15. Barther Metal Open Air

barther 2013Es ist Donnerstagnachmittag, der 15.08. 2013, in Barth. Die letzten Vorbereitungen laufen, während sich der Park vor der Freilichtbühne mit Zelten füllt. Denn zum 15. Mal soll an diesem Wochenende das Barther Metal Open Air stattfinden. Freitagmorgen werden Fans, welche in der Mitte des Parkes campen, von der Titelmusik von „König der Löwen“ geweckt und manch einer trainiert schon seine Stimme dabei. Denn bereits 12 Uhr 30 steht die erste Band parat, um das Festival zu eröffnen.

Bellgrave aus Berlin bieten den Anwesenden ein paar groovige Bellgrave 16082013 (3)Death-Rock-Stücke und sorgen für gute Stimmung. Und immerhin ein treuer Fan unterstützt die Band vor der Bühne mit einer Spieluhr, sodass es auch ein recht spaßiger Anblick ist. Bellgrave haben jedenfalls das Beste aus der Uhrzeit gemacht und waren ein gelungener Opener.

Aigilas  (5)Frostiger geht es mit Aigilas weiter. Mit melodischem Black Metal locken die Stralsunder einige Besucher mehr aus ihren Zelten. Gleich zwei Bandmitglieder krächzen ins Mikro, wobei einer von beiden eine Frau ist und stimmlich eine beachtliche Leistung darbietet. Vom Tempo her wechseln Aigilas zwischen langsameren und rasanten Parts und setzen somit den guten Start des Festivals fort.

Als Asenblut erscheinen, wird es vor der Bühne erstmals voller. Asenblut16082013 (10)Diesmal gibt es German Blackened Thrash Metal auf die Ohren, der auch einige Köpfe zum schütteln bringt. Beim Song „Mehr als nur Worte“ kommt ein Gastsänger auf die Bühne. Dabei handelt es sich um Flo von Strydegor und das Duett der beiden ist schon ergreifend. Asenblut haben ihre Fans nicht enttäuscht und konnten sicher einige neue dazu gewinnen.

Stark dezimiert entern Cruadalach die Bühne. Statt acht Bandmitgliedern sind nur fünf nach Barth gereist und das hast zur Folge, dass alle folkigen Klänge vom Band kommen. Dies trübt ein wenig die Stimmung, doch der Sänger schafft es anderweitig für Aufsehen zu sorgen. Jener wirbelt nämlich wild umher und rennt gar einmal komplett um die Bühne herum und schafft es dennoch stimmlich zu überzeugen. Ein paar ruhigere Songs gibt es außerdem und in tschechischer Sprache hört man so etwas eher selten. Jedoch bleibt ein eher verwirrter Eindruck von dem Konzert bestehen.

Dawn Of Disease 16082013 (9)Weiter geht es mit Death Metal von Dawn of Disease. Das Quartett lässt es auf der Bühne ordentlich krachen und schafft es wieder mehr Menschen an die Bühne zu locken. Die Osnabrücker bangen und posen und diese Stimmung schwenkt recht schnell auf das Publikum über. Mit Songs wie „Catacombs“, „Final Ressurection“ oder „Knife vs. Flesh“ liefern sie erstklassigen Death-Metal ab, der würdigend gefeiert wird.

Thrudvangar stehen dem in Nichts Thrudvangar 16082013 (3)nach. Zwar braucht es zu beginn etwas länger, bis das Publikum mit der Musik warm wird. Doch mit einigen Schmankerln vom aktuellen Album wie „Überfahrt“, gelingt es den Thüringern die Fans für sich zu begeistern. Ebenso mit dabei ist ein neuer Gitarrist, der kurz vorgestellt wird, damit es auch gleich weiter gehen kann. Zum Abschluss gibt es noch einige Klassiker wie „Piraten des Nordens“ und somit geht ein schönes Pagan-Metal Konzert zu ende.

Skogen 16082013 (6)Als kleiner Geheimtipp galt vorne weg Skogen. Vielen dürfte die Band aus Schweden musikalisch noch weitestgehend unbekannt sein, jedoch erkennt man die einzelnen Mitglieder aus anderen Bands wie „Entrails“ wieder. Dennoch haben Skogen bereits drei Alben veröffentlicht und bieten daraus einen guten Mix bei ihrem Gig in Barth. Musikalisch kann man das ganze als atmosphärischen Black Metal betrachten und in der Tat entpuppen sich Skogen zu einem Highlight. Viele Besucher sammeln sich aus Neugier vor der Bühne und bleiben bis zum Schluss.

Die größte Partystimmung des Abends schaffen allerdings die Northland 16082013 (3)Spanier von Northland. Los geht es mit dem Song „Northland“ und bereits hier zeichnet sich bereits ab, dass das Konzert eine reine Party wird.. Es wird gebangt, mit gegrölt und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Auch wenn die Songs an sich recht einfach gehalten sind, so reißen sie dennoch eine breite Masse mit sich. Der Gitarrist und Frontsänger rennt da auch einfach mal von der Bühne zum Publikum und gibt dort ein kleines Soli zum Besten. Außerdem fordern Northland bei „Revenge“ eine Wall Of Death und jene wird ebenfalls von den Fans umgesetzt.

