Dispatched „Motherwar“ 3/6

Music For Nations/Zomba
Hätten Dispatched nicht ihren Death/Grind-Frontkreischer, sie würden wohl glatt als traditionelle Power Metal-Kapelle durchgehen: viel Doubelbass, treibende Songs (ab und an leicht mit Keyboard unterlegt) und eine ausgewogene Mischung aus Riffs und Melodien. Der Sänger dürfte aber so manchem Power Metaller die Freude an dieser Scheibe verderben… Musikalisch und technisch arbeiten die Schweden auf Sparflamme; die Songs kommen ohne überraschende Breaks aus und sind simpel aufgebaut. Das macht sie zwar für den Hörer gut nachvollziehbar, sorgt aber doch für einige Längen im Songmaterial. So könnte das Schlagzeugspiel abwechslungsreicher sein, und die Gitarristen scheinen auch nur ein bis zwei Melodien zu kennen, die dann brav in jedem Song zur Verwendung kommen. Ist alles etwas gleichförmig; das Songwriting kann insgesamt nicht überzeugen. Die Ausnahme bilden Melodien und Songstrukturen, die sich Dispatched bei Therion, Mozart und Europe (hierbei handelt es sich um eine nette Coverversion von ‘The Final Countdown‘) zusammengeklaut haben. Songwriting dieses Kalibers ist ansonsten kaum vorhanden, wäre aber dringend vonnöten, wenn die Songs richtig was reisen wollten. Somit ist Dispatched entgegen der Behauptung im Info doch nur eine weitere Durchschnitts-Metal-Band – weder richtig gut noch richtig schlecht. Bildet euch selbst ein Urteil.

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