Botritis Cinerea “Palus epidemiarum” 3/6

Eigenproduktion
Bewertung: 3/6 – > Akzeptabel
Spielzeit: 39:00
Songs: 10

Botritis Cinerea – Palus epidemiarum – mehr Zungenverknoter ging nicht? Ich hätte auch die Übersetzung Grauschimmelfäule aus Bandnamen amüsant gefunden. Gut, dass die Musik der Berliner Black Metaller erheblich direkter zur Sache kommt: kein Puristenstoff auf Biegen und Brechen, aber ohne Schwierigkeiten an den den black-thrashigen Grundzutaten einzunorden. Besonders markant drücken die gepressten, fauchig-krächzenden Vocals den Stücken ihren Stempel auf, mit der Kehrseite, dass nach einiger Zeit das Sättigungslevel erreicht ist. Musikalisch ist die Band um verschiedene Stimmungen bemüht. Häufig anzutreffen die flotten, einfacher gestrickten Bretter, wie “Palus epidemiarum” (mit an Hypnose grenzender Wiederholung von “Hail darkness” oder “Denial of god”…) oder “Forgotten prophecy”, bei denen mich die Berliner ein bisschen an die Baden-Württemberger Unlight erinnert, allerdings nicht ganz so packend. Dass Botritis Cinerea auch mit verminderter Wucht lärmen können, zeigt zum Beispiel “Final winter”, zumindest in Teilen, denn zum Ende hin steigert sich der Track immer mehr in Tempo und Intensität und lässt sogar die Leadgitarre mal zu prägnanten Solo-Ehren kommen. Mit gewissen disharmonischen Tendenzen als hektisches Stilmittel wartet “Descending the fallen” auf. Etwas an Schwung verliert das Album in der Schlussphase. Auch bedingt durch die eintönigen Vocals wähnt man sich in einer Endlosschleife, die immer wieder anfängt. Trotzdem bleibt zu vermerken: ein gutes Debüt, mit ausbaufähiger Perspektive.

www.myspace.com/botritiscinerea

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