Anwesende die es nun weniger pagan mögen, kommen dafür bei The Rotted auf ihre Kosten. Die Briten haben eine Reihe an Songs vom letzten Album „Ad Nauseam“ im Gepäck, welche nun dem Publikum um die Ohren gehauen werden sollen. Nur leider macht der Sound den Briten dabei einen Strich durch die Rechnung. Aber The Rotted machen das Beste draus und ziehen ihr Konzert bis zum Schluss durch.

Sargeist 16082013 (8)Von Soundproblemen sind Sargeist ebenfalls betroffen, welche für Nachtmystium eingesprungen sind. Die Stimme hört man wunderbar, jedoch sind die Gitarren im Hintergrund verzerrt. Nicht desto trotz bleibt es vor der Bühne voll und die Fans feiern Songs vom aktuellen Album „Let The Devil In“. Natürlich fehlt die Mönchskleidung nicht und auch ältere Stücke werden begeistert aufgenommen, sodass das Konzert sicher für viele ein Genuss war. Nur wenn man ehrlich ist, dann war der Gig vor drei Jahren in Barth etwas besser.

Weiterer Headliner des Abends sind Taake, die wie immer eineTaake 16082013 (6) Show mit viel Action liefern. Jedoch nicht aufgrund der Songauswahl, sondern wegen dem Sänger Hoest. Jener hisst zu beginn die Norwegenflagge, dann sucht er Fannähe durch Handreichung ins Publikum und später greift er auch zum Microständer und posiert damit herum. Nicht ganz ohne Folgen, denn einige Fans trifft der Mikrophonständer am Kopf. Dennoch mangelt es ebenso nicht an musikalischen Höhepunkten. Zu Beginn gibt es viele Songs von „Noregs Vaapen“, dann folgen aber zum Ende hin auch Klassiker wie „Nattestid Ser Poten Vid I“. Außerdem ist ein besonderer Hingucker, dass der Gitarrist zum Geigenstab greift und damit die Gitarre spielt.

Daemonized 16082013 (5)Den Abschluss des Abends übernehmen die Lübecker Daemonized. Zwar sind viele Besucher schon auf den Campingplatz zurückgekehrt, doch einige treue Fans bleiben bis zum Schluss und werden nicht enttäuscht. Mit Black Metal á la Immortal geben sie zur späten Stunde nochmal ordentlich Gas und bilden ein gelungenes Ende des ersten Tages.

 

Am Samstag morgen schlummern die meisten Zeltplatz Bewohner noch in Morpheus Armen, während den Veranstalter eine große Sorge plagt. Menhir haben krankheitsbedingt ihren Gig kurzfristig abgesagt und nun wird Ersatz gesucht. Davon bekommen die Festivalbesucher aber kaum etwas mit, sondern man freut sich erst Mal auf die nächsten Konzerte.

Vineta haben trotz Mittagsstunde eine Reihe eigener Fans vor die Bühne gelockt, die den ersten Konzertklängen des Tages zuhört. Pagan Metal á la Ensiferum, Equilibrium etc. kommt bei den Anwesenden gut an und sorgt für ein wenig Stimmung.

Elfenhaft folgen Huldre. Erst hört man nur eine sehr hohe Stimme,Huldre 17082013 (6) welche einige sicher aufweckt. Doch dann folgen einige rockige Klänge und die Sängerin der Band beginnt dazu zu tanzen. Die Musik bleibt sehr folklastig und ist für manche vielleicht zu speziell. Aber man merkt, welche Freude die Dänen an ihrem Konzert haben und dieser Funken springt auch aufs Publikum über.

DSC_0187Nun gibt es Death-Metal von den Österreichern GodhateCode auf die Ohren. Dabei geht es sehr rasant auf der Bühne zu. Der Sänger wirbelt wild umher und die anderen Mitglieder geben Vollgas bei Songs wie „ Rage Down To Zero“ oder „Prügelknabe“. Außerdem sitzt am Schlagzeug ein Gast von der Band Belphegor und wer bis dato noch müde war, der wurde durch die Österreicher wach gerüttelt.

Danach wird es noch ein mal recht folkig mit Vanir aus Dänemark.Vanir 17082013 (14) Im Vergleich zur vorherigen Band wirkt die Musik hier jedoch ziemlich lasch, aber man sollte die Gitarrensoli erwähnen, denn jene heizen dennoch ein. Der Sänger entwickelt sich im Laufe des Konzerte zum Animateur und schafft es auch einige Paganfans für Vanir zu finden.

Dann sollen laut Plan Fimbulvet spielen, doch jene werden nun den Headlinerposten von Menhir zur späteren Stunde übernehmen. Aber mit Dregnskapur hat man noch schnell Ersatz für den Spot gefunden. Wie spontan die Band sich dazu entschieden hat merkt man auch am Konzert. Ohne große Ansagen spielt das Duo ihr Set herunter, diesmal nur mit Kapus statt mit Mönchskutten. Man hat den Eindruck dass man eher bei einer Probe zu schaut , aber das stört niemanden, da Dregnskapur guten Black Metal auftischen und so kurzfristig einzuspringen ist schon eine beachtliche Leistung. Man bemerke: Die Band spielt mit geliehenen Instrumenten, da man selbst zu Besuch auf dem Festival war.

