Thrashing Rage Records
Bewertung: –
Songs: 13
Nocturnal sind ein Phänomen aus dem metallischen Paralleluniversum. Einer Welt, in der das Jahr 1986 nie vergangen ist. Es werden 7-inches gemacht, Split Singles, Live EPs und selbst Demotapes finden wieder Anklang. Die gelegentliche CD, die einsam auf dem Vinylmeer treibt, ist mehr als Bestätigung der Haltung zu sehen, denn als Einknicken vor dem Trend. Ausdruck geht strikt vor Form: Spielfehler, garstige Livesounds und der Verzicht auf jegliche gängige Studiotechnik machen den besonderen Charme aus. Nichts hier wirkt gekünstelt, die Verehrung für die Anfangszeiten von Destruction, Kreator und Necronomicon ist zur musikalischen Orientierungsmarke geworden, allerdings ohne jeden Hintergedanken. Die 6 unveröffentlichten Songs (plus diverser Liveversionen, Coversongs und 7-inch Beiträge) geben Neueinsteiger ein gutes Bild von der Band. Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand, der auf Thrash Metal in seiner reinsten Form steht, an Nocturnal vorbeikommt. Gerade das Rohe, Ungeschliffene, der schneidende Gitarrensound, die bollernden Drums machen diese Undergroundband viel authentischer als die letzten ca. 15 Veröffentlichungen von Destruction, Sodom oder Kreator, deren Gitarrenwände und glattgezogene Drums mir für Thrash Metal alle viel zu „nett“ klangen (okay, die letzte Kreator nehm` ich davon aus). Selbst andere Undergroundprügelbarden erreichen nicht das Level von Nocturnal, die trotz ihrer fast pathologischen Verehrung einer vergangenen Epoche sich einen eigenen Charakter erarbeitet haben. Das muss erstmal einer schaffen! Anhören!
1. Disgracer (instrumental) 03:28
2. Atomic Warfare 03:42
3. Preventive War 02:51
4. Burn This Town 02:41
5. Temples of Sin 06:18
6. Possessed by Hellfire 01:35
7. The Final End (live) 03:35
8. Preventive War (live) 03:14
9. Welcome to the Slaughterhouse 04:46
10. Death Is the Answer 03:29
11. Creation of the Possessed 03:28
12. Tormentor 02:07
13. Rise Of The Undead 04:12
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