16. Barther Metal Open Air

BMOA 2014Es war mal wieder soweit. Vom 15. bis 17. August fand zum 16. Mal das Barther Metal Open Air Stadt. Wie immer mit einer gelungenen Mischung an Black-, Pagan- und Death-Metal-Bands zelebrieren über 900 Besucher das Kultfestival an der Ostsee. Dieses Jahr gibt es dazu ein Wiedersehen mit einigen Bands, die schon früher einst auf dem Barther spielten. Außerdem kann man Bands quer vom gesamten Planeten kennenlernen, denn einige Interpreten kommen sogar aus Brasilien oder Singapur.

Donnerstag sammeln sich die ersten Camper am frühen Nachmittag im Park vor der Freilichtbühne. Hier und da lernt man seine Zeltnachbarn kennen und es entsteht eine angenehme Campingstimmung. Leider scheint das Wetter nicht ganz mitspielen zu wollen. Über Nacht beginnt es zu regnen und man ahnt Böses. Doch pünktlich mit der ersten Band tritt die Sonne hervor und es kann los gehen.

Diesjähriger Opener sind alte Bekannte. Die Jungs von Lost World Order wissen die undankbare Zeit dennoch bestens auszuschmücken. Von Witzen über DSC_0073Hämorriden beim Soundcheck bis hin zu Ansagen, dass sitzende Leute uncool seien – Die Band weiß einfach, wie man gute Stimmung verbreitet. Und es wird ihnen gedankt. Einige trauen sich schon vor die Bühne und haben sichtlich Spaß am Gig der Thrash Metaller. Zum Schluss lässt es sich Sänger und Gitarrist auch nicht nehmen, sich mal auf den Boden zu schmeißen und abzurocken. Wenn man bedenkt, dass der drei von Lost World Order früher mal bei einer eher ruhigeren Black Metal Band waren, so erkennt man sie hier kaum wieder. Und das ist gut so, denn Lost World Order waren ein Kracher als Opener.

DSC_0142Weiter geht es mit Draconis Infernum aus Singapur. Auch diese Band spielte bereits vor einigen Jahren in Barth. So wundert es nicht, dass viele Besucher sich dieses Konzert nicht entgehen lassen wollen. Von der Show her allein ist es nicht der Gig zwar nicht das Highlight des Tages, aber es wird einfach guter Old School Black Metal gespielt und beim Bathory-Cover „Satan My Master“ gibt es dann den gebührenden Applaus.

Da haben Carthaun nicht gerade ein leichtes Spiel, nach diesen beiden Bands aufzutreten. Hier und da macht sich doch erst Mal DSC_0185wieder Müdigkeit breit und einige Besucher ziehen sich kurzzeitig auf den Campingplatz zurück. Doch so einfach geben sich die mit schwarzer Farbe beschmierten Herren nicht geschlagen. Aufgetischt wird klassicher Black Metal und Songs wie „Guerra II“ finden ebenso die ein oder anderen Fans.

DSC_0269Aus dem schönen Thüringen sind Hangatyr angereist, um nun eine schöne Mischung aus Pagan und Black Metal zu geben. Zunächst scheinen sie etwas vom Pech verfolgt zu sein, denn es dauert nicht lange, da gibt es bereits ein Problem mit der Gitarre. Doch jene wird schnell ausgewechselt und langsam steigert sich dann das Konzert bis zum letzten Song „Trollhamaren“.

Dann gibt es T-Shirts für alle. Irrbloss aus Schweden, welche ebenfalls vor einigen Jahren auf dem Barther waren, haben sich für DSC_0397ihre Show etwas besonderes einfallen lassen. Der Sänger bringt eine Papiertüte voller Bandshirts mit und wirft sie ins Publikum. So kann man auch Fans vor die Bühne locken! Ebenso können sich die Black Metaller musikalisch mit Songs wie „Norse Horse“ beim Publikum beliebt machen. Irgendwann holt man dann noch den Wodka hervor und die Party kann richtig losgehen. Der letzte Song wird als schnellster Song des Sets angekündigt und so geben die Schweden auch hier noch mal ordentlich Gas.

DSC_0525Die Partystimmung hält bei den Brasilianern von Krow an. Death Metal vom feinsten mit brasilianischem Feuer – eine Mischung, die nicht gerade wenige vor die Bühne lockt. Auf beiden Seiten flattern die Haare, die Band scheint in Bestform zu sein und zeigt, dass auch Death Metal die Barther Metal Open Air Besucher begeistern kann.

