Iniquity Interview

Iniquity sind krank, brutal und scheinen riesige Gorguts – Fans zu sein! (Kann ich ihnen nicht verdenken…) Mit Album Nummer zwei, nach einer eingeschobenen MCD, blasen die Dänen alles weg, und sollten auf der dem Heft beiliegenden CD unbedingt einmal angetestet werden. Das andere Blabla erspare ich Euch einfach, ab gehts.

Ich weiß, daß wir bereits in unserer Ausgabe Nr.8 ein Interview mit Euch hatten, aber würdest Du Dich trotzdem einmal kurz vorstellen?
Ja, ich denke schon, daß ich mich vorstellen könnte, aber wir sollten uns alle gründlich bewußt sein:  die Leute bleiben nicht lange Mitglieder von Iniquity. Ich bin mir also nicht sicher, ob es Sinn macht zu schreiben „Hey, ich bin Thomas und spiele den Baß bei Iniquity – einem coolen Haufen toller Typen mit dem Ziel von musikalischer Gewalt und Chaos.“ Und ich muß mir wirklich überlegen, vom neuen Killer Album „Five Across the Eyes“ zu erzählen. Vierzig Minuten heftigen Deathmetals…, aber da ich schon dabei bin…

Was kannst Du mir über das neue Album erzählen? Wo liegen die Hauptunterschiede zu Eurem Erstwerk und der MCD? Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
„Five across the eyes“ wurde innerhalb von 10 Tagen im Aabenraa Studio, zusammen mit dem Ex- Invocator Gitarristen/ Sänger Jacob Hansen als Mixer – Guru aufgenommen und abgemischt. Daumen hoch für seine Arbeit und den Enthusiasmus. Wir haben die Stücke innerhalb eines halben Jahres intensiver Proben geschrieben, und wie du bereits weißt: Es war schon wieder ein komplett neues Lineup, was es definitiv nicht einfacher gemacht hat. Aber wir sind verdammt stolz auf das Ergebnis, das wir erzielt haben! Die Hauptunterschiede zu Serenadium/ Hidden Lore, und unserem neuen Album, sind die vollkommen unterschiedlichen Lineups und die Aufteilung. Aber es bleibt ein Fakt, dessen sich wenige bewußt sind, daß Mads fast die Hälfte des Serenadium Albums mit Brian Petrovsky gemacht hat. Also ist „Five across the eyes“ so nah am originalen Lineup, wie es nur geht. Und ich denke kaum, daß es jemandem schwer fallen wird, den roten Faden zwischen den drei Scheiben zu finden, was das musikalische angeht.

Was ist mit Eurem Coverartwork? Die ersten beiden waren sehr klischeehaft. Ich finde das neue wesentlich besser. Ist dieser Stilwechsel eher ein Zufall, oder steckt da mehr dahinter?
Es gab keine tiefschürfenden Gründe für diesen Stilwechsel. Wir wollten diesesmal einfach ein anderes Cover. Wir fanden Toke, einen Typen von der Danish Academy of Arts, für diese Aufgabe und er lieferte ein Cover, das unseren Geschmack genau traf. Das ist eigentlich alles

Kannst Du mir etwas über den Titel „Five across the Eyes“ erzählen? Wofür steht er? Die Texte sind diesesmal etwas abstrakter…
Der Titel „Five across the eyes“ ist ein Schlag in die Gesichter all derjenigen, die an Iniquity oder unserer Fähigkeit, erneut zuzuschlagen, gezweifelt haben. (falls diese Leute existieren sollten – ich persönlich kenne keinen, aber es klingt großartig, oder?… „Ein Schlag ins Gesicht“ Yeah, das gefällt mir!)
Du nennst die Texte abstrakt, nun ich würde sagen, sie sind obskur. Es handelt sich um kurze Horrorgeschichten, die nicht mehr darstellen, als sie sind. Sie sind nicht dazu bestimmt, tiefergehende Botschaften zu verbreiten. Kranke Texte für kranke Musik!!

