Galar „Skogskvad“ 3/6

Heavy Horses Records
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 35:57
Songs: 8

GALAR! Diese Band hat mich in den letzten Wochen echt Nerven gekostet! Geprägt sind die Songstrukturen vor allem durch ein scheinbares Nichtwissen ob man nun lieber Pagan Black Metal scheppern, oder doch eher verkorkste Stilbrüche durch die Verwendung von Piano UND Fagott in Verbindung mit Growls und klarem Gesang wagen möchte. Ist das nun gut? Gefällt es mir? Und wie bringe ich einem Leser rüber was diese Scheibe für ihn parat hält?
Beginne ich doch mal mit meinen ersten Gedanken:
2004 erschien GALARs gleichnamiges 3-Track Demo. Nun wurden jene Lieder aufs Debüt „Skogskvad“ gepackt und bilden zusammen eine Kollage aus acht unterschiedlichen Kompositionen. Und irgendwie ist die dargebotene Mischung seltsam und lässt sich folglich schwierig zuordnen. Black Metal lässt sich an mancher Stelle erhören: Klar definierte Knüppelpassagen die voran treiben, dazu ein roher Gesang. Der oft verwendete klare Gesang (teils Zweistimmig) hingegen könnte den Pagan/Viking/Folk- Gefilden entlehnt sein. Lieder wie „Ragnarok“ oder „Hugin og Munin“ bestätigen zumindest einen textlichen Bezug. Die Verwendung von Fagott und Piano („Skumring“) muten in diesem Zusammenhang dann aber etwas seltsam an. (Und erinnern mich leider irgendwie an „Peter und der Wolf“ und das ist NICHT böse gemeint!). Immerhin zeugt jene Verwendung von wagemutiger Kreativität und da driften einige Passagen teils gar (wenn auch nur kurz) ins jazzige ab…
Hat schon was Eigenes und vergleichsweise kämen mir da glatt Solefald in den Sinn…
Leider sind die Lieder teilweise sehr in die Länge gezogen und wollen nicht so recht auf den Punkt kommen. Sie sind nicht schlecht komponiert, gut eingespielt sind sie auch und am Sound kann man ebenfalls nicht mäkeln und dennoch mag der „Funke“ nicht so recht überspringen. Dafür muss man zu lange auf eine „spannende“ Stelle warten, so dass man dem restlichen Lied seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken kann. Zu oft bremsen sich GALAR in ihren Liedern selbst durch diverse Tempo-Wechsel aus, so dass der Hörer schnell den Faden des Interesses verlieren kann, wenn es dann im eben im Folgenden zu trist und schleppend weiter voran geht. Der „folkige“, klare und dann oft schleppende Gesang wird meist über wesentlich schneller gespielte Passagen gelegt und nervt dann schnell. So bleibt leider zu wenig hängen als dass man von einem eingängigen Album sprechen kann.
Natürlich kann man diese ganzen Melodien und kreativen Eingebungen auch anders verstehen, denn wer vor etwaigen „Stilbrüchen“ nicht zurückschreckt der kann in GALARs Klängen sicher einiges für sich entdecken. Wenn man ihnen eines zugute halten kann dann ist das wohl Abwechslungsreichtum und auch Können (was den Umgang mit Instrumenten und das Arrangieren von Songstrukturen betrifft) , aber mich berührt die Musik einfach nicht.
Vielleicht sind die Lieder zu ausgeklügelt, zu perfekt als dass sie den gewissen Charme eines nüchterneren Albums mit Ecken und Kanten, dafür aber mit Überzeugung geschaffen, rüberbringen könnten…
„Kronet til Konge“ und „Hugin og Munin“ (Hörprobe gibt’s im Podcast No. 14!)scheinen mir da noch die stärksten Songs auf dem Album zu sein. www.heavyhorsesrecords.de
www.galar.no
http://www11.nrk.no/urort/user/song.aspx?mmmid=234162

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