Peaceville
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0
Katatonia haben es immer wieder geschafft, mich mit ihrem Material zu fesseln. Das ist ihnen auch mit ihrer aktuellen CD gelungen. Eines sei vorweg gesagt, wem ‘Discouraged ones’ nicht gefallen hat, wird auch mit ‘Tonight’s decision’ nicht viel anfangen können. Auch hier wird man vergeblich nach rauhem Gesang und all den Klischees des harten Metals suchen. Katatonia haben sich auf ihre Stärken konzentriert und klar strukturierte Songs abgeliefert, die von der nahezu perfekten Gitarrenarbeit getragen werden. Im rhythmischen Bereich ist ‘Tonight’s decision’ abwechslungsreicher als der Vorgänger, was damit zusammenhängt, daß man Dan Swanö an den Drums verpflichtet hat, so daß sich Jonas voll und ganz auf den Gesang konzentrieren konnte. Das dies keine Fehlentscheidung war hört man deutlich, denn Jonas hat seine Gesangsleistung noch ein gutes Stück verbessert. Seine ausdrucksstarke, klare Stimme, die so unendlich müde klingt webt zusammen mit tieftraurigen Melodien eine ergreifende Atmosphäre der trotzigen Kraftlosigkeit. Katatonia beherrschen es perfekt, Disharmonien in Harmonien und Melodien aufzulösen und so eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die sich bis in die Tiefen der Seele bohrt, um dort gnadenlos alle verdrängten Wunden, Niederlagen und Enttäuschungen aufzudecken, um das Lügengebäude aus Entschuldigungen und Beschönigungen zu entlarven und uns zu zeigen, daß es kein Entkommen vor dem eigenen Selbst gibt und daß die sehnsuchtsvolle Einsamkeit unser ganzes Leben lang andauern wird.
(Review aus Eternity #13)
Kommentar hinterlassen