Necro Genocide Records
Bewertung: 4/6 → Find‘ ich gut!
Songs: 10
Spielzeit: 60:52
Mit sieben Alben innerhalb von acht Jahren, kann man den Schwarzmetallern von Thromos schon mal eine ordentliche Portion Fleiß zusprechen. Doch damit ist es noch lange nicht genug. Die Band hat sich auf jedem Werk Stück für Stück weiterentwickelt und hat dennoch dabei immer einen eigenen Sound bewahrt. So auch auf „Besessen“!
Thromos wirken wie immer sehr kühl und rau, und aus vorherigen Werken kannte man auch Einstiege bei denen man sofort wild los trommelte. Diesmal wird zu Beginn ein wenig beschworen und das erinnert an Darkened Nocturn Slaughtercult doch dann kommen wieder die rasanten Tempi und schönes Geknüppel nach alter Black-Metal-Manier. Insgesamt ist „Besessen“ etwas melodiöser als die Vorgänger ausgefallen. Man darf jetzt aber nicht denken, dass plötzlich Synthesizer oder dergleichen auftauchen. Nein, mit Gitarrenparts wird einfach mehr Rhythmus und Harmonie gegeben und hier und da kommen auch Assoziationen zu Baptism (z.B. bei „Die Gefallenen“) auf. Trotzdem ist es dadurch nicht verweichlicht, sondern es klatscht einem immer noch mitten ins Gesicht. ;)
Ein bisschen Variation zeigt sich bei „Daemon“. Zum Ende des Songs gibt es sogar einige groovige Elemente und überhaupt scheint es einen ständigen Wechsel zwischen schnelleren und etwas gemäßigten Songs zu geben. Wer sich jedoch noch an „Dematerialisation“ erinnert, dem wird vielleicht diesmal der „Wums“ ein bisschen fehlen. Die klassischen „Uffta“-Parts gibt es nach wie vor, doch sie sind insgesamt weniger geworden. Dennoch ist Besessen durchweg gelungen und man hört sich die Scheibe sicher nicht nur ein mal an. Allerdings wirken die letzten Songs eine kleine Spitze zu lang geraten. Der Grundtenor eines Songs bleibt immer gleich und die Rhythmen kehren immer wieder. Da ist grundsätzlich nichts dran auszusetzen, doch bei mindestens 6 Minuten Spielzeit kann das auch schnell monoton wirken.
Das aber nur am Rande, denn insgesamt ist es eine wunderbare Black-Metal-Platte mit Gänsehaut schaffendem Gesang geworden, die sich abheben kann und Thromos ein mal mehr zum Tipp, wenn es um Black Metal aus Deutschland geht, macht. Wer also nicht mit den Hypes geht, sollte hier zuschlagen!
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