Cephalic Interview

Welch unheilvolles Inferno die Jungs von Cephalic auf ihrem aktuellen Output ‘The Inquest’ veranstalten, wißt ihr ja nur zu gut von der letzten Eternity CD. Und wer so unverschämt die Aufmerksamkeit auf sich zieht, darf nicht ungestraft bleiben. Also habe ich Gitarrist Roman mal etwas auf den Zahl gefühlt.

Meine Informationen über Cephalic sind sehr dürftig. Deshalb beginnen wir am besten mit der Bandgeschichte.
Lukas, Gery und ich spielten vor Cephalic schon in einigen Death-Bands, die aber immer wieder aus diversen Gründen scheiterten. Es war nie wirklich die Musik, die wir machen wollten. Irgendwann hatten wir die Schnauze voll, lächerlichen Mid-Tempo Death zu spielen. Und so begannen dann im Sommer 1998 die ersten Arbeiten an Cephalic. 2 Monate später kam unser Basser Mike dazu; und schließlich hatten wir dann unseren Stil „Chainsaw-Massacre-Hyperblast-Death “ gefunden. Seit diesem Zeitpunkt haben wir sehr viel an Cephalic gearbeitet. Wir machten einige Songs und stellten ein gutes Programm auf die Beine, das wir auch einige Male live präsentierten. Vor allem mit Amortis spielten wir einige Konzerte in Österreich. Cephalic kam bei den Leuten ziemlich gut an, und so beschlossen wir Anfang 2000 unser Demo “ The Inquest“ aufzunehmen.

Stell uns die Mitglieder von Cephalic bitte kurz vor.
Vocalist Gery (Master of Grunz) liebt extreme Death und Grind-Core Bands. Er braucht keine Vergleiche mit anderen Elite-Vocalisten zu scheuen. Er ist technischer Angestellter und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Bier, Musik und seiner Freundin.
Unser Basser Mike ist der Gründer der Band Offset (R.I.P), die hier in Österreich einigermaßen bekannt war. Mike ist einer der besten Bassisten die ich kenne. Er ist Bankangestellter und „verschwendet“ seine Freizeit mit Cephalic, Bier und Frauen.
Unser Drummer ist mein Bruder Lukas, der durchschnittlich 2 Stunden täglich übt. Außerdem hat er jetzt noch die Drums von Amortis übernommen und ist, so wie ich, mit den Bands einigermaßen ausgelastet. Er arbeitet zur Zeit gerade an seinem Abi und wird dann nach Wien studieren gehen.  Nun zu mir. Ich bin der Gitarrist von Cephalic und Amortis; übe bis zu 4 Std. täglich. Ich habe endlich den verdammten Zivildienst abgeleistet und studiere ab Oktober Medizin in Wien.

Warum habt Ihr den Namen ‚Cephalic‘ gewählt?
Gery und ich spielten 1994 in einer DM-Band Namens Ugly Urgent Shit. Wir benannten die Band dann in Cephalic um. Cephalic bedeutet Schädel. Es ist ein kurzer, prägnanter Name, der uns genauso gut gefällt, wie unsere Stierschädel, die wir bei Live-Auftritten immer im Gepäck haben.

Stellt „The Inquest“ das erste Lebenszeichen von Euch dar? Mach unseren Lesern die CD mal ein bißchen schmackhaft!
„The Inquest“ ist unser erstes Lebenszeichen. Das Demo beinhaltet 8 Songs inkl. Intro/Outro und dauert ca. 25 min. Es wird natürlich ganze Zeit geprügelt und keine Rücksicht auf Verluste genommen. Haha

Wo habt Ihr Eure CD eigentlich eingespielt? War das Eure erste Studioerfahrung?
Wir haben das Demo in einem Studio in Enns aufgenommen. Das Studio Buzo wurde uns von einigen Leuten empfohlen, und so trafen wir uns mit Werner, dem Soundingenieur, um einige Sachen klar zu stellen. Werner hat sehr gute Arbeit geleistet, obwohl er vorher noch nie mit einer extremen Metal-Band gearbeitet hat. Für uns war es nicht die erste Studioerfahrung, da ich bereits mit Amortis das Debut- Album eingespielt habe. Auch Mike und Gery hatten schon mit ihren Vorgänger-Bands ein wenig Studioerfahrung. Somit war es für uns nicht so schwer das ganze Zeug einzuspielen.

