Running Wild „Rogues En Vogue“ 5/6

G.U.N. Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 64:30
Songs: 13

Was wäre die Metalwelt ohne RUNNING WILD? Richtig, sie wäre um eine schillernde Attraktion ärmer, denn egal, ob man Rock’n’Rolf und seine ständig wechselnde Crew nun liebt oder hasst (dazwischen gibt’s in diesem Fall eh nix!!), RUNNING WILD haben immer für ausreichend Gesprächsstoff in der Szene gesorgt, sei es mit ihren geilen Kostümen, ihrer gottgleichen Musik oder der jeweils aktuellesten Meuterei in den eigenen Reihen. Vorläufiger Höhepunkt der Schwätzerei war wohl die Diskussion um den mysteriösen Drummer „Angelo Sasso“ (wenn ich mir mal `nen Drumcomputer zulege, gebe ich ihm auch `nen Namen und behaupte, „er“ sei ein Mensch aus Fleisch und Blut!!), die seinerzeit in einigen Magazinen Leserbrieflawinen sondergleichen lostrat. Musikalisch konnten mich RUNNING WILD immer überzeugen, auch wenn die letzten beiden Alben sicher nicht ganz die Klasse der großen Meilensteine aus dem Hause Kasparek aufwiesen. Drei Jahre nach dem guten, aber nicht überragenden, „The Brotherhood“ ist Rolf also wieder am Start und sein neues Baby nennt sich „Rogues En Vogue“. Hinter diesem witzigen Titel verbirgt sich das für mich beste RUNNING WILD-Album seit „Masquerade“. Das liegt in erster Linie an fünf Liedern, die ich momentan ununterbrochen rauf- und runterhöre.

Here we go: der Opener „Draw The Line“ ist so dermaßen 80er Jahre, dass es mir fast die Tränen ins Gesicht treibt. „Angel Of Mercy“ wird live sicher cool kommen, da freue ich mich schon drauf. „Skull & Bones“ ist ein klassischer RUNNING WILD-Hammer nach Maß. Dann der Titelsong, ein mit einem eingängigen Refrain aussgestatter Stampfer. Schließlich wäre da noch der alles überragende Albumhöhepunkt „The War“. Dieser knapp elfminütige Track hat einfach alles, was das konservative Metallerherz begehrt. Der Song ist episch, erhaben und verbreitet durch das geschickte Einbauen von metallisierter Marschmusik eine Atmosphäre, die perfekt zur Thematik des Stücks passt. „The War“ ist definitiv eines der besten und originellsten Stücke der jüngeren Bandgeschichte!! Der Rest des Albums verdient zumindest das Prädikat „gut“, d.h. es gibt keine nennenswerten Ausfälle auf „Rogues En Vogue“. Der Sound ist, bis auf die etwas zu steril und kalt klingenden Drums, recht gut, da hat Rock’n’Rolf als Producer saubere, wenn auch nicht überragende Arbeit geleistet. Alles in allem also ein wirklich gutes Album, dass keinen RUNNING WILD-Fan enttäuschen dürfte.

So, jetzt kommen wir mal zur Endabrechnung und jetzt wird’s kompliziert. Die „normale“ Version ist mir vier Punkte wert. Fünf Punkte gibt es nur deshalb nicht, weil Rolf mal wieder keinen schnellen Nackenbrecher Marke „Masquerade“, „Pile Of Skulls“ oder „Firebreather“ auf das Album gepackt hat. So eine Nummer wäre echt mal wieder nötig, Herr Kasparek!! Tja, genau so einen Song gibt es ja eigentlich schon auf „Rogues En Vogue“, leider findet der sich nur auf der limitierten Digipak-Version, d.h. viele Fans werden den tollen Speeder „Libertalia“ wohl oder übel verpassen. Mußte das echt sein, einen so guten Song zum Bonustrack zu degradieren? Ich mach’s mal kurz: die „normale“ Version ist vier Punkte wert, die limitierte Auflage schafft es dank „Libertalia“ auf fünf Zähler. Ich habe fertig!!
www.runningwild.de
http://mfile.akamai.com/10579/rm/bmggermany.download.akamai.com//10579/audio/running_wild/ruwi_draw_the_line.rm

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