Eternal Rot – Cadaverine 4/6

Eternal Rot Godz Ov War Productions

4/6 – Find ich gut!

Songs: 4

Spieldauer: 28:56

Eternal Rot, gegründet 2012, erste (faulige) Duftmarken im Underground mit ihrem 2013er Demo setzend, legen mit „Cadaverine“ ihren ersten Longplayer vor, der – soviel sei gleich zu Beginn gesagt – dieser Bezeichnung leider nicht ganz gerecht wird. Denn wenn man mal ganz ehrlich ist, passen vier Songs und eine Gesamtspielzeit von nicht mal dreißig Minuten mit der Bezeichnung „Longplayer“ nicht so sehr zusammen. Damit wäre aber auch schonmal der größe Kritikpunkt quasi abgearbeitet.

Vier Jahre nach dem Re-Release des Demos präsentiert sich das britisch-polnische Duo nun also mit ihrem Debütalbum. Vier langsame, schleppendeDoom-Death-Walzen brechen über den Hörer ein und schicken sich an, ihn tief unter die Erde zu zerren, hinab zu Orten, an denen Verwesung und Fäulnis herrscht. Der hallige, modrige Gesamtsound tut sein Möglichstes, um diese Atmosphäre zu transportieren und es gelingt.

Die Repetitivität der Songs erzeugt mitunter eine Art Sogwirkung, in die sich sogar das monoton programmierte Schlagzeug, das anfänglich eher fremd im Sound wirkt, einfügt. Wobei man nicht umher kommt, hier den Mangel an Dynamik bzw. eines organischeren Klanges anzumerken…aber Dynamik und Verwesung sind ja eh schlecht kompatibel.

Das Grollen des gutturalen Gesanges wirkt, als halle aus den Tiefen des Erdreiches zum Tageslicht empor und akzentuiert die allgemeinen Ausweglosigkeit, die das Material ausstrahlt, noch weiter. Die Vier Stücke verzeichnen in ihrer Reihenfolge eine zunehmende Spannungssteigerung, die im letzten, beinahe epischen „Slough Of Despond“ ihren leider vorzeitigen Höhepunkt erreicht, denn mit dem Ende dieses Songes landet man wieder beim Hauptmanko. Der Höhepunkt scheint immer näher zu kommen, aber dann ist’s aus. Und man bleibt dann doch eher unzufrieden zurück. Kennt man ja, wie es ist, wenn man nicht zum Höhepunkt kommt.

Es bleibt ein bedrohliches, erdiges Doom-Death-Album, das Luft nach oben bietet und dem die Bezeichnung „EP“ vermutlich besser getan hätte.

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