Hättet Ihr im Nachhinein gerne noch etwas verändert oder seid Ihr mit dem Output voll und ganz zufrieden?
Wir sind eigentlich sehr zufrieden mit unserem Debut-Werk. Werner hat eine sehr gute Produktion abgeliefert und mit unseren Leistungen dazumals sind wir auch zufrieden. Natürlich gibt es im Nachhinein immer wieder Kleinigkeiten die man besser oder anders machen würde. Aber ich glaube wir haben da ein sehr beachtliches und gutes Werk abgeliefert.

Was wollt Ihr mit Eurem Covermotiv ausdrücken und warum habt Ihr es gewählt? Woher stammt es?
Das Bild hat uns einfach gefallen. Es spiegelt die Musik von Cephalic wieder und ist geprägt von Brutalität, Angst, Verzweiflung und Chaos.

Wovon handeln Eure Texte?
Die Texte handeln von Erlebnissen und Erfahrungen von psychisch kranken Menschen, Massenmördern, Orgien und über das schwarze Chaos.

Wie waren die bisherigen Reaktionen der Fans (Verkäufe) und der Presse auf Eure CD?
Die Reaktionen der Fans waren bisher immer sehr gut. Die Fanschar wird schön langsam immer größer und erstreckt sich mittlerweile verteilt über ganz Europa. Die Resonanzen von Zines waren bis jetzt auch immer sehr zufriedenstellend. Cephalic ist auch im Ablaze Nr. 33 vertreten, im Morbid Noizz, Hellrazor, … usw. Vor allem die Leute, die uns live gesehen haben, waren immer begeistert von Cephalic, da sie selten so etwas extrem schnelles und derbes gesehen haben.

Habt Ihr eigentlich darüber nachgedacht, Euer Material auf Tape zu veröffentlichen? Oder zieht Ihr grundsätzlich die CD vor?
Im Vorfeld der Veröffentlichung von „The Inquest“ wollten wir das Material nur auf CD herausbringen. Über Tapes haben wir uns eigentlich keine Gedanken gemacht. Wir werden sehen, ob wir einige Stücke auf Tape herausbringen.      Im Grunde ziehen wir aber CD’s vor.

Wie viele CDs habt Ihr jetzt gebrannt? Habt  Ihr überhaupt eine fest geplante Auflagenhöhe oder brennt Ihr nach Bedarf?
Eine fixe Auflagenhöhe haben wir natürlich nicht. Da wir in einigen Magazinen mit Interviews und CD-Beiträgen vertreten sind, werden wir jetzt sicher eine grössere Anzahl von CD’s produzieren.

Wovon laßt  Ihr Euch beeinflussen?
Beeinflussen lassen wir uns nur überwiegend von unserem Feeling und der Begeisterung für die Musik. Wenn uns was gefällt, dann machen wir das einfach, egal was andere darüber denken. Natürlich haben wir einige Faves in diesem Genre. Cryptopsy, Krisiun, Angel Corpse, Deicide, Belphegor, Deeds of Flesh,… sind einige unserer Favoriten, aber keineswegs vergleichbar mit uns. Ich glaube dass sich Cephalic sehr stark von anderen Bands unterscheidet und wir unseren eigenen Stil gefunden haben und auch fortsetzen.

Was gefällt Dir persönlich an Eurer Musik besonders gut (ich weiß, die Frage ist gemein…)und hast Du einen Lieblingssong auf der CD?
Wie bereits erwähnt, finde ich es sehr gut, dass wir unseren eigenen Stil zelebrieren und auch durchziehen. Da ein jeder von uns berufstätig ist oder eine Ausbildung macht, ist es unmöglich jeden Tag zu proben. Wir sind aber trotzdem sehr gut aufeinander eingespielt und haben da nie irgendwelche Probleme. Meiner Meinung nach sind wir auch eine der schnellsten und technischsten Bands die es gibt. Hört sich vielleicht ein wenig arrogant an, aber das ist meine Meinung und meine Überzeugung. Was andere Pisser darüber denken ist mir scheißegal. Fuck you in Armageddon.  Ich mag alle unsere Songs. Sonst hätten wir sie ja nicht geschrieben und aufs Demo getan!!

Habt  Ihr schon neues Material für den nächsten Output? (Wenn ja, wie klingen die Songs im Vergleich zu der CD?)
Ich habe bereits 7 Neue Songs geschrieben, die bald komplett fertiggestellt sein werden. Unseren Stil haben wir auf keinen Fall verändert. Die neuen Songs sind schneller, brutaler, komplexer und technischer. Mit Sicherheit das beste Material das wir bis jetzt haben. Wem „The Inquest“ gefällt, wird sicher vom neuen Programm nicht enttäuscht sein.