Es scheint, als würde es zu Eurem Konzept gehören, mit jedem neuen Release das Lineup komplett umzukrempeln…. Was kannst Du uns zu diesem Thema erzählen?
Oh! Die klassiche Iniquity Interview – Frage – Ich hatte nie damit gerechnet, sie alleine beantworten zu müssen, aber trotzdem: Brian und Jesper waren der Meinung, wenn Iniquity jemals den Erfolg solcher Gruppen wie Five, Take That etc. haben soll, wäre es zunächst notwendig das Aussehen der Iniquity Mitglieder zu verbessern. Also wurden Martin und Lee gefeuert, und Mads und ich wurden aufgrund unseres adonisischen Erscheinungsbildes und Charismas angeworben. Weder ich, noch Mads, beherrschen irgendein Instrument, aber wir verbessern auf jeden Fall das optische Erscheinungsbild Iniquitys.

Es gibt hunderte und tausende extremer Death Metal Bands. Wie würdest Du jemanden von Euch überzeugen, der noch nie von Euch gehört hat?
Ich würde ihn auf eines unserer Konzerte mitnehmen, unser neues Album spielen, und wenn er nicht überzeugt wäre, würde ich ihm sagen, daß er nicht nur einen schlechten Geschmack hat, sondern, daß er in erster Linie wohl keinen Metal mag!!!

Du nennst die Texte abstrakt, nun ich würde sagen, sie sind obskur. Es handelt sich um kurze Horrorgeschichten, die nicht mehr darstellen, als sie sind. Sie sind nicht dazu bestimmt, tiefergehende Botschaften zu verbreiten. Kranke Texte für kranke Musik!

Seid ihr mit der Arbeit Eures Labels zufrieden?
Ja, wir sind im großen und Ganzen zufrieden mit unserem Label. Sie sind schon coole Typen, Michael und Bjarke, und sie leben und atmen Metal und ihr Geschäft. (Allerdings könnten sie manchmal schon etwas kürzer treten…)

Was denkst Du über den Mighty Music Slogan „We´ll still be metal when you have short hair, an ugly wife, and work 9 to 5“?  Denkst Du es ist schändlich, kurze Haare zu haben?
Nein, aber es schändlich eine häßliche Frau zu haben!! ( Ich weiß, war ein blöder Witz, aber ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen!) Nein, ehrlich, es ist mir egal ob die Leute lange oder kurze Haare haben, oder gar keines….
„Judge not Man upon mere his mortal shell but on his deeds worth passing on to thy offspring“!

Definiere bitte „Metal“.
Um es kurz zu machen: Es handelt sich um irgendeinen Stoff einer Elementengruppe, die oft glänzende massive Stücke sind, und gute Leiter von Hitze und Elektrizität darstellen. Falls Du das musikalische Äquivalent dazu meinen solltest, muß ich Dir mitteilen, daß der Begriff eine riesige Anzahl von Genres umfaßt, und daß es unmöglich sein dürfte, alle Aspekte innerhalb eines Interviews abzudecken. Aber generell würde ich sagen, daß Metal irgendetwas zwischen frühen Black Sabbath und Innovatoren wie Gorguts ist.

Erzähl uns einmal etwas über Eure Haupteinflüsse- Was waren die Gründe für Dich anzufangen, Metal zu machen und bei Iniquity mitzuspielen?
Sage dies mit einer hochgezogenen, arroganten Stimme ala Fuckaire’s aus einem Cheech und Chong Film: Wir sind nicht von anderen Bands beeinflußt, aber wir versuchen, unseren eigenen Stil zu kreieren und blablabla. (Ich hasse es, wenn Bands solche Antworten geben!!)
Um Deine Frage zu beantworten: Ich denke Iniquity würden nicht so klingen ohne Bands wie  Slayer, Entombed, Autopsy, Napalm Death, Disincarnate, Black Sabbath, Dark Angel, wie Du bereits sagtest: tausende andere! Im Moment höre ich unter anderem am liebsten Nile, Cradle Of Filth und Corrosion Of Conformity. Diese beeinflussen mich genauso.
Ich habe angefangen Death Metal zu spielen, weil ich ständig diese Musik gehört habe, es war also eine natürliche Sache, von Anfang an rumzugrinden. Und ich habe weitergegrindet, weil Metal das innovativste Genre mit den größten Herausforderungen ist. (FUCK JAZZ!!!, I’ve tried it and it SUCKS!!!).  Es gibt keine Beschränkungen im Metal, kein falsch oder richtig – das ist es, was ich am meisten liebe. Ich habe angefangen bei Iniquity zu spielen, weil (…ich gut aussehe!..), sie coole Jungs sind, die gute Musik spielen und sie meine Fähigkeiten am Baß benötigten, also wurde ich Mitglied. (Und dies, liebe Kinder, ist ein Musterbeispiel, wie man eine lange Geschichte kurz darstellen kann!…)

