Amon Amarth: DVD Recording Show, Live Music Hall, Köln

Köln. 16. August. Hier und jetzt sollte also eine Special Show für den Mitschnitt einer Live DVD der Schweden stattfinden. Eine Show die so nicht auf der Tour regulär stattfinden wird, mit vielen extra Gimmicks. Eben etwas ganz besonderes. Das Eternity war quasi inkognito vor Ort – und das nicht nur bei der regulären Show am Abend, sondern von Beginn an hinter den Kulissen des DVD Drehs. Die Wikinger in Köln! Man sah sie überall, zumindest in der Gegend rund um die Live Music Hall. Langbärtige, behelmte, in Röcken und Mäntel gekleidet. Mit Axt, Schwert & Schild. Bisweilen sogar mit augesetzter Burgerking Krone inmitten des selbigen Fast Food verzehrend oder im Plus Markt an der Kasse stehend … Schon am Nachmittag bevölkerten Teile der Jomswikinger (www.jomswikinger.de), extra für diese Show angeheuert, die Straßen Kölns.

Die prächtige Kostümierung und Ausrüstung macht neugierig auf mehr. Geplant sind für das DVD Recording 2 Shows an diesem Dienstag. Eine komplette Show ohne Publikum um 16 Uhr, nur für die Kameras, was unter anderem Möglichkeiten für die Positionierung des Kamerakrans mitten in der Halle ermöglicht und diverse Detailshots, sowie die reguläre Show am Abend zusammen mit Impious und Cataract.

Aber wie das mit Zeitplänen nunmal so ist, gabs diverse Verzögerungen beim Soundcheck und der Installation und Abstimmung der Lichtanlage. So das gegen 17 Uhr die ersten Ansätze für die geplante „Kamerashow“ sichtbar wurden. Dummerweise sollten ab 18 Uhr schon die ersten Gäste aufs Gelände gelassen werden, und die komplette Show wäre bis 19 Uhr gegangen – weshalb man sich kurzfristig entschloß nur einige Bestandteile der Show zu spielen und vor allem die Einsätze der Wikinger zu üben und zu timen. Jeder Schritt, jeder Tritt wurde dabei gefilmt, Backstage, die Band, die Wikinger, die Roadies, die Crew, alles wurde festgehalten. Die geplante Special Show versprach schon bei den Proben ein echter Hammer zu werden, zumal zusätzlich noch kiloweise Pyro angekarrt wurde – deren Einsatz in einer dann doch eher nur mittelgroßen In-Door Location ziemlich ungewöhnlich ist. Am Ende gabs davon dann genug. Bei „An Ancient Sign of Coming Storm“ gabs eine fette Airburs/-Bomb. „Victorious March“ war ebenso recht Pyrohaltig und dann natürlich „Death in Fire“ gegen Ende der Show. Hier war fast den ganzen Song über der Pyrotechniker mit einer Feuerwand am zündeln. Was für Spaß für jeden verkappten Pyromanen. am Ende gabs dann nochmal eine dicke Explosion. Airburst. Was für ein Knaller. Eine Atemberaubende Show. Extrem ungewöhnlich für Amon Amarth Shows: das Lichtspektakel! Sonst meist eher im dunklen Bühnenbild bei meist rotem Licht oder auch mal in dunklem grün spielend war heuer alles anders. Der Lichtmann wirbelte wie ein Berzerker, regelrechte Feuerringe und Gewitterfronten fabrizierend. Hier ein Flammenmeer, dann wieder eine Kombination aus blutrotem Bodennebel und Strobos. Nunja – das Filmmaterial für die DVD soll ja auch optisch was hermachen. Und natürlich dürfen hier die Wikinger nicht unerwähnt bleiben. Zu „Pursuit The Vikings“ stürzen 10 davon auf die Bühne. Auf ihren Schildern wild den Rhytmus des Anfangsriffs zur Gitarre schlagend positionieren sie sich über die gesamte Bühnenbreite um beim abgang die dahinter bereitstehende Band freizugeben, die nahtlos zum Song übergeht. Bei „Where Silent Gods Stand Guard“ betreten wiederum 2 Wikinger während des Intros die Bühne. Zwei große Fackelnd tragend, entzünden sie zwei große Feuerschalen auf der Bühen, positionieren sich an den Aufstellern und stehen dort Wache haltend den ganzen Song über. Ein faszinierendes Bild.

Das beeindruckenste aber ist die Wikingerschlacht! Zu „Amon Amarth“ gehts los. In der Mitte des Songs gibts den Break, das Licht wird gedimmt, die Bühne ist leer … dann sammelns sich Wikinger an den Bühnenrändern und gehen aufeinander los. Erst in Einzelkämpfen. Schilder krachen, Schwerter klingen. Füngen sprühen wenn Stah auf Stahl trifft. Der Sieger muss sich gleich dem nächsten Kampf stellen, dann artet das Ganze in Tumult aus und am Ende fallen die Wikinger in Schaaren übereinander her, kämpfen sich von der Bühne und der Song geht weiter. Na wenn das mal nicht erstklassiges Metal-like Entertainment ist. Auf jeden Fall scheinen Amon Amarth wie ein guter Wein immer besser zu werden. Der Sound in Köln war exzellent, die Performance und die komplette Show einfach nur perfekt. Die Band steht wie eine Wand, hat das Publikum fest im Griff und zieht 1500 Leute (so zumindest die Zahl auf dem offiziellen Stageplan) in ihren Bann. Nach über 2 Stunden ist es dann vorbei und es gibt in der Halle wohl keinen mehr der nicht auf seine Kosten gekommen wäre. Zum Abschluß stehen nochmal die gesamten Wikinger auf der Bühne und werden frenetisch gefeiert. WAS FÜR EINE SHOW ! Musikalisch brilliant, optisch beeindruckend. Na da hat sich ja die Fahrt nach Kölle gelohnt. Achja – von den anderen beiden Bands konnte ich leider nur einen Blick auf Cataract werfen, die ein ums andere mal einfach nur ein Burner waren – und einen verdient hochwertigen Auftakt zur AA Show darstellten. Auch bei Cataract war die Halle schon gut gefüllt und die Meute wild am crowdsurfen und headbangen.

Irgendwann gegen 2 Uhr hieß es dann den Weg ins Hotel zu finden um sich am nächsten morgen rechtzeitig aus Köln zu verdrücken bevor das Papstchaos ausbricht, was uns auch vortrefflich gelungen ist. Sowohl bei der Hin und auch der Rückfahrt bildeten sich lange Staus ausschließlich auf den Spuren der Gegenrichtung. Bleibt zu sagen, das man nun gespannt auf die kommende Amon Amarth DVD und die dortige Umsetzung des Wikinger Spektakels sein kann, das warten sollte sich lohnen, denn diese Show war wirklich exzellent.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*