Nach diesem Gig, wirken Aethernum leider fast einschläfernd. Man kann allerdings nicht sagen, dass das an der Musik liegt. Sie DSC_0612spielen eben eher ruhigen atmosphärischen Black Metal, bei dem sicher das Intermezzo mit Geige ein kleines Highlight ist. Doch vor allem der Sound macht der Band zu schaffen und man merkt , dass Aethernum dadurch deutlich an Spaß am Gig verlieren. Und das ist leider gleich bei den ersten Songs wie „Tanz der Sturmgeister“ schon der Fall. Dadurch endet der Gig dann eher nur im Mittelmaß.

DSC_0704Von Mittelmaß kann bei XIV Dark Centuries nicht die Rede sein. Die Thüringer liefern einen der besten Auftritte seid langem, trotz dem, dass der Sound nicht immer optimal ist. Zu Beginn gibt es einige neue Lieder vom aktuellen Album „Gizit dar Faida“, wie „Zeit der Rache“ und „Schlachtgesang“. Aber zum Ende gibt es dann wieder Klassiker auf die Ohren, sodass die Stimmung am Kochen ist.

Und so geht es auch bei Negator weiter. Ob man die Band nun musikalisch mag oder nicht, ist dabei Nebensache. Denn Fakt ist: Sie DSC_0887sind live einfach atemberaubend. Und so wundert es nicht, dass sich noch mehr Fans sammeln um die Haare zu schütteln. Als der letzte Song „Eisen wieder Siechtum“ ertönt, ist man sogar fast verwundert, wie schnell der Gig eigentlich vorbei ging, denn die Masse ist immer noch am Toben.

DSC_0938Mit den aufwendigsten Kostümen des Festivals betreten Bornholm die Bühne. Das ist dann aber auch schon alles, was spektakulär an der Band ist. Musikalisch gibt es melodischen Black Metal, aber irgendwie will der Funke einfach nicht überspringen. Da helfen auch die Kostüme der Ungarn nicht weiter.

Da haben es Mistur einfacher. Der Black Metal der Norweger ist sehr an Windir angelehnt und das kommt super beim Publikum an. DSC_0995Los geht es mit dem Song „Attende“ und wieder wird auf beiden Seiten gebangt und es ist ein einfaches geiles Konzert. Mistur sind somit als Headliner für den ersten Abend ideal. Fast könnte man meinen ein kleiner Geheimtipp, aber der richtige kommt erst noch.

DSC_0066Denn zum Schluss betreten Ljå die Bühne. Leider will das Wetter nicht mehr halten und es beginnt wieder zu regnen. Das stört aber die wenigsten, denn die Norweger spielen ein grandioses Konzert mit Songs wie „Revsheim“. Und das wird ihnen auch gebührend honoriert, denn kaum einer verlässt das Konzert vorzeitig.

Dann ist der erste Tag auch schon vorbei und er endet in einem Gewitter, dass wohl doch viele Besucher zum zeitigen Schlafen entschloss.

So haben Sakrista, die den zweiten Tag eröffnen, es mit einer hellwachen Meute zu tun, die Bock auf BlackDSC_0175 Metal haben. Und die Hamburger beweisen, dass man nicht immer eine super Show haben muss, um einen spannenden Gig zu absolvieren. Im Gegenteil: Mit Old-School-Black-Metal und mit den wenigen Ansagen vom Sänger in Mönchskutte, knüppeln sie ihr Set runter, was vielen Anwesenden die Sprache verschlägt, weil man mit so einem hammermäßigen Opener nicht gerechnet hat. Dass man da nach einer Zugabe ruft, verwundert sicher keinen.

DSC_0229Nemesis Sopor haben somit ein schweres Los daran anzuknüpfen. Einer Aufgabe, der sie nicht ganz gewachsen sind. Musikalisch okay, aber so ganz haut der Black Metal der Sachsen einen nicht vom Hocker.

Weiter geht es dann mit den Dubaianern von Nervecell. Death Metal aus Dubai – das ist schon eine exotische Sache und der Sänger DSC_0298lässt es sich auch nicht nehmen, das immer wieder zu betonen. Aber die Jungs lassen es auch musikalisch krachen. Die Band hat sichtlich Spaß an ihrem Gig und rufen die Fans immer wieder auf, Metal egal aus welchem Genre oder aus welche Region einfach zu genießen.

DSC_0416Dann folgen die Österreicher Heathen Foray, eine Band deren zweiter Name auch „Party“ sein könnte. Mit stimmungsvollem Viking-/ Death Metal und Songs wie „Amored Bards“ und „Bifröst“ heizen sie den anwesenden Fans ordentlich ein. Der Knaller kommt allerding wieder zum Schluss. Mit „Hopfen und Malz“ feiert man noch mal richtig und nicht gerade wenige singen den kompletten Refrain lautstark mit und das ein oder andere Bier fliegt über den Platz.

