Equimanthorn „Second Sephira Cella“ 4/6

Displeased Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Finster finster was die Amis hier fabrizieren. Bei dieser Musik, der man sich wohl besser ausschließlich bei Licht (anständiger wäre wahrscheinlich Tageslicht) aussetzen sollte, da man ansonsten in den Sog dunkler Mächte geraten könnte, handelt es sich um Occult-Ambient Music, die im Wesentlichen eine Mixtur aus modernen Synthesizerklängen und orientalischen Elementen
darstellt. Mit Metal hat dieses zeremonielle und mysteriöse Werk absolut nichts gemein, trotzdem wird man im Booklet Namen finden, die gewissen Bands wie Absu und Melechesh angehörig sind. Vielleicht ist es ja gerade Moloch von der israelischen Band Melechesh, der für den sehr exotischen Einschlag sorgt. Aber selbst wenn diese Elemente auftreten, und das tun sie sehr
häufig, glaubt man nicht unbedingt sich auf einem Basar zu befinden, denn ein recht böses Flüstern, Gebete in einer Sprache, der ich nicht mächtig bin und eine merkwürdige Kulisse, bestehend aus Geräuschen und mir unbekannten
Instrumenten, versetzen den Hörer in ein Land jenseits des Jordans und des Toten Meeres. Textlich scheint man sich auch im nahen Osten aufzuhalten; man widmet sich vermutlich den finsteren Seiten der hier vorherrschenden Religionen, worauf Titel wie „Sephira tephirot“ oder Nindinugga nimshimshargal enlillara“ schließen lassen. Wenn man sich so sehr mit der
Musik von Equimanthorn befasst, wie ich es gerade tue, kommt man nicht unbedingt auf die Idee, dass hier viele Instrumente benötigt werden, um dieses sehr ungewöhnliche Werk zu erschaffen; doch schaut man sich einmal das Line-Up an, welches sieben Mitglieder zählt, wird man feststellen, dass
es hier weitaus komplexer zugeht, als man im ersten Moment annimmt. Die hohe Anzahl exotischer Instrumente, welche zu einem beachtlich großen Teil nicht aus Synthesizern stammen, sondern mit vorhandener Fingerfertigkeit eingespielt wurden, machen diese Scheibe wirklich zu einem einzigartigen Erlebnis. Die etwas zu lange Spielzeit dürfte dem Ganzen am meisten anlasten, was wohl zum Teil daran liegt, dass sich gewisse Themen zu häufig wiederholen und daher eine Monotonie eintritt, die einen nach einiger Zeit in schläfrige Phasen geraten lässt, was letzten Endes die vollkommene Dunkelheit zur Folge hat. Ich hatte vor einigen Zeilen noch geraten, man solle beim Hören dieses Albums die Dunkelheit meiden, doch das lässt sich wohl jetzt nicht mehr verhindern. Vielleicht war es auch das Ziel der Band, was wir wohl nie erfahren werden.
www.equimanthorn.com

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