Defkrom “Gift in deinen Adern” 2/6

PET Records
Bewertung: 2/6 – > Durchwachsen
Spielzeit: 42:54
Songs: 9

Wer dicke Bretter bohrt, muss auch damit leben, wenn man im Nachinnein ordentlich drauf rumkloppt. Das Brett sind in dem Fall Defkrom, der Klopper ich. Das Infoblatt zu Defkrom’s “Gift in deinen Adern” bläst aber auch mit nahezu jedem Satz die Erwartungshaltung weiter auf: “Würde man Deutsch-Metal definieren wollen, so lautet die Antwort schlechthin Defkrom!” oder “Hier ist ein Produkt, auf das die Metal-Szene gerade noch gewartet hat.” Mein Ironie-Detektor ist anscheinend kaputt oder aber meine Wahrnehmung eine deutlich andere. Um nicht nur die unpassenden Beispiele rauszupicken, sei auch ein Statement der Band genannt, das angebracht ist: “…zeigen…wie facettenreich Metal sein kann…” Defkrom verweigern sich einer festen Schublade, sondern nutzen Elemente verschiedener Stilrichtungen. Mal wie Sodom in Slo-Mo mit Sprung in der Platte (“Das Schwert”), dann wieder Eisregen goes Deutschrock (“Sucht”) oder aber stampfender Metal aus dem Baukasten (“Bin ich”) – immer mit einer verzweifelten, depressiven Note, auch textlich. Lyrisch einfach verständlich, aber auch einfach gestrickt. Musikalisch in Teilen mit guten Ansätzen (speziell der Anfangsteil von “Wir sterben für Dich” bleibt mir in Erinnerung) und hörbar, dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen (speziell die Gitarrenarbeit ragt positiv stellenweise heraus). Zunichte macht dies der vermurkste Sound (Drums oft zu laut, Vocals zum Teil gepresst im Hintergrund), Defizite im Songaufbau und ein noch nicht stimmiges Gesamtbild der CD. Versuche gerade krampfhaft mir die richtige Zielgruppe für “Gift in deinen Adern” vorzustellen. Schwierig…

www.defkrom.de

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