MDD
Bewertung: 5/6 -> Mächtig!
Spielzeit: 36:15
Songs: 9
Was für ein Pfund! Ich ging nahezu ohne Erwartungen an diese CD heran, da ich mit dem Namen Grand Sermon nicht viel anfangen konnte und dann bekomme ich ansatzlos eine geschallert, wie das letzte Mal vor 20 Jahren, als Kumpels mich – lattenstramm und der Muttersprache verlustig gegangen – vor der Haustür meiner Eltern abgestellt haben. Ich frage mich nur: wo haben sich diese Burschen die ganze Zeit nur versteckt? Ok, Drummer Jan verdrischt auch bei Soul Demise die Felle, Basser Stefan kann man auch bei Necrophagist bestaunen – aber als Grand Sermon hat sich das Quartett noch nicht nachhaltig bemerkbar gemacht… bis jetzt. „Massive domain“ begeistert mit straighten, saufett groovenden, tighten und gezielt technisch verdeltem Death Metal. Im bildlichem Vergleich klingt das wie eine noch tiefere, plattwalzende Variante von Illdisposed, die sich eine Linie alte Sinister gezogen haben und danach anfallartig immer wieder mal überlegen, wie sie den Heerscharen von Tech-Death-Metal-Bands zeigen können, wie gekonnt und nicht übertrieben die Saiten strapaziert werden. Ist ne geile Sache jedenfalls, die vom Tempo einer getunten Straßenwalze bis zum wildgewordenen Überfallkommande die ganze Bandbreite abdeckt, die Übergänge aber stimmig gestaltet, so dass „Massive domain“ wie aus einem Guss erscheint. Zum Ende weg kommen einem zwar Abläufe und Muster vertraut vor, dass ändert aber an dem sehr guten Eindruck, den Grand Sermon hinterlassen, nur noch marginal etwas. Meine Faves auf der CD: „The gardens of minos“ mit kurzen, aber umso prägnateren Gitarrenquietschern, das pumpende „Banks of acheron“ und „Cerberus“ in dem sich Drums und Leadgitarre final ein kleines Duell zu liefern scheinen. Also Todesschwadronen: ausschwärmen zum Kaufen!
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