Eigenproduktion
Bewertung: 4/6 – > Gefällt mir
Spielzeit: 48:30
Songs: 11
Das Bandinfo der Hamburger Uncreation strotzt voller Selbstbewusstsein und dies nicht zu Unrecht. Nach Einwurf der CD wird schnell klar, dass es Bereiche gibt, in denen die Band ganz vorn mit dabei ist und ihre Hausaufgaben gemacht hat. Die Gestaltung der Instrumentierung, das In-Szene-setzen der einzelnen Stücke und die Liebe zum Detail gehören ganz klar dazu. Ein Beispiel ist hier der angedeutete Flamenco-Charakter der Gitarre bei “A little light of life”. Melodischer Death Metal – das melodisch doppelt unterstrichen und mit drei Ausrufezeichen – wird von Uncreation quasi zelebriert. Sehr viel Raum erhalten die Gitarren, die glasklar und ausgiebig zum Singen gebracht werden, aber auch ein- ums andere Mal die Grenze zum übertriebenen Gefidel touchieren (“Sailor” ist nur ein Beispiel) und dabei wie eine gewollte Potenzierung alter In Flames-Motive wirken. Für Hörer, die auf ausgefeilte Melodien und Soli stehen, könnte aber gerade das reizvoll sein. Ein Korsett aus Druck und Aggression – das lässt sich sowohl über die Rhythmus-Fraktion als auch den Sound sagen – sorgt dafür, dass am Ende nicht nur Gedudel bei rumkommt. Das Manko von “Burning blood” für mich – und jetzt zitiere ich mal die Göteborger Genre-Gründer – es fehlen Ear-Catcher und Hooks, wie sie In Flames damals auf der “Subterranean”-MCD geschaffen haben, Melodien die nach einmal Hören im Kopf automatisch in Endlos-Wiedergabe gehen. Davon abgesehen bleiben mir Uncreation als starke, ausgereifte Band in Erinnerung, die sicher noch von sich hören lassen wird.
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