7 Songs: Mörder

7 Songs an jedem 7. eines Monats. Heute zum Thema: Mörder!

Klingende Namen wie „Jack The Ripper“ oder der „Zodiac Killer“ üben unweigerlich Faszination aus und sie werden assoziiert mit jenen Menschen, die als die Bösesten der Bösen, die Verkommensten der Verkommenen oder als die Abscheulichsten der Abscheulichen gelten. Sie sind (Serien- und Massen-)Mörder und erinnern uns unweigerlich an unsere dunklen Seiten und die bedrückende Frage, zu welchen Gräueltaten Vertreter unserer Gattung fähig sein können.

Natürlich schlägt sich diese Faszination auch in der Musik, dem Ausdrucksmittel schlechthin, nieder. So entwickelte sich sogar ein eigenes Genre zum Thema: „Murder Ballads“ ist die Bezeichnung für Songs, die ein Mordgeschehen mit allen Komponenten in ihren Lyrics beschreiben oder behandeln und musikalisch aufbereiten. Häufig wird der Tathergang aus Sicht des Täters beschrieben und jener wird auf vielfältige Arten und Weisen porträtiert. Selbstverständlich sind thematisch passende Stücke auch im Metalgenre in nicht geringer Zahl zu finden und die folgende Auswahl soll zum Weiterstöbern einladen:

Bathory – Woman Of Dark Desires

Wir starten mit einer Band, die sich gleich nach einer mutmaßlichen Vertreterin der oben genannten Gattung Mensch benannt hat. Die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory soll im 17. Jahrhundert mehr als dreißig junge Frauen innerhalb der Mauern von Schloss Čachtice gefoltert und ermordet haben, was ihr im Laufe der Jahre den Beinamen „Blutgräfin“ einbrachte. Es besteht kein allgemeiner Konsens hinsichtlich der Schuld Báthorys und es gibt die Vermutung, dass die Gräfin Opfer einer politischen Intrige des Hauses Habsburg gewesen sein soll. Dennoch hat Quorthon nicht nur den Namen seiner Band, sondern auch den Song „Woman Of Dark Desires“ Elisabeth Báthory zugedacht. Auch viele weitere Bands beschäftigten sich mit der Blutgräfin, beispielsweise Dissection oder Venom.

Benediction – Down On Whores (Leave Them All For Dead)

In dem unten aufgeführten Song der britischen Death Metaller von Benediction wird die Symbolfigur der Serienmörder schlechthin skizziert: Jack The Ripper. Obwohl oder gerade weil dessen Identität bis heute große Rätsel aufgibt, werden die mindestens fünf Morde an Prostituierten im London des 19. Jahrhunderts nicht nur popkulturell vielfach aufgearbeitet.

Nightwish – The Kinslayer

In die Neuzeit springen wir mit dem Amoklauf an der Columbine Highschool anno 1999. Die Schüler Eric Harris und Dylan Klebold fallen nicht unter die klassische Bezeichnung der Serienmörder, gelten aber als Symbole für eine neue Dimension von Massenmorden. Die Finnen von Nightwish widmen ihren Song „The Kinslayer“ den fünfzehn Getöteten des Schulmassakers und lassen Täter und Opfer in den Lyrics Zwiesprache halten.

Lordi – Deadache

Selbstverständlich befassen sich auch die Finnen in den Monsterkostümen von der Heavy Metal Band Lordi mit Serienmördern und tun dies in gleich mehreren Songs. Die Auswahl fiel hier auf das Stück „Deadache“, das auch namensgebend für das Album von 2008 war. Mit dem Wortspiel „Deadache“ wird auf den Tötungstrieb und die Todesfaszination der Mörder angespielt, die sich wie in Form eines im wahrsten Sinne tödlichen Kopfschmerzes äußern. Lordi nehmen hiermit auf den Amerikaner Ed Gein Bezug, der in den Fünfzigern mindestens zwei Frauen ermordete und eine Vielzahl von Gräbern schändete. Weiterhin wird über kannibalistische Neigungen gemutmaßt. Wiederum geben die Finnen dem Mörder ein Sprachrohr und schildern die Ereignisse aus dessen verworrener Sicht.

Deicide – Carnage In The Temple Of The Damned

Wiederum in den Death Metal Bereich ist hier die Auseinandersetzung mit dem Prediger Jim Jones zu verorten. Der Gründer der religiösen Vereinigung „Peoples Temple“ veranlasste unter anderem den Massensuizid in Jonestown von 1978, bei dem er und über 900 seiner Anhänger den Tod fanden. Deicide arbeiten die Geschehnisse in ihrem Song auf und spicken ihn außerdem mit einer Audioaufnahme, in der Jones seine Anhänger auffordert, den „Wein“ (ein Gemisch aus Valium und Zyankali in Pappbechern) zu trinken.

Kamelot – The Zodiac

Der Zodiac Killer ist wiederum ein Beispiel für die niemals geklärte Identität eines Serienmörders. Die Power Metaller von Kamelot widmen dem Mörder von mindestens fünf Menschen den nachfolgenden Song und lassen ihn in schaurig angehauchten Melodien zu Wort kommen. Zodiac zeichnete sich unter anderem mit einer fast schon literarischen Freude an Geheimbotschaften und der Nutzung von Symbolen aus

Bewitched – The Night Stalker

Bewitched, eine schwedische Black/Thrash-Metal-Band, veröffentlichten auf dem ’97 erschienenen Album „Pentagram Prayer“ den Titel „The Night Stalker“. Dieser behandelt die Morde rund um den Texaner Richard Ramírez, welcher in den Achtzigern unter dem Namen „The Night Stalker“ in den Medien einen hohen Bekanntheitsgrad erreichte. Der sehr religiös erzogene Richard wandte sich während seiner kriminellen Laufbahn einer selbst entwickelten Form von Satanismus zu und zeichnete blutige Pentagramme in die Wohnungen seiner Opfer. Auch dies arbeiten Bewitched musikalisch auf und lassen Textzeilen wie „A pentagram in blood is left at the scene // The mark of the Beast, showing where he’s been“ für sich sprechen.

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