Exodus „Shovel Headed Kill Machine“ 5/6

Nuclear Blast
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 56:53
Songs: 11

EXODUS-Mastermind Gary Holt hatte es in den letzten Monaten nicht leicht. Erst haute Sänger Steve „Zetro“ Souza einfach so mir-nichts-dir-nichts ab, dann verabschiedete sich Kesseldrescher Tom Hunting aus gesundheitlichen Gründen und zu guter letzt machte auch noch Saitenquäler Rick Hunolt die Biege, weil er mit seinem exzessiven Drogenkonsum nicht mehr klar kam. Die Ausgangssituation für „Shovel Headed Kill Machine“ war also denkbar beschissen. Die Ersatzmänner waren jedoch erstaunlich schnell gefunden: Rob Dukes übernahm das Mikro, der Heathen/ Ex-Die Krupps-Klampfer Lee Altus besetzte die vakante Stelle an der zweiten Gitarre, während der ehemalige Slayer-Derwisch Paul Bostaph Platz hinter der Schießbude nahm. EXODUS goes All Star Truppe? Unsinn!! Und die nächste Frage könnt ihr euch auch sparen: Ja, die „Neuen“ erledigen ihren Job mehr als gut, besonders das tighte Kick Ass-Drumming von Paule ist stark erektionsfördernd! Und jetzt zur Sache, Baby: das ultrabrachiale „Raze“ eröffnet eine Scheibe, die nach dem Bestzungs-Heckmeck wohl keiner mehr von EXODUS erwartet hätte. Das Motto lautet „schneller-härter-besser“, denn so schön rabiat und sägend sind EXODUS seit ihrem legendären Debüt nicht mehr zu Werke gegangen. Dabei ist „Shovel Headed Kill Machine“ aber alles andere als eine Retro-Scheibe geworden. Man fühlt sich eher an diverse neuere Thrash-Truppen wie Defleshed, The Haunted oder Carnal Forge als an eine rumpelnde 80er-Truppe erinnert, wobei die Stücke aber jederzeit zu 100% nach EXODUS klingen. Die Songs strotzen vor Aggression und werden mit fast schon maschineller Präzision vorgetragen. Der Sound ist kraft- und druckvoll wie auf noch keiner EXODUS-Scheibe. Neu-Sänger Rob Dukes klingt wesentlich brutaler und voluminöser als seine Vorgänger Steve Souza und Paul Baloff (R.I.P), seine Stimme hat auch ein bisschen was neo thrashiges und death metallisches an sich. Wer EXODUS bisher hauptsächlich wegen des Gesangs nicht mochte, sollte der Band jetzt auf jeden Fall eine weitere Chance einräumen!! Ich als großer Fan der beiden ehemaligen EXODUS-Shouter hatte ja so meine Bedenken in Bezug auf einen neuen Frontmann, aber der gute Rob hat meine Sorgen schnell zerstreut. Im Vergleich zum letzten Werk „Tempo Of The Damned“ sind die Songs weniger eingängig, das Album erschließt sich erst nach vier bis fünf Durchläufen vollständig. Anspieltips: das ganze Album, aber ganz besonders „Going Going Gone“ (der eingängigste Song der Scheibe, eine Mischung aus „Fabulous Disaster“, „Blacklist“ und „Piranha“), „.44 Magnum Opus“ (cooler Titel übrigens!) und der Titeltrack (evil Damfwalze from Hell mit superbem Refrain). Mission well done, Mr. Holt!! Ich drehe jetzt erst mal noch `ne Runde mit der schaufelköpfigen Tötungsmaschine. Wer braucht schon MetalCore, wenn er solch grandiosen Arschtritt-Metal haben kann???
www.exodusattack.com
http://www.nuclearblast.de/band_showa.php?action=audio&artist=678

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