Goatfuck Interview

Goatfuck

Goatfuck aus Leipzig sind noch am Beginn ihrer Bandgeschichte, können aber schon auf eine Reihe von Gigs, ein erstes Demo und auch einige Turbulenzen zurückblicken. Für Fans des Black-/Thrash-Metals bietet das Quartett auf jeden Fall einen Ohrenschmaus, sodass wir die Band ein wenig genauer vorstellen wollten.

Die erste Frage könnt ihr euch sicher denken. Stellt euch doch bitte mal vor! Wer ist Goatfuck, welches Ziel wird mit der Band angestrebt?

Unsere Besetzung besteht aus Necrologue – Gesang, Exithus – Bass, Koloss – Gitarre, M. Martial – Drums. Die Motivation ist, wie vermutlich bei den meisten Bands, zusammen Musik zu erschaffen und eigene Ideen zu verwirklichen; ohne sich dabei nach Trends und Hypes zu richten. Alles was danach kommt, ist immer Bonus.

Wie seid ihr denn überhaupt auf den Namen Goatfuck gekommen?

Der Name kam von Ghoul (früheres Mitglied) und steht für Rebellion, Selbstverwirklichung und die Ausreizung von Klischees.

Die Frage nach dem Namen kam nicht irgendwoher. Das Katapult-Magazin veröffentlichte 2017 eine Landkarte mit „Deutschland härtesten Metalbandnamen“, bei Sachsen wart ihr mit aufgelistet. Jetzt mal ernst: Findet ihr den Namen wirklich selber so hart? ;) Oder liegt es gar an euren privaten Aktivitäten?

Das war unsere teuerste Werbekampagne bisher. Bei euch hat es ja geklappt…

Aber wir richten uns eh nicht nach Moden und Hypes, sondern spielen die Musik, auf die wir Bock haben.

Es gibt noch ein italienische Band, die auf den Namen Gøatfuck hört und eine schwedische Band mit gleichem Namen. Gab es Probleme bezüglich „Besitzrechte“? Habt ihr schon mal deren Musik gehört und sie vielleicht sogar für gut befunden?

Tatsächlich gibt es inklusive anderer Schreibweisen sogar fünf Goatfucks. Von einer dieser Bands habe ich mal ein Tape bestellt, das kam leider nie an. (K.) Die Deutschen sind natürlich die besten. Probleme wegen des Namens gab es bisher aber keine.

Einige von euch haben einst bei Slaughtered Existence mitgewirkt, und wenn man Metal Archives richtig versteht, ist dies sogar die Nachfolgeband. In wie fern kann man Spuren davon musikalisch oder inhaltlich wiederfinden? Werden bei euren Live Gigs auch mal alte SE-Songs zum Besten gegeben?

Ja, der Übergang war fließend. Musikalisch hat der Anteil von Black Metal seit der Namensänderung deutlich zugenommen. Auch gibt es Einflüsse von Punk und Rock. Gepaart mit einer Portion „Groove“ ergibt sich der stilprägende Mix von Goatfuck. Inhaltlich und textlich hat Ghoul andere Themen behandelt. Mit unserem neuen Sänger haben wir auch neue Texte mit anderen Hintergründen. Alte Songs werden wir jedoch nicht live spielen.

Euer Demo „Century Of The Goat“ erschien 2016, mit Blick auf 2019, wann wird es denn vielleicht ein erstes Album geben? Schließlich waren Aufnahmen dafür schon Ende 2017 gemacht worden? Oder seid ihr aktuell noch auf der Suche nach einem Label?

Aufgrund mehrerer Besetzungswechsel kam es zu Verzögerungen. Die Gesangsaufnahmen folgen demnächst. Der Rest ist aber schon eine Weile im Kasten, das stimmt. Wir planen das Album 2019 zu releasen. Labels kommen auch für uns in Frage, aktuell haben wir aber keins.

Ihr seid merchmäßig recht gut aufgestellt. Alles von euch selbst gemacht?

Die Shirts und Patches haben wir natürlich in Auftrag gegeben. Die CDs hingegen sind, bis auf den Druck, handgemacht. Wir machen so viel wie wir können selbst. Das neue Cover kommt zum Beispiel direkt von M. Den Rest wie Layouts haben meistens gute Freunde übernommen.

Ihr habt es gerade angesprochen, aber auch so, wenn man mal eure Facebookseite betrachtet fällt auf, dass ihr Anfang des Jahres 2018 noch mal einen Mitgliederwechsel hattet und dadurch auch Konzerte absagen musstet. Wie sieht es denn jetzt mit der ganzen Sache aus. Welche Live-Gigs sind geplant, konntet ihr einen neuen Sänger finden?

Bisher haben wir keine Gigs fest geplant, da die Albumproduktion im Fokus steht. Danach werden wir uns wieder auf die Bühnen schwingen. Einen neuen Sänger haben wir, wie schon erwähnt, gefunden und sind nun wieder komplett.

Bisher fanden eure Gigs ausschließlich in der sächsischen Ecke statt. Wenn ihr es euch raussuchen könntet, wo würde eine Tour hingehen und warum? Und vielleicht auch mit wem?

Gigs außerhalb von Sachsen mussten ja durch den Sängerwechsel leider abgesagt werden. Touren kommen aber auf jeden Fall auch in Frage. Wohin und mit wem spielt dabei erstmal keine Rolle. Hauptsache Sex, Drugs & Rock‘n‘Roll.

Eure Musik kann man unter Black Thrash verbuchen. Man spricht ja gerne von einer Thrash-Metal-Welle bis hin zum Hype, der die letzten Jahre wieder aufgekommen ist. Wie seht ihr das und habt ihr das wahrgenommen?

Wir haben keinen Hype wahrgenommen. Zumindest nicht, was reinen Thrash Metal betrifft. Die Nachfrage nach Black-Thrash hat gefühlt eher abgenommen. Aber wir richten uns eh nicht nach Moden und Hypes, sondern spielen die Musik, auf die wir Bock haben.

Dann ist noch Platz für letzte Worte.

Goatfuck dankt!

goatfvck.bandcamp.com

Fotos: Band

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Interview aus Eternity Nr. 24