Asaru „Dead Eyes Still See“ 4/6

ARTicaz
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 43
Songs: 8

Asaru zählen zu den dienstältesten Bands im deutschsprachigen Black Metal-Raum und daher verwundert es etwas, wenn nach ihrer offiziellen Auflösung 2007 und dem Umzug des Masterminds Frank Nordmann nun doch ein Album namens „Dead Eyes Still See“ herausgebracht wird. Des Rätsels Lösung: Das Album wurde schon im Jahre 2006 aufgenommen und verbrachte bis zur jetzigen Veröffentlichung sein Dasein in einer verstaubten Schublade.

Das hat dieses Album sicherlich nicht verdient gehabt, auch wenn es keinen neuen Meilenstein im Black Metal setzen wird. Doch altbekanntes wird auf einem hohen Niveau zelebriert und die kalte Essenz des klassischen Black Metals aufgegriffen, ohne in ein schlechtes Rumpeln abzudriften.

Hervorstechendes Merkmal sind sicherlich die langen Meldodiebögen innerhalb der einzelnen Lieder, welche präzise und gekonnt die Atmosphäre verdichten. Manche der beinahe Hymnenhaft wirkenden Gitarrenläufe erinnern an Dissection. Auch wenn immer wieder Trashelemente durchscheinen wie bei „Dead by Dreams“ und dadurch der „klassische“ Anstrich etwas aufgelockert wird. Aber auch eher Midtempo – Parts, welche durch das druckvolle Drumming unterstützt werden, sind wie in „Summon the northern wind“ zu finden. Dieses Lied ist für mich generell der Anspieltip auf dem Album, da hier die gesamte Bandbreite von schnellem Black Metal, walzigen Zwischenpassagen wie feinen Akustikparts zu finden ist.

Doch Asaru fehlt etwas. Es ist wie bei einer schönen Torte, welche von Außen köstlich aussieht und von einem Meister der Backkunst erschaffen wurde – doch am Ende erreicht es nicht das Niveau des Kuchens der Oma. Eine etwas seltsame Umschreibung, das gebe ich zu, doch fehlen mir die konkreten Worte dafür.

Vielleicht ist der Grund jener, dass die meisten Elemente auf dem Album auf einem ähnlich hohen Niveau schon wo anders produziert wurden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ein gewisser Wiederholungsfaktor innerhalb der einzelnen Lieder und den verwendeten Melodien nicht abzustreiten ist. Oder einfach das zu technische, zu perfekte und glatte Produktionsergebnis, welches an manche Tech-Death Metal Bands erinnert und wodurch die Atmosphäre leidet.

Nichts desto trotz ist das Album dem Black Metal Anhänger an sich uneingeschränkt zu empfehlen und wer die alten Dissection- Alben mag wird mit dieser Platte sicherlich auch mehr als zufrieden sein.
www.articaz.com
www.asaru.de
http://profile.myspace.com/asaruofficial

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