Seagrave – Stabwound 4/6

Seagrave-Stabwound-01Art of Propaganda

Bewertung: 4/6 → find‘ ich gut !

Songs: 6

Spielzeit: 42:52

Seagrave ist das neue Solo Projekt von J.J., der als kreativer Kopf hinter dem Ambient-Black-Metal-Projekt Karg und als Sänger der Band Harakiri For The Sky in der österreichischen Szene kein allzu Unbekannter sein dürfte. Auf dem Debüt „Stabwound“ verarbeitet er nun ganz persönliche Erfahrungen und Emotionen. So geht es zum Beispiel in „Harvest In June“ dem Songtext nach um den Schmerz einer vergangenen Beziehung.

Musikalisch dominieren in den sechs Tracks, die bis auf das fünfminütigen „Manifest XII“ alle eine Spiellänge von sieben bis acht Minuten aufweisen, harsche Black-Metal-Klänge, gepaart mit einem deutlichen Post-Rock-Einschlag und einer Prise Gothic Rock. Das schwarzmetallische Grundgerüst wird fast zu jeder Zeit von eher hohen, melodischen Tönen einer fast schon über dem Rest schwebend wirkenden Leadgitarre begleitet. Das Schlagzeug unterstützt die teils wütende, teils melancholische Atmosphäre mit groovigem treibendem Spiel und wird hin und wieder mit Doublebass oder furiosen Blastbeatparts gewürzt. Große Besonderheiten sind bei den wahrscheinlich aus dem Computer stammenden Drums zwar nicht zu erwarten, aber sie hören sich sauber programmiert an und fügen sich gut ins Gesamtbild ein.

Gelegentlich durchbrochen werden die eher schnelleren Parts durch Instrumentalpassagen, wo auch mal gern eine cleane Gitarre eingesetzt wird und schön komponierte Melodien erklingen. Auch der raue, relativ monotone Schreigesang, der stellenweise ein wenig hardcorelastig anmutet, findet im Song „Manifest XII“ durch den zeitweisen Wechsel zum Cleangesang eine willkommene Abwechslung. Des Weiteren kommen in einigen ruhigeren Passagen auch passende Sprachsamples aus Filmen zum Einsatz, was der Atmosphäre sehr zu Gute kommt.

Alles in Allem ist „Stabwound“ ein sehr angenehm zu hörendes Post-Black-Metal-Album geworden, welches eine gute Produktion, viele eingängige Melodien und über die gut 40 minütige Spielzeit genügend Abwechslung für den ein oder anderen Durchlauf bietet. Auch wenn hier keine wirklichen Innovationen vorhanden sind; funktioniert das Album und Freunde von Bands wie Psychonaut 4, Totalselfhatred oder auch Altar Of Plagues können definitiv mal ein Ohr riskieren. Als Anspieltipp gibt „Pisantrophobia“ einen guten Einblick, was einen auf „Stabwound“ erwartet.
https://www.facebook.com/seagraveofficial

https://artofpropaganda.bandcamp.com/album/stabwound

 

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