Inferno Festival – Day Zero

10965772_935725656468014_567981743_n1.- 4. April 2015

Das diesjährige Inferno Festivals feiert einen sehr besonderen 15. Geburtstag, welches pflichtbewusst mit vielen anderen Programmen und Events neben den üblichen Musikperfomances wahrgenommen wurde. So wurden interessante Filme im Cinemateket während der Festivaltage gezeigt, es gab Quizze und DJ-Sets von bekannten Musikern im Kniven, die traditionelle Musikkonferenz mit seinem eigenen Programm (Workshops, Gespräche, Speed Meetings) durfte auch nicht fehlen, eine Kunstausstellung, welche die Arbeiten von Zbigniew Bielak, Marcelo Vasco, Trine Grimm etc. präsentierte, und außerdem Bierverkostungen, eine Special-Performance und Ausstellung von Toxic Vision usw. Mit so vielen Parallelveranstaltungen war es gar nicht so leicht, alles mit zunehmen, da der Plan mit den Konzerten schon bis obenhin vollgepackt ist.

1. April, Mittwoch – Zero Day

Das Festival begann wie üblich mit dem sogenannten Club Day. Dennoch gab es dieses Jahr eine Neuheit: Statt wie in den vorherigen Jahren, wo man von einem Ort zum anderen durch die Osloer Innenstadt rennen musste, befanden sich diesmal alle vier Locations in der Nähe. Das war eine willkommene Abwechslung für alle. Dadurch gab es ebenfalls zwei neue Veranstaltungsorte für das Inferno, welche auf den Namen Vulkan Area und Pokalen hören und beide befinden sich in einem Gebäude, so wie man es schon vom John Dee und Rockefeller kennt.

Der Abend startete mit Unterstützung von Indie Recordings im Rockefeller. Die erste Band war The Osiris Club aus The Osiris Club (2)Groß Britannien, welche eine sehr unübliche und dennoch erfrischende Band im Line-Up war. Alle waren in schwarze Kutten gehüllt und trugen weiße Masken , um der mysteriösen Aura noch mehr Ausdruck zu verleihen. Und so präsentierte uns die Band ihre Vision von Dark und Psychedelic Rock. Es ist allgemein bekannt, dass es nicht gerade das leichteste ist, als erste Band zu spielen. Dennoch war das John Dee ziemlich gut mit Besuchern gefüllt, welche es gar nicht abwarten konnten zu sehen, was diese Band alles so bieten kann. Auch wenn es an manchen Stellen schwierig war, sich mit der Musik anzufreunden , vor allem in Anbetracht der Bands, welche sonst auf dem Festival spielen, konnten die Briten trotzdem eine sehr interessante Stimmung erzeugen und die Performance war makellos.

Patria (2)Die nächste Band brachte etwas komplett anderes auf die Bühne. Die Brasilianer von Patria hauten mit ihrem kompromisslosen Black Metal alle aus ihren Socken. Von da an, war der Ort sehr gut besucht und das Publikum schien sehr großen Gefallen an jedem einzelnen Schrei und Blastbeat, der von der Bühne kam, zu finden. Es war ein unglaublich energiegeladener Gig, der die Temperaturen nach oben trieb, und so einnehmend war, dass ich glatt den Gig von MisÞyrming im Pokalen verpasste.

Wie auch immer, so bald Patria vorbei waren, ging es weiter zur eben genannten Location, wo Terratur Possessions die Gastgeber waren. Pokalen ist eher eine kleine nette Bar als ein Club. Und gleich bemerkte man auch die Unannehmlichkeiten mit dem Arrangement der Bühne. Sobald man die Bar betritt, befindet sich vor einem die Bar und auf der rechten Seite befinden sich die Sitzplätze. Links ist dann so eine Art Bühnenbereich, welcher jedoch so klein ist, dass man sobald man dort stand und sich mehr Leute einfanden, man sich gar nicht mehr bewegen konnte bzw. man kam gar nicht mehr weiter nach vorne, wenn man erst später hinzukam. Letzteres war mein Schicksal und so sah ihr gerade mal einige Stirnen der Musiker und der Sound war auch Geschmackssache. Den einzigen Kompromiss bot die Bar, wo man seitlich noch etwas mehr sehen konnte. Aber egal , denn kurz nach dem wir angekommen waren, blies uns Sinmara mit erstaunlicher Aggression und roher Power hinweg. Es fühlte sich so an, als würde von jedem Riff der zu Publikum gelangt, dass elendste Gift hindurch sickern. Es war eine sehr dramatische und furchteinflößende Atmosphäre, bei der man jede einzelne Sekunde genoss.

Noch bevor das Set von Sinmara endete, ging es ganz schnell weiter zum Blå, welches an diesem Abend die Bands vonMomentum Dark Essence Records präsentierte, um die isländische Band Momumentum zu sehen, welche mir im Vorfeld empfohlen wurde. Obwohl die Band seit ihrer Gründung stets ihren Stil wechselte, boten sieh an diesem Abend eine hypnotische Kombo aus Doom und Proggressive Sludge, welche zu dem mit krächzenden tiefen und klaren Vocals gekreuzt wurde. Eine der schönsten Überraschungen des Festivals!

Aber viel Zeit blieb nicht, wenn man Krakow und Taake sehen wollte. Also wurde zurück gesteckt und schnell ging es zur Vulkan Area. Es schien so, als war die Kapazität der Location schon erreicht, denn die Security ließ niemanden mehr herein und Naglfar hatte bereits begonnen. Nach 15 Minuten warten verließen jedoch die ersten Gäste wieder den Ort, sodass man noch eine Chance erhielt, wenigstens ein bisschen was zu sehen. Naglfar hatten bereits ihr halbes Set geschafft und sie spielten als gäbe es keinen Morgen. Ihre Darbietung von melodischem Black / Death Metal stimmte viele der Anwesenden glücklich , egal ob es alte Hits oder neue Songs waren.

Arcturus (1)Auch mit der Gewissheit, dass die Location wirklich ein Problem mit Überfüllung hatte, blieb man um Arcturus zu sehen, welche zum Inferno Festival mit neuem Material zurückkehrten. Die Show 2012 mit Pyrotechnik und Raumschiff war bereits spektakulär. Bei dieser Location musste das jedoch bis auf die üblichen Kostümen ausfallen. Ihr Set begannen sie mit „Evacuation Code Deciphered“ und es folgten die Standardtracks „Deamon Painter“, „Alone“, „Hibernation Sickness Complete“ und noch der Song vom neuen Album “ The Arcturian Sign“. Das Publikum des Inferno Festivals liebt Arcturus und somit war es auch diesmal abgesichert, dass die Masse zusammen mit Vortex mitgröhlt, während sie nebenbei den neuen Track wahrnimmt, der die notwendige Frische in das Set bringt. So war es eine wirklich gute und genussvolle Performance, mit einer stets lächelnden Band und Vortex, der wie üblich seine Witze macht, und dennoch war die Atmosphäre ein wenig inhaltslos, da einfach das gesamte drumherum fehlte.

 
Übersetzt von Carolin Teubert

 

http://www.infernofestival.net/no/festival/news.aspx

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