Der Rote Milan – Moritat 3/6

Erfrischend unverbraucht widmen sich Der Rote Milan in ihrem Werk „Moritat“ der Geschichte des als Schinderhannes bekannt gewordenen Verbrechers. Ein ebenso qualitativ stimmiges wie innovatives Produkt liefert die schwarze Kapelle jedoch nicht ab.
Doch zunächst einmal ein paar Pluspunkte: III (Gesang) krächzt die Vocals für „Black Metal“-Verhältnisse ungewohnt verständlich ins Mikro. I und III (beide Gitarre) beschwören derweil einen dunklen Kontrast zu den ruhigeren Passagen herauf.
Leider macht die teilweise mäßig ausgegorene Produktion dem lobenswerten Handwerk einen Strich durch die Rechnung. Diese verpasst dem Klang zwar ordentlich Druck, allerdings zu Lasten des quasi nicht vorhandenen Basses. In Kombination mit repetitiven Songstrukturen bleibt ein störender „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Eindruck. Immerhin können der Opener „Die Habsucht“ und das elfminütige „Moritat“ überzeugen. Keine schlechte Platte, für gestandene Schwarzmetaller aber eine zu wenig ausgeklügelt.