Century Media Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 42:45
Songs: 10
SYL haben mich ja nie so recht interessiert, und ihr industrial-aufgemotzter Thrashmetal ist bislang recht weit an mir vorbeigeplätschert. Umso mehr erstaunt mich nun das hier vorliegende Werk, welches mich wie ein hinterrückser Schlag mitten in die Magengrube trifft. Mit einem inzwischen anscheinend halbwegs gefestigten Line-Up um den einstigen Testament-Drummer Gene Hoglan, der der ganzen Platte etwas ungemein Rollendes verpasst, gelingt es den Amis neben Devin Townsend nämlich, plötzlich jenseits aller kalten Industrial-Härte spielerischen Glanz aufwarten zu lassen, der sich seine Anleihen sowohl im Thrash, im Death als auch im Prog holt und auch vor artfremden Ska-Elementen nicht halt macht, ohne dass das ganze aber gleich wie ein halbgares Crossover wirkt. Und so werden einem hier in (für heutige Zeiten) erfrischend kurzer Zeit 10 Granaten an den Kopf geknallt, die den Schädel mal spalten, mal etwas mehr einlullen, dabei immer voller Energie stecken und mich alten Ignoranten schlicht beeindrucken. Lediglich die mir zu sehr im Vordergrund stehende Gesamtkälte, die dazu führt, die melodischen Elemente etwas zu steril bis konstruiert wirkend daherkommen zu lassen, schmälern für mich den Hörgenuss ein wenig. Freunde des technischen Gekloppes mit Sinn für überraschende Momente ist der Silberling aber ohne jede Einschränkung ans Herz zu legen – der Rest riskiere ein Ohr, bevor er sein Herz verliert…
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