Ethan Hawke „Hin und weg“

Viele werden Ethan Hawke aus „Reality Bites“, „Club der toten Dichter“ oder „Gattaca“ als Schauspieler kennen. Mit „Hin und weg“ zeigt er nun, daß er auch schriftstellerisch alles andere als unbegabt ist. Die Story: Der Erzähler William verfällt der ungewöhnlichen Sarah. In gerade mal drei Monaten durchleben sie eine äußerst nahegehende, unkonventionelle Liebe, die von Hawke weitaus intensiver und besser zu Papier gebracht wird als es bei so hochgelobten Schinken wie „Der englische Patient“ der Fall ist.

Sicher, einige Einfälle könnten direkt aus dem Drehbuch zu „Reality Bites“ stammen, aber diese Atmosphäre paßt gut zu dem Roman, ebenso wie die Beschreibung von New York. Ethan Hawke macht auch nicht den Fehler, sich auf eine Generation-X-Lie-besgeschichte zu limitieren und nur dem Zeitgeist zu huldigen. Vielmehr entwirft er eine gefühlvolle Story, die bei allen 90er-Jahre-Zutaten zeitlos wirkt, da die von ihm beschriebenen Emotionen wohl von jedem so schon mal erlebt worden sind. Wer also mal dem harten Metaller in sich eine Pause gönnen will, sollte sich dieses ohne pathetische Gefühlsduselei auskommende Buch zulegen und mit William und Sarah mitlieben und -leiden.
Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3-462-02647-X

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