Denkst Du, es wird jemals möglich sein, daß Iniquity ihren Stil ändern? Ich meine, besteht die Möglichkeit, jemals den Sound derart zu entwickeln, wie bspw. Samael oder Tiamat?
Um die Wahrheit zu sagen: Ich kenne die Bands die Du genannt hast nicht wirklich. Ich war einmal auf einem wirklich schlechten Konzert mit Samael und Tiamat, die ich nur aus der Zeit kenne, in der sie eine Demoband namens Treblinka waren. (Lang ist´s her) Vielleicht bin ich ja ignorant, wenn ich diese Bands nicht kenne? Ich sollte einmal darüber nachdenken….Hmmmm…. Thats it, never will I ever think again… Scherz beiseite, wenn Du wissen willst, ob Iniquity jemals so klingen wird, wie diese beiden Bands (nein, wollte ich eigentlich nicht….-Tim) : Nein! Aber ich würde nicht sagen, daß es unmöglich wäre, daß wir eines Tages vollkommen anders klingen, als wir es jetzt tun (na bitte, geht doch! – Tim) , keiner, der in Iniquity spielt, hat Angst vor Innovation. Aber im Moment fühlen wir uns am besten, wenn wir alles in maximaler Geschwindigkeit wegblasen!

Was denkst Du über solch radikale Stilwechsel?
Einige sind okay, denke nur an Gorguts. Ihr Album „Obscura“ ist vollkommen innovativ und ein Wechsel ihres alten Stiles, aber schau Dir einmal Metallica an, ihre neue Musik ist WIDERLICH. Nichts ist mehr übrig vom alten Drive und der Energie, zu schade. Das ist natürlich nur meine Meinung, mit mehr Abstand betrachtet kann man sagen, daß radikale Veränderungen gut sind, solange sie von Hezen kommen und nicht an kommerziellen Bedürfnissen ausgerichtet werden.

Was kannst Du uns über die dänische Szene erzählen? Ich schätze mal, sie ist nicht allzu groß, oder? Was denkst Du über Euren Status innerhalb dieser Szene, und auch der internationalen?
Hey, was ist los? Gehen dir schon die Fragen aus? Die dänische Szene? Sie ist nicht sonderlich groß, aber zu klein um einfach zu verschwinden. Es gibt kaum noch Deathmetaller blabla. Es ist nicht wie in den alten Zeiten: „Als die Massen wild waren und die Frauen….auch wild!“…. Ok, ich will versuchen, vernünftig zu antworten: Wir sind ein etablierter Name im dänischen Underground, und die Leute wissen, was sie von unseren Shows erwarten können, aber was die internationale Szene angeht, kann ich nichts weiter sagen, ich habe nie außerhalb Dänemarks gespielt mit Iniquity.

Wenn man bspw. an Iniquity oder auch Panzerchrist etc. denkt, kann man sagen, die Dänen sind die besseren Schweden?
Es ist eine Frage des Geschmacks zu sagen, dänische Bands wären besser als schwedische oder anders herum. Ich kenne einen Haufen von Killerbands sowohl aus Schweden (Seance, RIP, killt!!) und Dänemark. Die Schweden sind wesentlich melodischer und die Dänen brutaler, denke ich, es ist also wirklich eine Frage des Geschmacks.

Was können wir als nächstes von Euch erwarten? Gibt es irgendwelche Pläne für eine Tour, ein neues Album, was auch immer?
Derzeit arbeiten wir an neuem Material, fast fucking shit, und haben uns bereits mit einer anderen dänischen Band, Sacrificial, darüber unterhalten, die Straßen unsicher zu machen. Ich kann Dir noch keine exakten Termine nennen, es gibt noch keine konkreten Pläne. Aber wenn es etwas Endgültiges gibt, findet man es auf unser Homepage www.Iniquity.dk, wo es dann alle Termine und Veranstaltungsorte nachzulesen geben wird.

Ok, das soll´s dann auch diesesmal gewesen sein, die letzten Worte gehören Dir.
Brüder und Schwestern der Nacht, bleibt Eurer Berufung treu und hört nicht auf die Stimmen halbherziger Menschen. Danke für die Zeit, die ihr Iniquity gewidmet habt, you’re the reason we keep on thrashing!..

 

Interview aus Eternity #13