses Heftchens (es ist doch nicht grösser geworden, oder? Man kann doch noch Heftchen sagen?!?!?) eigentlich auf dem Markt sein. Oder ist es schon in den Charts?
Ja, man kann ruhig noch ‘Heftchen’ sagen denn es ist immer noch im handlichen Kleinformat. Nun, man sagt ja immer mit dem dritten Album würden für eine Band die Weichen für die Zukunft gestellt, also was hofft ihr auf welchen Weg wird euch das dritte Album bringen?
Ich finde ja eigentlich das zweite Album ist das wichtigste einer Bandgeschichte. Bei deinen Debut hast du jede Menge Zeit, an deinen Songs zu basteln. Da sitzt meistens jede Note, da alles so oft gespielt wurde. Aber irgendwann kommt die zweite Scheibe und da ist eigentlich nur noch der Druck der Plattenfirma hinter den Songschreibern. Da spuken immer die selben Gedanken in deinem Hirn: ‘In fünf Monaten muss die Platte fertig sein’, oder ‘ist der Song auch gut genug für die neue Scheibe. Wir müssen was anderes bringen. Ist der Song auch besser als die alten?’
Aber den Spruch mit der dritten Scheibe hör ich nicht zum ersten Mal. Vielleicht ist da wirklich was dran….Wir hoffen natürlich, dass wir alle von dieser Scheibe reich werden, uns alle ein kleines Wochenendhäuschen kaufen können und wir uns nie wieder Sorgen ums Geld machen können. Nein, wir hoffen, dass die Scheibe vielen Leuten gefällt und wissen auch, was für eine Band wie uns auch im Bereich des Möglichen steht. Wir sind froh, wenn wir auf Tour sein können und viele Leute unsere Musik vermitteln können. Tour bedeutet Spass und Spass bedeutet Metal!
Eigentlich kann ja nicht viel schief gehen, mir ist gerade aufgefallen daß ein solch wichtiger Punkt bei euch auch mit einem wichtigen Punkt bei uns daherging. Als euer Debüt veröffentlicht wurde stand das Eternity vor dem Sprung von einer 500er Auflage zu einer 2000er – in welcher dann euer Interview zu finden war. Jetzt sieht es ähnlich wegweisend für uns beide aus, zusammen mit euerm 3. Longplayer stehen wir vorm Wechsel an den Kioskvertrieb und in der ersten Kioskausgabe wird dann dieses Interview in 8000facher Auflage erscheinen. Ich denke es ist ein gutes Omen oder?
Oh! Ein Statistiker! Ja, was soll ich dir sagen? Natürlich ist das ein gutes Omen. Machst du das mit Absicht? Auf jeden Fall sieht man sofort dass sich ein Interview mit uns lohnt. Wir können das ja auch jedes Jahr machen, dann verkaufst du in ein paar Jahren deine erste Million Exemplare und wir haben unser 12. Album draussen.
Wie schätzt du allgemein die Entwicklung der Metal Szene in den letzten 3 Jahren ein?
Also ich kann/will dir nicht sagen, dass ich mit der Entwicklung nicht einverstanden bin. Ich könnte dir jetzt wie viele andere sa-gen, dass jede Menge Scheisse den Markt überflutet hat oder dass so manche lustige Images aufgebaut haben, aber das mache ich nicht. Warum auch? Das gehört dazu. Das ist eine ganz normale Entwicklung, die in jeder Musikrichtung auftritt. Und überhaupt sind drei Jahre eine kurze Zeit, da kann sich nicht allzuviel entwickeln!
Wie sieht es speziell bei euch in der Gegend aus? Beim letzten mal erzähltet ihr mir daß die Leute euch in eurer Heimatgegend mit sehr vielen Vorurteilen gegenüber stehen. Da war die Rede davon, daß die Bauern ihre Hühner in Sicherheit gebracht haben und der Schützenverein in Stellung ging, weil alle dachten, so böse Metaller würden alles schlachten und schänden was ihnen über den Weg läuft. Ist das immer noch so? Oder habt ihr es mittlerweile zur Ehrenbürgerschaft gebracht?
