Surreal Thoughts „Augmentations“ 4/6

Eigenproduktion
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 51:44
Songs: 8

2007 gegründet und nach einigen Besetzungswechseln in der Vergangenheit haben die vier Männer aus Bayreuth 2012 ihre zweite Scheibe mit dem Namen „Augmentations“ veröffentlicht. Laut Info spielt der Vierer progressiven Melo-Death Metal. Kann man so stehen lassen. Ihre Instrumente beherrschen die Musiker wie man nach einen gelungenen Intro eindrucksvoll zu hören bekommt. Übertriebene Frickeleien sind Gott sei Dank passe, dafür wird allgemein sehr songdienlich und nachvollziehbar gespielt, ohne dabei langweilig zu klingen. Mir gefällt „Augmentations“ besonders dann richtig gut, wenn es ruhiger zur Sache geht, also Strecken ohne Gesang und mit cleanen Gitarren. An der Produktion gibt es nichts zu meckern, jedes Instrument kommt gut zur Geltung, wie es in diesem Genre üblich ist. Ein Gespür für Melodien, Spannungsbögen und der Wechsel zwischen härterer Gangart und cleanen Parts … passt alles zusammen. Dennoch ist die Veröffentlichung nicht unbedingt zum Nebenzuhören. Zum einen würde man so viele tolle Momente verpassen, zum anderen wäre es für Multitasking-Leute wohl dann doch zu anstrengend, neben zu noch die Umlaufbahn von K-PAX berechnen zu wollen. Das über 10-minütige „Far from here“ haut mich fast vom Hocker, da stecken dermaßen viel Emotionen drinnen, die Telefonsequenz kann man allerdings als genial oder bescheuert auslegen. Könnte glatt als Soundtrack zu einem traurig schönen Filmende passen, auch wenn keine Gitarren und mehr Klavier und Orchester-Wumms als die eigentlichen Instrumente der Band zu hören sind. Sticht auf alle Fälle heraus. So weit so gut, wäre da nicht der Gesang, mit dem ich ein wenig zu Kämpfen habe. Ist der meist verwendete Gurgel-/Grunzgesang für meinen Geschmack noch ok, ist der klare Gesang nicht unbedingt mein Fall. Warum müssen Bands auch zu oft dieses „gefährliche“ Wagnis eingehen, beides einsetzen zu müssen. Das geht in den seltensten Fällen gut aus. Lieber auf eines konzentrieren und ausbauen. Aber das soll es mit der negativen Kritik auch schon gewesen sein.

Wer offen und über den Tellerrand „hört“, der wird bei Surreal Thoughts auf seine Kosten kommen, denn hier wird mehr als das übliche Schema geboten, und das ist gut so.

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