Cyhyraeth „Servant To The Fire“ 2/6

468352Independent

Bewertung: 2/6 → Durchwachsen!

Songs: 11

Spielzeit: 45:18

 
Cyhyraeth sind keltische Geistwesen, die den herannahenden Tod eines Menschen durch furchtbares Geheul ankündigen. Die texanischen Deathmetal-Knospen wählten diesen doch sehr passenden Bandtitel, wie sich beim Hören ihres ersten Full-length-Albums ‚Servant to the fire‘ herausstellt.

Der erste Song der Scheibe ‚As the World Burns‘ startet vorerst hoffnungsvoll: treibend, impulsiv und energiegeladen. Man hört frischen jungen Deathmetal, getragen vom Growl der 24 Jahre jungen Frontfrau Jessica Mrs. McCain. Doch schnell überhört sich der recht monoton wirkende Gesang, der einem, bei amerikanisch jungen Seelen, eigentlich zu erwartenden Variantenreichtum entgegenwirkt. Das scheinbar Neue und Frische wird nicht nur stimmlich, sondern auch musikalisch zu einem noch ungefestigten Herumirren zwischen musikalischer Eingängigkeit, Innovation und Genrespielereien irgendwo zwischen Death-, Melodic-, Trash- und leider auch Gothic-/ Opera-Metalelementen. Es fehlt ein hörbarer Kern und eine nachvollziehbare Songstruktur. So lassen die oftmals High-Speed-Strophen keinen Raum für eine Steigerung zum Refrain hin. An den Stellen, wo die Musik keinen roten Faden aufzeigen kann, versucht sich die Band mit Hilfe des Einsatzes von Opera-Metal-Einsprengseln in nahezu jedem Refrain zu einem Charakter zu verhelfen. Ob die weibchenhaften Weibsgesänge die Lösung dieses Problems sind, bleibt zweifelhaft.

Meiner Meinung nach verschlimmern sie die auf der Überholspur befindlichen Songs um ein Vielfaches. Spätestens bei ‚Aftermath‘ reißt der von seinem Grundnaturell her friedliche und im Gegensatz zu seinen schwarzmetallischen Kollegen musikalisch tolerantere Death-Metaller die Scheibe aus dem Abspielgerät und beißt sie tot. Mag die junge Mrs. McCain auch eine energiegeladene Sängerin mit Potential sein, die den Growl ebenso beherrscht wie die elfengleich klaren Töne, vermag es die Band jedoch nicht, den nervtötenden Nightwish-Ton von seinem Album zu verbannen. Erholung findet das bis dahin bereits zerschundene Ohr beim plakativ formulierten ‚Calm Before the Storm‘. ‚Suffocate‘ erdet einen wieder, dank schneller, gitarrenintensiver und in sich geschlossener Songstruktur, die auch mal Platz lässt für eine mehrschichtige Bridge inklusive seltenem Basssolo. So zählt ‚Suffocate‘ neben ‚Mutation‘ zu den besseren Songs der Scheibe, die sich auf den klassischen Deathmetal berufen, der weiblich-weinerliche Heulgesänge kategorisch ablehnt.

Leider heult das keltische Gespenst aus Dallas zu übermächtig und ohrenbetäubend, als dass es durch zwei Songs den Ohrentod des Hörers zu retten vermag.
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