Habt Ihr Euch eigentlich schon bei Labels vorgestellt oder strebt Ihr momentan gar keinen Plattenvertrag an?
Wir haben uns schon bei einigen Labels vorgestellt. Meiner Meinung nach zu früh, da wir erst jetzt in den ganzen Magazinen aufscheinen. Ein Label-Deal wäre natürlich eine geile Sache, da ja alles mit Geld verbunden ist und du dich einem grösseren Publikum vorstellen kannst. Mal sehen ob sich in Zukunft was tut.

Kannst Du Dir vorstellen, etwas anderes als Death Metal zu machen? Oder bist Du noch in andere Projekte involviert? (Die anderen Musiker vielleicht?)
Ich spiele seit 9 Jahren Death-Metal und das wird für mich immer das Wichtigste sein. Bei meinen Bandkollegen ist es genau dasselbe. Seit 3 Jahren bin ich auch noch der Gitarrist von Amortis. Diese Band ist mir sehr wichtig und es ist eine willkommene Abwechslung für mich und seit kurzem auch für meinen Bruder Lukas. Weiters bin ich noch in einem Projekt namens „Shadowcast“ (C.M. von Amortis) involviert und steuere hier die Gitarren bei. Die Hauptband ist aber auf jeden Fall Cephalic, und das wird sich auch nie ändern.

Wie ist Deine Meinung über die österreichische Metal Szene? Wie sieht es in Bezug auf Konzerte, Zusammenhalt und Zusammenarbeit der Bands etc. aus?
In Österreich ist es sehr schwer Auftrittsmöglichkeiten zu bekommen. Angebote sind sehr rar. Da musst du selber was auf die Beine stellen, wenn du öfter live spielen willst. Die DM-Szene wird hier in Österreich immer kleiner. Die Szene wird gerade von den Gothik-Wave-Dark Schwuchtelscheiß überschwemmt. Und die wenigen Labels, die es hier in Österreich gibt unterstützen das auch noch. Ich bin froh, dass es noch einige gute Bands, wie Belphegor (AVE Helmuth), Skullcrusher oder Disastrous Murmur hier in Österreich gibt. Mit solchen Bands ist man in Kontakt und von den anderen will man nichts wissen.

Was hältst Du von der Ansicht, daß Metalhören agressiv macht? Oder denkst Du, das  es eine therapeutische Wirkung haben könnte (und Aggressionen abbaut)? Oder denkst Du über soetwas überhaupt nicht nach?
Natürlich hat jeder äussere Einfluss Auswirkungen auf das seelische Wohlbefinden eines Menschen. Wie das beim Metal ist, weiss ich nicht. Darüber mach ich mir keine Gedanken.

Immer mehr Metal Bands entfernen sich musikalisch vom Metal oder sind in Non-Metal-Projetcs involviert und werden trotzdem (mit eben diesen Projekten oder Bands) genauso stark von der Metalpresse unterstützt, als würden sie weiterhin Metal machen. Was hältst Du davon?
So Abzocker-Labels suchen sich halt irgendeine Arschlochband, die der breiten Masse gefallen könnte, vermarkten diese sehr gut und räumen dann die Kohle ein. Ihnen ist es egal welche Musik es ist. Hauptsache es schaut viel Geld heraus. Diese Verlogenheit solcher Bands und von manchen Labels kotzt mich an, ist mir aber mittlerweile egal, da man gegen solche Art von Prostitution eh nichts machen kann.

Wie sehen Eure Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft von Cephalic aus?
Wir werden versuchen jedes Konzert zu spielen, das wir bekommen können. Wir werden unseren Weg fortsetzen  und sicher nicht davon abweichen. Wir werden noch dieses Jahr ins Studio gehen und unser zweites Werk einprügeln, egal ob wir ein Label haben oder nicht. Das sind unsere derzeitigen Pläne und Vorstellungen für die Band.

Dann kommen wir auch schon zu den letzten Worten, die natürlich an Dich gehen.
„Let the masturbating Master of blood come into your mind and celebrate the orgy“. (Roman L)
“The Inquest” ist für 15,- DM im Eternity Mailorder erhältlich.

https://www.metal-archives.com/bands/Cephalic/12906

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