Dann gibt es zum letzten Mal Death Metal für dieses Jahr auf dem Barther. Die Tschechen Hypnos bauen DSC_0478ihre Nebelmaschinen auf, um ihrem Gig einen besonderen Touch zu verleihen. Wer es brauch – Bitte. So viel macht das insgesamt dann doch nicht aus. Einfacher Old School Death Metal , der wenig braucht um andere zu begeistern. Und so haben Hypnos ein leichtes Spiel, wenn sie allerdings nicht ganz so stark wie Krow am Tag davor waren.

DSC_0535Bei Odroerir scheiden sich bekanntlich die Geistern. Das ist allerdings nicht wirklich überraschend. Mit vielen verschiedenen Stimmen in unterschiedlichen Tonlagen und eher ruhigen Klängen treffen sie bei den Besuchern unterschiedliche Nerven. Außerdem merkt man hier leider wieder etwas mehr die Soundprobleme, da einigen Stimmen auch sehr schief klingen. Aber nicht desto trotz werden sie von einer nicht geraden kleinen Menge gefeiert.

Weiter geht es mit einem persönlichen Geheimtipp, nämlich Creature. Die Band schafft es mit eher ruhigen Black-Metal-Passagen DSC_0624so die Masse zu begeistern, so dass sie sich schnell zum Insidertipp entpuppen. Mit starken Songs vom letztem Album „Helioskron“ unterstreicht die Band ihr Können ein Mal mehr und der Gig wird bis zur letzten Sekunde mit Staunen beobachtet.

DSC_0002Bei Adorned Brood bekommt man genau das, was man von der Band bereits kennt. Party ohne Ende mit den Klassikern. Und man wird nicht enttäuscht. Adorned Brood scheinen vom ersten Song „Hammerfeste“ gleich auf Vollgas zu gehen, was bei weiteren Songs wie „Am Grunde des Meeres, nicht weniger wird. Ein Konzert, wie man es nicht anders erwartet hat. Es wird geschunkelt, gebangt und mitgesungen.

Und auf dieser schwungvollen Welle gehen Heimdalls Wacht mit, wobei jetzt Black Metal aufgetischt wird. Doch rasant geht es alleDSC_00661 mal zu. Noch beim Intro wird die Flagge von Nordrhein-Westfalen gehisst, dann wird losgebangt und das durchweg bis zum Ende.

DSC_0097Der nächste Burner steht schon parat: Hellsaw. Für einige Zeit lag die Band auf Eis. So ist es eine noch größere Freude, die Österreicher wieder in Barth begrüßen zu dürfen. Und wer immer noch keinen steifen Nacken hat, der bangt weiter. Denn bei Hellsaw ist der Name Programm und nach dem Gig kann wohl jeder „I saw Hell“ sagen oder gröhlen.

Und es ist noch immer nicht genug mit Highlights. Denn zum Abschluss folgen Lord Belial. Auch eine DSC_0197Band , deren Konzerte eher ein Rarität sind. Vorweg wurden sie auf der Homepage des BMOA so angepriesen, dass sie einem zum „Enter the Moonlight Gate“ animieren werden. Treffender könnte man es nicht beschreiben. Der Fronter lockt immer wieder Menschen an die Bühne hervor, der Black Metal der Schweden kommt gut an und setzt dem Abend fast den perfekten Abschluss.

Zur letzten Band möchte und werde ich mich nicht äußern.

Und wieder ein mal geht das Barther Metal Open Air zu Ende. Dieses Jahr hat es vor allem dadurch überzeugt, fast durchweg starke Bands aus sämtlichen Metalgenren ud nicht zuletzt einige besonderen Highlights wie Lja, Lord Belial und Hellsaw aufzutischen, welche eben nicht auf jedem x-beliebigen Festival dieses Jahr zu sehen waren. Es gehört ja schon fast zur Tradition, dass der Sound immer verbesserungswürdig ist. Man könnte auch hier wieder meckern, doch es gehört irgendwie dazu. Und wenn man bedenkt, was einem fürs Geld geboten wurde, kann man darüber hinweg sehen. Denn es gab zahlreiche Bands, viele interessante Verkaufsstände, ein super Organisationsteam ( denen man hier für ihre Arbeit ein Lob aussprechen muss) und einfach eine Atmosphäre, die mit anderen Festivals unvergleichlich ist. So kann man sich aufs nächste Jahr freuen, denn die Organisation ist dafür ja schon wieder im vollem Gange.

BILDER: Lost Worl Order , Draconis Infernum , Carthaun , Hangatyr , Irrbloss , Krow , Aethernum , XIV Dark Centuries , Negator , Bornholm , Mistur , Ljå , Sarkrista , Nemesis Sopor , Nervecell , Heathen Foray , Hypnos , Odroerir , Creature , Adorned Brood , Heimdalls Wacht , Hellsaw , Lord Belial

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