Aftermath Music
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 66:24
Songs: 12
Über Sinn und Unsinn von Split – CDs will ich mich an dieser Stelle nicht auslassen, das würde erstens zu weit führen, und zweitens wohl nur langweilen. Fest steht, daß das Trondheimer Label Aftermath Music hier zwei besonders interessante Schmankerl ausgegraben bzw. reanimiert hat. Und irgendwie passen die beiden Bands Cult of Catharsis und Opus Forgotten trotz aller Unterschiedlichkeit auch hervorragend auf einen gemeinsamen Silberling. Im Falle der Trondheimer Cult of Catharsis, die den Anfang auf dieser CD machen, ist es allerdings sehr bedauerlich, daß ihnen keine eigenständige Veröffentlichung gewährt wurde, denn die auf dieser Veröffentlichung vertretenen fünf Songs sind nur ein Teil des ursprünglich geplanten (und auch komplett aufgenommenen) Albums „Lord of the Gallows“. Das damalige Label ist leider Pleite gegangen. Im Multimediateil der CD gibt es noch zwei MP3s der Band. Ob damit das Album komplett ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Wie das Label existieren auch Cult of Catharsis nicht mehr. Die einzelnen Mitglieder sind (bzw. waren) aber auch in anderen Bands aktiv, so z.B. Aeternus, Helheim, Einherjer (R.I.P.), Malice in Wonderland und Taake. Cult of Catharsis zelebrieren eine hörenswerte, recht keyboardlastige, Mischung aus Midtempo Black Metal, doomigen Elementen, rockig – folkigen Passagen und „netten“ Pianomelodien. Der Gesang ist sehr variabel, oftmals angeraut – klar, die Songs teilweise sehr episch ausgelegt und ruhig – verträumt.
Opus Forgotten stammen ebenfalls aus Norwegen, sind jedoch keine konstant zusammen spielende Formation. Die Band besteht bereits seit 1994, hat aber außer einer 7-Inch EP namens „Demon of Destruction“ noch nichts weiter veröffentlicht, die sieben Songs dieser Split – CD sind also das CD – Debüt der Band. Gitarrist und Sänger Bloodpervertor ist noch in der Band Chain Collector aktiv und auch Sessiongitarrist bei Carpathian Forest. Cult of Catharsis spielen eine etwas aggressivere Variante des Black Metals als ihre Vorgänger, der, vor allem bezüglich des Gitarreneinsatzes, desöfteren an die göttlichen Emperor (R.I.P.) erinnert. Ein sehr interessantes und wirkungsvolles Element ist die anstelle eines Keyboards konsequent eingesetzte Violine. Es ist erstaunlich, wie sich dieses Instrument wie selbstverständlich in die stählerne Eisigkeit der Musik einfügt, ja sich teilweise sogar zu steigern vermag. Es wird eine teilweise von absoluter Krankhaftigkeit beseelte Gesamtatmosphäre geschaffen. Da bekommt der geneigte Hörer mehr als einmal eine Gänsehaut. Großartig! Ob so wohl die Musik des Geigers Erich Zann geklungen hat, der in H.P. Lovecrafts Geschichte gegen die Mächte der Finsternis anspielte? Es ist allzu bedauerlich, daß es für Opus Forgotten momentan keine konkreten Zukunftspläne gibt, ich würde gerne mehr von dieser Formation hören. Eine abschließende Gesamtwertung einer Split – Veröffentlichung verbietet sich, deshalb gibt es an dieser Stelle Einzelwertungen. Cult of Catharsis: 4 Punkte; Opus Forgotten 5 Punkte. Fazit: Eine lohnenswerte Anschaffung.
www.aftermath-music.com/
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