Death Reality „Bloodprints“ 5/6

Morbid Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 32:37
Songs: 9

Eigentlich dürften DEATH REALITY dem geneigten Death Metal Fan ein Begriff sein, da bereits ihr Debütalbum „Blasphemous Bleeding“ einiges an Staub aufwirbelte und positive Resonanzen bekam. Auch wenn die Mitglieder der sächsischen Death Metal Kapelle sich im Schnitt in den Zwanzigern befinden, gehen ihre Wurzeln bis in das Jahr 1996 zurück. Ebenso beachtlich ist die Zahl der Veröffentlichungen, neben zwei Demo-Tapes “Ancient Rebirth”[1998] & “Butchered Souls” [2000] gab es auch Vinyl in Form der Death Reality / Scurvy Split EP [2001] und schließlich zwei Alben “Blasphemous Bleeding” [2001] und “Flesh Still Feeds” [2003]. Nun ist bereits die dritte Langrille, das aktuelle Album „BLOODPRINTS“, erschienen. Im direkten Vergleich zum ersten Album „BLASPHEMOUS BLEEDING“ (leider kenne ich das zweite „FLESH STILL FEEDS“ nicht), ist „BLOODPRINTS“ weniger krüppelig /brutal und geradliniger ausgefallen. Natürlich gibt es auch brutale Passagen, nur eben deutlich zurückgenommen. Die Geschwindigkeit wurde ebenfalls gedrosselt. Es fällt auch auf, das Grunzer Jürgens Growls streckenweise nicht so tief klingen wie auf dem Debüt, dafür aber variabler. Es ist wohl Geschmackssache, ob man nun eher dem brutaleren Debüt, oder dem ausgefeilten aktuellen Album den Vorzug gibt. Persönlich empfände ich eine Symbiose aus beiden am besten, denn ab und zu hätte man einen kurzen „komplett Durchknüppler“ einbauen können (ich weiß, es gibt Menschen, die sind nie zufrieden, hehe). Dies klingt vielleicht negativer, als es gemeint ist, denn DEATH REALITY sind definitiv eine Band, die man sich merken sollte. Auf „BLOODPRINTS“ verstehen sie es aus einer Fülle von Einflüssen ihren eigenen Sound zu kreieren. Spielerisch bewegen sie sich auf hohem Niveau. Der Titeltrack mit Ohrwurmcharakter „BLOODRINTS“, bei dem man streckenweise aus voller Kehle mitgrölen möchte, „Bloodprints… Bloodprints!“ eröffnet den Reigen. Hier lassen sich z.B. Einflüsse neuerer CANNIBAL CORPSE heraushören [z.B. bei ca. 00:05-00:32 Sek. &01:10- 01:24 Min]. Bemerkenswert ist, dass der längste Song „YOUR EPITAPH IS WRITTEN“ trotz seiner Länge von 4:29 Min zu keinem Zeitpunkt langweilig wirkt, hierzu tragen maßgeblich ein Part, der an DEATH erinnert [ ca. 02:00-02:20 Min], und das anschließende Melodic Death Gitarrenlead [ca. 02:20-02:42 Min] bei. Bei dem eben angesprochenen, an DEATH erinnernden Part, wundert es wenig, dass auch ein GOLEM Mitglied Carsten May seinen Beitrag als Gastmusiker geleistet hat, außerdem nahm man den Track „INGENUOUS THOUGHTS“ im SOUNDFORGE STUDIO (Andreas Hilbert -GOLEM) auf. Nach dem flotten, straighterem „AWAKEN THE REVENGE“ wird das Tempo bei „TRAILBLAZER“ gedrosselt und neben den bereits erwähnten corps´chen Einflüssen muss ich hier für ein paar Sekunden an Hypocrisy denken. [00:20- 00:28 MIN]. Wieder wird der Hörer überrascht, denn bei dem folgenden Song „INGENUOUS THOUGHTS“ handelt es sich um ein Instrumental, ein Gitarrensolo, das zum Duett wird. Brutal fegt es plötzlich dem eingetumbten Hörer die Schädeldecke weg, als „WAGES OF ETERNAL DEATH“ einsetzt. Hier wurden die melodischen Parts eingespart und amerikanische DM Einflüsse von Bands wie beispielsweise HATE ETERNAL oder IMMOLATION scheinen durch. „DEVINE SICKENING TRAGEDY“ brettert wie sein Vorgänger, doch dann wandelt sich der Song [bei ca. 2:47] und schlägt eine völlig andere Richtung zum Melodic Death mit Heavy Metal mäßigen Gitarrenleads um. Der vorletzte und kürzeste Song „CHAMBER OF DESOLATION“ wird präzise auf den Punkt gebracht und erinnert an den Stellen , an denen sie auftauchen, von den Twinvocals her etwas an DEICIDE. Nach dem heftigen, US DM orientierten Rausschmeißer „CARNAL DESIRES“ wandert der Finger automatisch zurück zur Playtaste, „das ganze von vorne!“ Fazit: „BLOODPRINTS“ bietet technisch anspruchsvolle Musik und Abwechslung ohne dabei auszuwimpen. Eine Scheibe, die man sich oft reinballern kann, ohne das Langeweile aufkommt, weiter so Jungs! Einfach den unten gesetzten Link anklicken und ein Ohr zum reinhören riskieren. Anschrift: Jürgen Naumann, Schrebitzer str.4, 04769 Zävertitz oder Martin Ryzerski, Hackstr.4a, 04769 Mügeln. Email: info@deathreality.de
www.deathreality.de

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