Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit:
Songs: 0
Vielleicht war es ja Kristian Vikernes mit Burzum, der so viele Leute motiviert hat, sich in einem „Soloprojekt“ zu verwirklichen, sich selbst für alle Instrumente verantwortlich zu zeichnen und keinen Zweifel an der eigenen Genialität zuzulassen. Jedenfalls handelt es sich bei „Flames of Misery“ um solch ein Soloprojekt. Laurent Zaessinger, der Künstler bzw. „Schöpfer“ (wie er sich selbst nennt) dieser Musik präsentiert sich auf der CD als blondgelockter Jüngling mit Kerze und Dolch. „Keys of Knowledge“ ist sein erstes Werk. Er betont, daß es seine „schwarzesten (sic!) und intimsten Gedanken“ widerspiegele, und genau hier liegt das Problem. Denn die Musik ist, gelinde gesagt, schwer zugänglich. Es handelt sich um ruhige Klaviermusik, 63 Minuten lang, zu welcher der Schöpfer seine französischen (und durchaus interessanten) Textzeilen ins Mikro haucht, flüstert oder kreischt. Laurent kann sicherlich Keyboard spielen, und teilweise klingt es ganz mittelalterlich-nett, was er da präsentiert („Night Gates“), aber manchmal hört es sich leider so an, als griffe meine sechsjährige Nachbarstochter in die Tasten. Teilweise fühle ich mich auch an Hape Kerkelings „Hurz!“ errinnert, will sagen: verarscht. Ich bin mir sicher, daß Laurents Opus dennoch dem Einen oder Anderen gefallen könnte, vielleicht ist es mir einfach nicht gelungen, den „Wahnsinn und […] die Mysterien“ auszuloten, die laut Beiblatt „in der dunkelsten Tiefe seiner Seele stecken“, aber vielleicht will ich das auch gar nicht.
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