Blood Feast „Remnants: the last remains“

Militia Records
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 47:06
Songs: 0

Seine ollen Demotapes auf CD neu raus zu bringen, das scheint bei den alten Helden zurzeit offenbar groß in Mode. Nach NASTY SAVAGE liegt jetzt das nächste legendäre Teil in digitaler Form vor. Aus einer Zeit, als in der Heavy Metal Welt (fast) ausschließlich Thrasher unterwegs waren, und im Schlepptau der Bay Area-Aushängeschilder überall in den Staaten die Gruppen wie Pilze aus dem Boden schossen. Härtemäßig wurden die Grenzen immer weiter vorgeschoben. Extreme wurden ausgelotet. Death Metal lag in der Luft. Eine typische Band dieser Ära kam aus Bayonne in New Jersey und nannte sich BLOOD LUST. 1986 waren sie immerhin soweit, ihr erstes (und einziges) Demo „Suicidal Mission“ aufzunehmen, das auch direkt zum Ziel, einem Plattenvertrag mit Anne Boleyns New Rennaissance Records führte. Das sicherte der Nachwelt zumindest mal ein gelungenes Thrash-Album „Kill for pleasure“ (1987) und, zusammen mit einer im darauffolgenden Jahr erschienenen Picture-MLP, zwei überaus coole Drew Elliott -Plattencover, die auch heute noch stolzer Blickfang jeder Sammlung sind. BLOOD FEAST, so hießen sie mittlerweile, haben sich darüber allerdings aufgerieben. New Rennaissance waren auch eher die Karikatur eines Labels. Ihr Trick war, das unternehmerische Risiko komplett auf die Bands abzuwälzen, indem man sie die Studiokosten erst mal selbst bezahlen ließ. War die Scheibe dann erfolgreich, strich das Label die Kohle ein. Wenn nicht, blieb die Band auf den Kosten sitzen. Ein lausiges Spiel, das man so auch nur mit jungen, naiven Musikern spielen konnte. Und dass dabei in den seltensten Fällen richtig gute Produktionen rauskamen, versteht sich auch von selbst. Debütalbum und Picture-MLP wurden kürzlich von NRR auf CD bzw. MCD wiederveröffentlicht. Möchte fast wetten, dass die Band auch hiervon keinen Pfennig gesehen hat. So ist wohl vorliegende, recht unscheinbare CD, die aus dem Umfeld der Gruppe zu kommen scheint, wohl auch der Versuch, wenigstens ein paar Krümel vom BLOOD FEAST-Kuchen abzukriegen. Sie enthält neben den vier Original Demo-Songs vom „Suicidal Mission“-Tape weiteres Bonusmaterial, darunter vier bislang unveröffentlichte Stücke. Die Aufmachung ist eher bescheiden, insbesondere kann man bei dem grottenschlechten, fast peinlichen Cover-Artwork nur den Kopf schütteln. Nun ja, ich denke, die üblichen Verdächtigen, also Demosammler, Komplettisten, Nostalgiker oder einfach Philanthropen, die der Band was Gutes tun wollen, können die Scheibe bedenkenlos abgreifen. Gibt’s für 15,50 Euro bei Hellion Records, Sandberg 13, 25524 Itzehoe. www.HellionRecords.de

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