Haha… ja, das war lustig! Heute können wir drüber lachen, damals fandens wir nicht so nett. Zu Ehrenbürger sind wir (noch) nicht erkoren worden. Das wird wohl erst passieren, wenn wir unsere Instrumente an den Nagel hängen. Wir haben, sehr zu unseren Leidwesen, unsere Heimat mit unseren Konzerten grösstenteils verschont. In unser-er Heimatstadt Bruneck werden wir dieses Wochenende unsere Releaseparty feiern. Es ist seit 2 Jahren unsere erste Show und wir sind eigentlich neugierig, wie die Leute, Nachbarn reagieren werden. Die Szene ist leider doch etwas geschrumpft. Es gibt immer weniger Nachwuchsbands, aber nicht nur im Metal, sondern auch in all den anderen Sparten. Ich glaube es ist nicht mehr so ‘in’ in ner Band zu spielen. Vielleicht wissen die Jungs gar nicht, dass man auch ausserhalb der traditionellen Dorfmusikkapelle nach dem Konzert was trinken kann! hehe.
Aber ich schätze es hat auch was mit den Veranstaltungen zu tun. Es gibt nun mal keine jungen Leute, die Bock haben mal ein Open Air oder ein Konzert zu veranstalten. Und als Metal Band hast du’s sowieso schwer. Aber wir werden Südtirol schänden. Es darf nicht zu einem Rentnerparadies werden! Hahaha…!
Ihr habt zu Zeiten eurer Debüt Veröffentlichung euer Label in höchsten Tönen gelobt. Wie hat sich das Verhältniss zwischen Euch und Last Episode/Serenades in der Zeit ent-wickelt. Ihr könnt ja nun auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken, wurden eure Erwartungen erfüllt, enttäuscht oder gar übertroffen?
Haha… jaja der Karsten! Karsten war mittlerweile über 30 mal bei uns in Südtirol und wer zu Hause deine #6 noch hat, der kann ja mal nachlesen, was der bei uns so treibt. Er hat uns aufgrund des Interviews schon mal in die Mangel genommen, dass man sowas nicht in einen Bericht bringen kann. Oh doch! Man kann und wie…! Ich könnte da noch ganz andere Geschichtchen erzählen. Zum Beispiel wie er in einen ge-parkten Porsche mit den Fuss getreten hat. Da war ne riesen Delle drin und als der wahrscheinliche Besitzer vom Fenster rausgeschaut hat, hat er noch was raufgeschrien. Oder die berühmte Graukäse Schlacht in einem Restaurant, nicht zu vergessen die Weihnachtsfeier beim Griechen mit regel-rechter Salatschlacht… Aber so ganz unschuldig waren wir bei den Geschichtchen dann auch nicht.
Es ist doch eine Freundschaft, die uns mit Last Episode verbindet, doch ist das Label nun mal klein und wir müssen doch auf viel verzichten, denn das Geld liegt bei denen eben nicht auf dem Flur. Im Laufe der Jahre ist viel passiert, sodass wir schon des öfteren Karsten verflucht haben, aber es wäre falsch drüber in einem Interview zu sprechen…. Er hat in Graveworm investiert, obwohl wir damals kein Demotape hatten und nur in unser Heimat ein Begriff waren. Wir hatten kaum mal 10 Gigs gespielt und Probleme mit dem Line-up. Welcher Produzent gibt für so ne Band Geld aus? Er hat es gemacht!
Mir ist in diesem Zusammenhang aufgefallen, daß ihr euern Stil zwar nie wirklich verändert habt, auf ‘scourge of malice’ findet sich zum Teil eine ähnliche Atmosphäre wie auf euerm Debüt, wer beide Scheiben hört wird nicht im Ansatz daran zweifeln daß es sich dabei um ein und die selbe Band handelt, jedoch hält sich bei mir konstant der Eindruck daß ihr mittlerweile weit mehr Berührungspunkte zum Black Metal habt als noch vor einigen Jahren, selbst wenn sich euer Stil gar nicht so sehr verändert hat. Wie seht ihr eure musikalische Entwicklung seit dem Debüt und wodurch kommt es eurer Meinung nach daß sich mir solche Gedanken aufdrängen.
