Nordavind Records
Bewertung: 3/6 → okay
Songs: 3
Spieldauer: 31:46
Unter der jungen Produktionsfirma Nordavind Records aus Portugal veröffentlichen Atrum Tempestas ihr erstes Full-Length Album „Néant“. Die finnischen Musiker machen mit ihren einladenden Albumcover und der Eigenbezeichnung Atmospheric Black Metal einen interessanten Eindruck, haben mit ihrem Titel aber sicherlich nicht beabsichtigt, einen Hinweis auf die Güte ihres Werkes zu liefern. „Néant“ lässt sich mit „Nichtigkeit“ übersetzen und obwohl das Album der Finnen dem zwar nicht zu entsprechen scheint, ist es nach dem ersten Hören doch eher nichtssagend.
Zunächst wird hier eine sehr knappe Spieldauer und eine geringe Songanzahl für das Etikett „Full Length“ geboten. Weiterhin ordnet die Band sich dem Atmospheric Black Metal zu, sind allerdings meiner Meinung nach relativ eindeutig der DSBM-Schiene oder auch dem Post Black Metal-Bereich mit Einschlägen aus dem Funeral Doom zuzuordnen. Die Gitarren bieten schleppende und monotone Klänge, ergänzt durch bedrückende Melodien und desolate Lyrics. Dem Album fehlt es an Dynamik, da das Drum vorwiegend hintergründig bleibt und die Gitarren sich auf doomige Riffs beschränken. Die Melodien plätschern langatmig vor sich hin und man hat den Eindruck, Atrum Tempestas kommen irgendwie nicht in die Gänge. Häufige Zwischenspiele nehmen der Musik den Druck und erwecken einen schwung- und reizlosen Anschein.
Wagt man sich nach dem ersten eher enttäuschenden Eindruck nochmals an das Werk heran, gibt es allerdings doch einige erfreuliche Passagen zu entdecken. Die Musiker wissen jedenfalls um die Kunst, mit wenigen Mitteln eine gedrückte Stimmung zu vermitteln, was nicht zuletzt durch die ordentliche Produktion geleistet werden konnte.
Der erste und längste Song „Quitter ceux qui étaient déjà partis“ ist zugleich der beste des Albums, da hier die Charakteristika der Band am deutlichsten zum Vorschein kommen. Hervorzuheben ist der starke und abwechslungsreiche Gesang von beiden Bandmitgliedern, welcher sich bestens ergänzt und auch durch die Ähnlichkeit zu John Haughm aufhorchen lässt. Womöglich lässt die Eigenbezeichnung als „Atmospheric Black Metal“ sich auf diese Vergleichbarkeit mit Agalloch zurückführen.
„Néant“ kann insgesamt nur wenig begeistern und wird Vertrauten des Genres lediglich ein Schulterzucken gefolgt von einem Gähnen entlocken können.
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