Narbeleth – Through Blackness And Remote Places 5/6

narbeleth_through_blackness_and_remote_placesFolter Records

Bewertung: 5/6 → Mächtig

Songs: 8

Spieldauer: 34:54

Obwohl Narbeleth bisher zuverlässig im Jahrestakt neue Alben herausbrachte und nun beim dritten angelangt und daneben auch noch beim deutschen Label Folter Records unter Vertrag ist, konnte die Band bisher nur wenig Wellen schlagen. Womöglich liegt es daran, dass das alleinige Bandmitglied Drakkar im kubanischen Havanna die Klampfe schwingt, was der Band das gerne mal negativ konnotierte Prädikat „exotisch“ verleiht und häufig mit Nichtachtung gestraft wird. Völlig zu unrecht, wie sich bereits beim ersten Hördurchlauf des neuen Albums herausstellt.

Wie längst bei den älteren Werken deutlich wurde, hat Narbeleth sich dem Wesen des traditionellen skandinavischen Black Metal verschrieben und holt mit brachialer Gewalt die Neunziger zurück in die heimischen Anlagen. Wer hier nach neuartigen, kubanischen Einflüssen sucht (wie auch immer diese aussehen mögen), wird nicht auf seine Kosten kommen. Aber dafür wird ganz im Stil des norwegisch unterkühlten Gebretters à la Urgehal ungezügelt losgeknüppelt.

Dass Narbeleth es drauf hat, furios auf den Instrumenten herumzubolzen, wird schnell klar. Was die Band abseits der selbstgewählten Vorbilder aber interessant macht, ist das vielfältige Repertoire an rockigen mid-tempo Parts und der Mut zur Variation. Drakkar traut sich beispielsweise auch, das Tempo zuweilen herauszunehmen und Wert auf atmosphärischen Sound zu legen. Hier lässt sich nur schwer ein Anspieltipp finden, weil das Album mehrere großartige Songs bereithält. Wem das einleitende Stück „Sons Of The Grand Cosmic Emenation“ aber zusagt, wird die Platte kaum noch aus den Händen geben wollen. Bisher erschien auf jedem Full-Length-Album von Narbeleth außerdem ein Cover einschlägiger Black-Metal-Koryphäen. Diesmal gibt es eine Version von Judas Iscariots „Gaze Upon The Heaven In Flames“ auf die Ohren.

Klar, wer sich an längst etablierter Musik orientiert, wird keine überaus originellen, nie dagewesenen Attribute anbieten können. Aber seien wir mal ehrlich: ein „Back to the Roots“ in dieser Qualität überzeugt. Punkt! Im Vergleich zum letzten Album „A Hatred Manifesto“ kommt dieses also zusammenfassend noch ausgereifter, noch kraftvoller daher und kann hierzulande hoffentlich bald auch wieder live bewundert werden.

https://www.facebook.com/Narbeleth.BlackMetal

https://folterrecords.bandcamp.com/album/through-blackness-and-remote-places

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