Also ich finde, dass wir eigentlich schon einen Schritt gemacht haben und zwar nach unserem Debut. Auf der Mini CD haben wir gezeigt in welche Richtung wir in nächster Zukunft gehen werden. Wir wollten nicht wie Crematory immer weichlicher und kommerzieller werden. Wir wählten die ge-gengesetzte Richtung, also Richtung Black Metal. Wir haben aber nie unsere Roots vergessen und immer grossen Wert auf Melodien gelegt.
Prügeln tun schon viele andere Bands. Fanresonancen geben uns recht, schon viele haben uns gesagt, dass wir nicht nur sinnlos draufloshämmern, sondern wunderschöne Melodien mit Agression verbinden. Wenn du zwischen den beiden letzten Alben nicht einen grossen Unterschied erkennst, kann ich das verstehen, denn wir hatten gerade Mal fünf Monate Zeit die neuen Songs zu komponieren und einen Stilwechsel erzwingen wollten wir dann auch nicht. Wir haben die Erneuerungen auf ‘as the angels..’ verbessert und Platz für neue Ideen geschaffen. Ein grosser Unterschied besteht aber in der Produktion. Wir haben verstärkten Wert auf die Gitarren gelegt und das werden wir bei der nächsten Scheibe noch mehr umzusetzen zu wissen.
Man könnte ja gemein sein, denn Last Episode ist ja nicht zuletzt als Black Metal Label bekannt, und euch unterstellen daß ihr diese Entwicklung nicht zuletzt wegen des Einflusses des Labels genommen habt, oder aber daß ihr lediglich gezielter in die BM Ecke gepresst werdet weil eben LE in diesem Genre auch mehr Promotionerfahrung besitzt. Seit ihr eurer eigenen Einschätzung nach heute mehr Black Metal als noch vor 3 Jahren? Oder hat sich einfach nur das Spektrum des Black Metal Genres erweitert, so daß ihr heutzutage dort mit hineinfallt?
Auch heute würde keiner ‘when daylights …’ als BM Album bezeichnen. Wir sind schon bewusst in die Richtung gegangen. LE hat eigentlich überhaupt keinen Einfluss auf unsere Musik. Im Gegenteil: Karsten hört unsere CD erst, wenn wir schon im Studio sind und gar nichts mehr an den Songs rütteln können. Ausserdem haben wir ja bei Serenades Rec. unterschrieben und die haben mit BM nichts am Hut. Wir haben ja schon des öfteren den Vorschlag gemacht, dass wir statt bei Serenades Rec. bei Last Episode Prod. unterschreiben sollten, damit wir auch mehr BM Fans ansprechen, doch darauf war man nicht so gut zu sprechen. Wahrscheinlich sind wir nicht hart und böse genug.
Was bedeutet euer neues Album für dich persönlich?
‘Scourge of …’ hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Irgendwie haben wir es geschafft das Vorgängeralbum zu toppen und das in einer Rekordzeit! Wir hatten alle riesen Stress die Songs rechtzeitig fertig zu kriegen. Immer-hin war das Studio schon gebucht als wir noch keinen Song fertig hatten. Zu allem Überfluss spielten wir noch Festivals während der Arbeiten, die uns immer wieder um Wochen zurückwarfen. Aber es hat sich gelohnt. Viele Stücke haben für mich eine per-sönliche Bedeutung, da ich zu der Zeit eine schwere Zeit hatte. Deshalb spiegeln viele Songs meine damaligen Gefühle wieder. Noch nie hatte ich eine solch starke Beziehung zu den Liedern. Jetzt bleibt es nur zu hoffen, dass auch andere Leute sie gerne hören.