Waldgeflüster BMOA 2013 (3)Weiter geht es mit Waldgeflüster. Die Münchner spielen melodischen Black Metal und sorgen somit teilweise für Gänsehaut. Beliebte Songs wie „Wotan sang“ fehlen dabei nicht, aber auch neue Stück werden präsentiert. Alles in allem etwas ruhiger als die Bands davor, aber ein sehr stimmiges Konzert.

Es folgt Black Metal á la Under That Spell. UTS 17082013 (14)Die Osnabrücker widmen sich jedoch mehr der alten Schule und damit kommt mehr Stimmung vor der Bühne auf. Es gibt Songs der beiden Alben wie „Black“, Zenith“ oder „I Set The Fire“, leider ohne Zugabe.

Wie man Pagan Metal mit Klassik mischt zeigen Surturs Lohe. Von den Rhythmen her typischer Pagan Metal, aber man sollte auf die weibliche Stimme achten, die sehr hoch ist. Eine interessante Kombi, allerdings spielt und singt man teilweise von Notenblättern ab und so wirkt die Bühnenpräsenz etwas steif. Über das Konzert ist man geteilter Meinung, doch einige hat es überzeugt.

DSC_0847Mehr Bewegung gibt es auch bei Lantlôs nicht, dafür aber langsamere Klänge. Denn nun gibt es Post-Black-Metal von den Hipstern auf die Ohren und dabei handelt es sich wirklich um ein spezielles Konzert. Fans sind davon sicher begeistert, anderen mag es wiederum recht langweilig erscheinen.

Dann kommen endlich Fimbulvet, die DSC_0909Menhir als Headliner ersetzen. Eine Aufgabe die sie gut zu meistern wissen. Es folgen Songs wie „Drakkamannen“, „Helias Bann“ und auch ein neues Album wird angekündigt. Lieb gemeint ist die Ansprache des Sängers, dass man Menhir keines Falls ersetzen will. Doch an diesem Abend machen sie es ebenbürtiger Weise. Die Masse tobt und als Zugabe gibt es noch „Heidenherz“ für das Publikum.

DSC_0972Letzter Headliner des Abends sind die Norweger Isvind. Jene setzen der Stimmung mit ihrem Old School Black Metalnoch eins. Vorwiegend Songs vom neuen Album „Daumyra“ befinden sich auf der Setlist, aber auch einige ältere sind wohl dabei. Lange waren sie live nicht aktiv, nun kommen sie mit eisigen Stürmen zurück und reißen die Masse mit sich.

Zum Abschluss folgen Farsot und es wird wieder sehr atmosphärisch. Mag es an der späteren Uhrzeit liegen oder auch daran, dass weniger Besucher vor der Bühne sind, insgesamt wirkt das Konzert ein wenig lustlos. An der musikalischen Leistung gibt es nichts zu meckern, aber so richtig Stimmung möchte nicht mehr aufkommen.

So zieht man sich nach und nach auf den Campingplatz zurück und lässt das Festival ausklingen. Das 15. Barther Metal Open Air ist somit Geschichte und lässt nun ein wenig Zeit für ein Resümee:  Insgesamt war es wieder ein sehr gelungenes Festival, welches für wenig Geld ein großes Bandaufgebot gestellt hat. Ein wenig schade ist, dass der 15. Geburtstag recht wenig gefeiert wurde. Denn bis auf eine Geburtstagstorte für den Veranstalter nach der Band Aigilas gab es keine Feieraktivitäten diesbezüglich. Hoffentlich wurde darauf privat angestoßen und immerhin war die Stimmung beim Publikum ausgelassen. Sicherlich könnte man auch ein wenig den manchmal zu lang geschlossenen Toilettenwagen oder auch das fehlende Programmheft wie im Vorjahr bemängeln. Der Sound war ebenfalls nicht immer optimal, doch im Gegensatz zum Vorjahr war er besser. Aber all das war keines Weges gravierend und man sollte auch nicht vergessen, dass es nach wie vor ein Low-Budget-Festival ist. Dafür hat die Crew großartige Arbeit geleistet und man kann nur wünschen, dass nochmal 15 Jahre hinzukommen. Nächstes Jahr geht es auf jeden Fall weiter und einige Bands sind auch schon bestätigt.

 

Bilder: Bellgrave, Aigilas, Asenblut, Cruadalach, Dawn Of Disease, Thrudvangar, Skogen, Northland, Sargeist, Taake, Daemonized, Vineta, Huldre, GodhateCode, Vanir, Dregnskapur , Waldgeflüster, Under That Spell, Surturs Lohe, Fimbulvet, Isvind

 

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http://barther-metal-openair.de/

 

P.S. Ich bitte die lange Verzögerung zu entschuldigen. Aber durch Abschlussarbeit und Krankheit war es nicht eher möglich.

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