Adagio „Sanctus Ignis“ 5/6

Limb Music
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0

Hat mir furchtbare Schwierigkeiten bereitet das Debut-Werk des französischen Gitarristen Stephan Forté. Inzwischen glaube ich ja, den Schuldigen in der viel zu glatten Produktion gefunden zu haben, durch die dem Album viel von seinen Höhen und Tiefen genommen wird. Aber vielleicht liegt’s ja auch nur an der subtilen Art, in der die Lieder daherkommen?
Um sich geschart hat Forté jedenfalls den Sänger von Pink Cream 69, David Readman, den Schlagwerker von Elegy, Dirk Bruinenberg, den Keyboarder von Majestic, Richard Anderson, und seinen Kumpel Franck Hermany als Basser. Und er bzw. sie spielen – hm… Anfänglich war ich ja nahe dran, es als typischen 90er Speed-Metal zu diffamieren, doch damit tut man der Platte unrecht. Dabei mag solch ein Urteil vom Grundtenor durchaus stimmen, aber das Teil ist zum einen weitaus abwechslungsreicher (auch wenn’s einem nicht sofort auffällt) und deshalb durchaus als progressiv zu bezeichnen, andererseits sticht es durch recht vielfältige Einflüsse barocker und orientalischer Musik deutlich aus der breiten Masse hervor. Jedenfalls entdeckt man Durchlauf für Durchlauf mehr Facetten an diesem Album, und wer seinen Spaß an solchen Entdeckungsreisen hat (meine hat mehr als 20 Durchgänge gedauert), wird hier mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. The Stringless Violin wird Dich davontragen, die Seven Lands of Sin, ein 12-minütiges Stück, sehr abwechslungsreich, das tausend verschiedene Stimmungen aufbaut, werden Dich nicht mehr freigeben und insbesondere das instrumentelle Abschlussstück Niflheim (eines von drei Instrumentals) dürfte Dir dann den Rest geben. Es stammt aus Demo-Zeiten, ist deutlich rauher und geht entsprechend sofort ins Blut. Und sollten die Stücke der nächsten Scheibe allesamt etwas schneller zünden, dann ist der von der Plattenfirma gezogene Vergleich mit Symphony X gar nicht mehr so unangebracht…

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