Ihr habt auf ‘scourge of malice’ eine Coverversion von Maidens ‘fear of the dark’, ein Song der schon im Original zu meinen persönlichen Faves gehört und der von euch wie ich finde vor allem Atmosphärisch perfekt ins Grave-worm’sche Soundgewandt umgewandelt und interpretiert wurde. Wie seid ihr darauf gekommen eine Maiden Coverversion zu spielen und weshalb habt ihr euch dann für diesen Song entschieden?
Der Song wurde von Stefan gewählt. Er ist ein grosser Maiden Fan und wollte schon immer einen Song von den Briten covern. Schon damals, als wir ‘how many tears’ verwurstelten. Helloween ist bei unseren Live Shows immer gut angekommen und wir wollten wieder mal sowas machen. Eigentlich haben ja schon C.O.F. eine Coverversion von Maiden auf den Markt geworfen und wir hatten uns schon Gedanken gemachst, ob wir das auch noch bringen können, aber Cradle haben den Song 1:1 runtergespielt und nur die Stimme von ihren eigenen Stil raufgepresst. Von daher war ich von der Version entäuscht. Eine Coverversion muss doch anders klingen! Ansonsten hat es doch keinen Sinn! Vielleicht machen wir ja mal einen komplette Coverscheibe, aber das ist im Moment ja auch schon ‘in’. Andererseits würden wir so manchen Song bis zur Unkenntlichkeit verändern. hm… Ich überleg mir grad, ob wir nicht einfach nichts sagen sollten und je-der würde glauben, wir hätten eine reguläre Scheibe im Kasten. Würdest du das mer-ken? Oje, ich hätte wohl gestern schlafen gehen sollen!
Im März werdet ihr als Headliner durch Deutschland unterwegs sein laut meinen letzten Infos zusammen mit Vintersorg, Dornenreich, Suidakra und Darkwell. Wie seht ihr diese Tour? Freut ihr euch als Headliner zu touren, oder wäre es euch lieber im Gepäck mit größeren Bands unterwegs zu sein?
Es ist sicher mal eine neue Erfahrung für uns. Wir haben in letzter Zeit zwar einige Shows in Deutschland als Headliner gespielt, aber eine richtige Headlinertour zu fahren ist natürlich was ganz anders. Es wird mal in erster Hinsicht Party bis zum bitteren Ende. Da wir uns die Crew aussuchen dürfen, werden noch ein paar unserer Freunde mit dabei sein, die sich als Merch, Roadie und an Technik nützlich machen werden. Die Jungs sind alle von uns als Partytiger erster Klasse ausgezeichnet worden und genau das richtige für unsere Tour. Sicher wären wir lieber auf ne große Tour mit einen noch grösseren Headliner aufgesprungen. Wir haben uns auch auf der letzten Tour geschworen, dass wir nicht nochmal so ne kleine Underground Tour machen werden und auch mal etwas Richtung Ausland liebäugeln, denn es kann doch wohl nicht sein, dass eine Band aus Italien noch nie ausserhalb den Grenzen Südtirols in Italien gespielt hat. Doch leider hat es auch diesmal nicht geklappt. Entweder die Headlinertour mit Vintersorg oder zu Hause bleiben. Und das geht nun wirklich nicht….
Vor ca 3 Jahren äußertest du den Wunsch mal mit Blind Guardian unterwegs zu sein, Sabine wollte mit Moonspell oder Sameal touren und Stefan wäre Hypocrisy am liebsten gewesen. Ist in der zwischenzeit einer dieser Wünsche in Erfüllung gegangen? Wie würde eure Traumtour heutzutage aussehen wenn ihr das Billing bestimmen könntet?
Nein, wir haben nicht mal einen Gig mit den Bands gespielt. Es liegt einfach nicht im Bud-get unserer Plattenfirma uns auf so eine große Tour raufzukaufen. Eine Tour mit Blind Guardian hätte sicherlich keinen Sinn, denn in letzter Zeit sind Power Metal Fans zu sehr mit ihrer eigenen Musik beschäftigt. Es gibt nur noch sehr wenige Fans dieser Richtung, die auch noch für andere Stilarten des Metals offen sind. Ob Moonspell das richtige Publikum für uns anziehen, wage ich auch zu bezweifeln. Dan schon eher mit Samael und Hypocrisy. Aber ich glaube, wir würden jede Chance nutzen auch mal ne grössere Tour zu spielen.
