Song By Song: Tobias Dahs von LEVIATHAN über „Beyond The Gates Of Imagination Pt.1“

„Beyond the Gates of Imagination Pt. 1“ heißt das im September über Bret Hard Records veröffentlichte Debütalbum der Progressive Melodic Death Metal Band Leviathan. Punkten konnte die Band schon mit ihrer MCD „From the desolate inside“ und Gitarrist Tobias Dahs gewährt euch nun einen tieferen Einblick in die neue Langrille:

1. Prologue
Das Intro des Album, das auch eigentlich als vollwertiger Instrumental-Track zählen könnte, ist auch direkt der untypischste Song. Ein sehr vertrackter und progressiver Song, der eigentlich nicht einmal ein klares Metrum hat. Von Takt zu Takt wechselt jeweils die Taktart. Trotzdem hat er einen Groove der zum mitnicken animiert. Gedacht ist der Song um den Höhrer auf die danach folgende Platte einzustimmen.

2. Beneath A Blackened Sky
Der erste Song mit Vocals ist dann auch der Beginn des ersten Kapitels des Albums, in dem wir uns textlich hauptsächlich mit dem aktuellen Geschehen in der Welt auseinander setzen.
„Beneath …“ beginnt mit einem orchestralen Soundtrack-Intro, bevor dann ein sehr wilder und technischer Song losbricht. Hier trifft Melodic Death Metal auf ein majestätisches Orchester und das Ganze wir abgerundet von einem Dark-Tranquillity-inspirierten Chorus. Textlich geht es hier um die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko 2010.

3. Where Light And Death Unite
Ein Anti-Kriegs-Song der textlich die Schlacht aus der Sicht eines Soldaten schildert, der nicht versteht, weswegen gerade er in diesem Krieg für die Ziele seiner Obrigkeit kämpfen muss. Dazu tendiert auch die Musik stark in Richtung Death Metal. Schnelle Riffs, viele Breaks und dazu agressive Vocals. Die Musik ist bei diesem Song ganz dem Kriegs-Thema angepasst, von den Dive-Bombs, die das Heulen von Bomben-Einschlägen nachahmen, bis hin zum Gitarren-Solo, das eigentlich ein Duell zwischen Jonas (Reisenauer) und mir ist.

4. Reaper’s Edict
Hier fahren wir das Tempo deutlich runter. Ein langsamer, schleppender und vor allem düsterer Song der nach dem sich aufbauenden Piano-Intro mit einer stark vom klassischen Melodic Death Metal inspierierten Gitarren-Schichtung aufwartet. „Reaper’s Eict“ ist auch der älteste Song auf der gesamten Platte, geschrieben wurde er schon 2008 und passte dieses mal perfekt ins Konzept des Albums. Textlich geht es hier um das Thema Folter, das kritisch aus der Sicht eines betroffenen beleuchtet wird.

5. Servants Of The Nonexistent
Der erste Song des zweiten Kapitels des Albums, geht auch gleich in Sachen Progressivität einen Schritt weiter. Hier trifft Folk auf Death Metal Riffs und eine Mixtur aus cleanen Vocals und Screams. Der Song ist für mich immernoch eins der Highlights der Platte, weil er den Höhrer mit auf eine 5 minütige Reise nimmt und dabei auch gerne mal einen Bogen um klassische Songstrukturen macht. Thematisch  beschreibt der Song die Entwicklung von Religion, von der ursprüngliche Idee als moralische Instanz hin zu einem Kontrollwerkzeug und Mittel zur Rechtfertigung bestehenden Machtstrukturen im Mittelalter und der Neuzeit.

6. The Scourge We Wield
Ein für uns fast typischer Song, der stilistisch an „A Symphony For No Tomorrow“ von der Debüt-EP erinnert. Nach einem Soundtrack-Intro, startet ein schneller Song mit vielen klassisch inspirierten Gitarren-Melodien und einem sehr melodischen Chorus. Für die klaren Vocals im Refrain haben wir uns im Studio Unterstützung von Joy Masala als Gast-Sängerin geholt und vor allem der Kontrast ihrer Stimme zu Jonas Screams macht den Song interessant und einzigartig auf dem Album.

7. About Fangs And Feathers
Mit diesem Song beginnt der dritte Teil des Albums, der sich inhaltlich mit der Frage „Wonach streben wir?“ befasst. Wobei es im Song konkret um Missgunst und Neid geht. Musikalisch kommt hier wieder der Folk/Pagan-Einfluss zum tragen, vor allem im Chorus. Ansonsten bietet der Song auf die acht Minuten Spielzeit ein dynamisches Wechselspiel zwischen treibenden Death-Metal Riffs, folkigen Zwischenparts und rasanten Gitarren-Soli.

8. Sway Of The Stars
Der letzte Song des Albums und auch der wohl progressivste, unser 9 minuten Epos zum Abschluss der CD. Nach dem getragenen Piano-Intro schwingt der Songs sich auf bis zu rasantem Death Metal, um in einem epischen Chorus zu gipfeln, bevor er von einem düsteren, Meshuggah-inspirierten Outro beendet wird. Auch eines meiner absoluten Highlights, weil auch dieser Song eine klare Geschichte erzählt. Im Konkreten erzählt er die Geschichte eines Protagonisten der nach der unendlichen und ewigen Macht der Sterne strebt, diese auch bekommt, dann jedoch erkennen muss, dass er trotz aller Macht nun in vollkommener Einsamkeit existiert. Der Text steht parabolisch für extremes Machtstreben und den oftmals damit einhergehenden Realitätsverlust.

Leviathan online:
http://www.myspace.com/leviathanmelodicdeath
http://www.brethard.de/?page_id=209
http://www.youtube.com/user/LeviathanMDM
http://www.facebook.com/LeviathanMDM

Leviathan im Eternity:
Review: „From the desolate inside“ MCD
Leviathan im Eternity Podcast #24

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