Kann man mit einem Graveworm Auftritt bei einem der größeren Festivals wie z.B. Wacken rechnen Ihr habt ja ’99 dort gespielt, es war so brechend voll daß ich euch leider nur von vor dem Zelt beobachten konnte, welchen Stellenwert gebt ihr solchen Festivagigs??
Wir lieben es auf grösseren Festivals zu spielen. Es ist unsere einzige Chance auch mal vor einen grösseren Publikum zu spielen. Wacken wurde uns schon versprochen, aber solange ich nicht in unserem Mini Van sitze oder zumindest Werbung gesehen habe, glaube ich noch nicht daran. Wacken ist zwar super aber erst wenn man mal oben ist. Letztes Jahr das war geil – aber wir haben sooo viele Fehler gemacht, da wir alle unheinlich nervös waren. Aber die darauf-folgenden Tourneen sind wir immer auf eben diese Show angesprochen worden und so viele Fans kannst du eben nur auf solchen Megaevents ansprechen. Es haben uns auch viele zum ersten Mal gesehen und uns da auch kennen und lieben gelernt. Es hat sich auf dem Nachhause weg auch keiner gefragt, ob sich die lange Reise gelohnt hat. Ob wir bei anderen Festivals spielen kann ich noch nicht sagen. Das ist noch etwas zu früh, aber wir freuen uns über jedes Angebot von Open Air Veranstaltern.
Hattet ihr mittlerweile eigentlich noch mal Gelegenheit Berlin zu besichtigen? Ich erinnere mich daß ihr ‘97 Sabine schändlicherweise und ruhender Weise auf dem Parkplatz zurückgelassen habt, während sich der Rest die Stadt angeschaut hat. Sie durfte anschließend nur Ansichtskarten unterschreiben von Stellen die sie gar nicht gesehen hat und an denen ihr euch köstlichst amüsiert habt.
Hm… zu meiner Verteidigung: sie hat geschlafen! Und so viel haben wir von der Stadt auch nicht gesehen, das haben wir ihr nur vorgelogen, hehe. Und als wir in die nächste Stadt gefahren sind, sind wir unterm Brandenburger Tor gefahren. Das wars dann von unser Sightseeing Tour. Wir haben danach noch zweimal in Berlin gespielt.
Lass uns langsam zum Ende kommen, gibt es noch etwas was du unseren leser mitteilen möchtest? Dann ist dies der Platz für deine last words.
Wow, meine letzten Worte. Ich dachte immer, das ist noch ne Weile hin. Egal, ich wünsch dir Kai alles Gute für Zukunft Und mach einfach weiter so. Es ist immer wieder lustig dein Heft anzuschauen und sich an damals zu erinnern.
Ach so die Leser: ja genau! …eehm… Bitte helft uns! Wir leben hier in einen Kaff, das sich Südtirol nennt und da kommen immer nur Rentner aus Deutschland her. Könnt ihr nicht mal herkommen? Wieso gibts in den Apre Ski Lokale immer nur Techno Fuzzis, die bsoffen zu Neue Deutsche Welle Mucke tanzen? Ich erkläre hiermit den Metalnotstand im Discostadel!!! Warum muss der doofe Anton, Jürgen Drews und Konsorten immer solchen Scheiss für die Alpen schreiben? Wir wollen Metal: In Zukunft sollen ganz andere Töne aus den Berghütten klingen: Westernhagen singt ‘Hey Satan, was ist mit mir los? Jungfrauen gegenüber bin ich willenlos?’ Oder aus dem knallroten Gummiboot wird ein ‘sie hat ein blutrotes Pentagramm!’ Ricky Martins 1, 2, 3 muss ‘ 6, 6, 6’ heissen und ‘eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am töten…’
Hallo ist da noch jemand?
www.graveworm.de
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